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Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück

Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück

Titel: Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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verstrichen. Das Groteskerium hatte in drei Sekunden drei Sensenträger erledigt.
    Walküre ging wieder zurück in ihr Zimmer. Aus der Sprinkleranlage regnete es auf sie herunter. Sie konnte fliehen. Das Zimmer verlassen, sich nach rechts wenden, den Flur hinunterlaufen zur Forschungsabteilung und dann zur Treppe. Sie konnte durch die Kinoleinwand treten und wäre aus dem Haus, ohne dass das Groteskerium sie überhaupt gesehen hätte. Es war immer noch langsam, und selbst wenn es sie sehen würde, könnte es sie nie einholen. Sie konnte es schaffen. Warum, um alles in der Welt, lief sie dann nicht los?
    Walküre wich zurück. Der Schatten an der Flurwand kam näher. Sie hatte weiche Knie, und der Arm schmerzte immer noch. Vor lauter Angst wurde ihr schlecht, und sie bekam Magenkrämpfe. Sie spürte die Wand im Rücken und drückte sich dagegen. Die Dunkelheit im Zimmer schien nicht dunkel genug. Es würde sie sehen. Nein, es brauchte sie nicht zu sehen, es hatte keine Augen.
    Und dann war es zu spät, um davonzulaufen, weil das Groteskerium an der Tür vorbeiging. Wasser lief an ihm herunter. Sie konnte es jetzt riechen, es roch nach Formaldehyd und Schimmel. Sie hielt den Atem an und rührte sich nicht.
    Das Groteskerium blieb stehen. Walküre machte sich bereit. Sollte es sich zu ihr umdrehen, würde sie angreifen, mit allem, was sie hatte, auf es einschlagen und es mit Feuerbällen bewerfen, bis die Binden in Flammen aufgingen.
    Als ob das ausreichen würde, um es aufzuhalten. Als ob das ausreichen würde, um sie zu retten.
    Es drehte ein wenig den Kopf, aber nicht in ihre Richtung, so als lausche es auf ein Geräusch hinter dem Alarm. Plötzlich musste sie an Radar denken, mit dem es sie ausmachen konnte - aber eine Radaranlage, die so lange nicht benutzt worden war, arbeitete sicher nicht mehr so genau wie früher.
    Eine große Schwäche überkam sie, und in ihrem Kopf breitete sich Kälte aus. Panik raubte ihr die Kraft. Der Gedanke, dass sie sich nicht mehr rühren konnte, schlich sich in ihren Kopf, wucherte und wuchs. Alles, was sie einmal gelernt hatte, war bedeutungslos geworden. All ihre Fähigkeiten, ihre Kräfte, die Magie - für das Groteskerium war sie ein noch unbedeutenderer Gegner als die Sensenträger, die es gerade umgebracht hatte. Noch nicht einmal eine Bedrohung. Weniger als ein lästiges Insekt.
    Aber es bewegte sich wieder. Es machte einen Schritt und noch einen und war bald nicht mehr im Türrahmen zu sehen.
    Walküre merkte, wie sich Tränen mit dem Wasser mischten, das ihr übers Gesicht lief. Sie blinzelte sie zurück. Sie würde nicht sterben - heute Abend nicht.
    Sie stieß sich von der Wand ab und versuchte, auf zittrigen Beinen das Gleichgewicht zu halten. Einen Augenblick wartete sie noch, dann ging sie zur Tür. Ihre Schritte machten ein leises, platschendes Geräusch. Sie lugte hinaus, als sich plötzlich Finger um ihren Hals schlossen. Sie wurde hochgehoben und auf den Flur gerissen, und sie würgte und spuckte und rang nach Luft.
    Das Groteskerium schaute ohne Augen zu ihr auf und studierte sie. Ihre Hände waren an seinem breiten Handgelenk, an den dicken Fingern und versuchten, sie aufzubiegen.
    Weniger als ein lästiges Insekt.
    Sie trat dem Ding mit ihren Stiefeln in die Brust, sie boxte es auf den Unterarm. Es zeigte keinerlei Reaktion.
    Sie hörte ihr Herz in den Ohren hämmern. Ihr wurde schwarz vor Augen. Sie bekam keine Luft mehr.
    Sie schnippte mit den Fingern, und es gelang ihr, eine Flamme zu erzeugen. Sie presste die Hand auf die Binden, die sofort Feuer fingen - das sofort wieder erlosch.
    Keine Tricks mehr. Sie war erledigt.
    Dann bewegte sich etwas hinter dem Groteskerium - Skulduggery und Tanith kamen angerannt. Das Groteskerium brauchte sich nicht einmal umzudrehen. Als sie direkt hinter ihm waren, fuhr es mit dem linken Arm nach hinten. Skulduggery duckte sich darunter weg, und Tanith machte einen Sprung an die Decke. Ihr Schwert blitzte auf, und dann fiel Walküre. Skulduggery kam, fing sie auf und lief weiter. Tanith war neben ihm.
    Das Groteskerium betrachtete seine verletzte Hand mit etwas, das Neugier hätte sein können.
    Sie blieben kurz stehen und schauten zurück und sahen, wie die Wunde sich schloss und heilte.
    In dem Zimmer neben ihnen tat sich etwas, und Kenspeckel kam auf den Flur gehumpelt.
    „Bleib hinter uns“, wies Skulduggery ihn an.
    Kenspeckel grunzte. „Ich hab's zumindest vor.“
    Walküre spürte, wie der Luftdruck sich mit einem Mal

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