Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sky Captain and the World of Tomorrow

Sky Captain and the World of Tomorrow

Titel: Sky Captain and the World of Tomorrow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
übersetzte, so gut er konnte. »Er sagt, du sollst… Rana folgen. Dieser Stab wird dich hinführen. Er wird dich zu Totenkopf führen.«
    Sky Captain griff nach dem Stab und drehte ihn im Feuerlicht hin und her, aber er war verwirrt. Polly beugte sich ebenfalls neugierig vor. Der Stab wirkte recht gewöhnlich, war etwa drei Fuß lang und hatte einen T-förmigen Griff. Das Holz war dunkel und glatt, poliert von Jahren verschwitzter Handflächen.
    Er wandte sich Kaji zu. »Rana? Das verstehe ich nicht. Sag ihm, ich verstehe es nicht.«
    Kaji versuchte es abermals, aber dann schüttelte er den Kopf. »Er sagt das Gleiche, Captain Joe. ›Folgt Rana bis zu den großen Klippen von Bajarin. Der Stab wird euch führen.‹«
    »Das begreife ich nicht.« Sky Captain durchforstete sein Gedächtnis, versuchte, sich an alle Landkarten und Seekarten zu erinnern, die er sich im Lauf der Jahre eingeprägt hatte. Selbst dieser Tage, im zwanzigsten Jahrhundert, war ein großer Teil des Himalaja immer noch ein weißer Fleck auf der Landkarte. Shangri-La war mysteriös und geheim, aber zumindest hatte er schon davon gehört.
    Aber… Rana? Die großen Klippen von Bajarin? »So einen Ort gibt es nicht«, meinte Sky Captain.
    Der alte Mann begann wieder zu sprechen, murmelte etwas kaum Hörbares. Er klang nun eindringlicher, verzweifelter. Kaji wandte sich Sky Captain und Polly zu. »Ich kann ihn nicht dazu bringen, mehr zu erklären. Aber der alte Mann sagt, jetzt, da er euch geholfen hat, müsst ihr auch etwas für ihn tun. Etwas Wichtiges.«
    »Selbstverständlich. Was immer er will.« Entschlossen beugte sich Sky Captain zu dem alten Mann im Schatten. »Was wollen Sie von mir?«
    Mit einer überraschend geschmeidigen Bewegung streckte der Alte die Hand aus, packte den Piloten an der Lederjacke und zog ihn verzweifelt näher zu sich. Der letzte Überlebende von Totenkopfs Mine klammerte sich an Sky Captain und hob den Kopf ins Licht.
    Polly schnappte nach Luft, und Sky Captain konnte nur starren. Der alte Mann sah nicht mehr wie ein Mensch aus. Sein Gesicht war verzogen wie eine Maske aus geschmolzenem Wachs. Seine Augenlider sackten durch. Seine Lippen hingen nach unten, und er sabberte dicken, grünlichen Schleim. Seine Stirn war eingesunken, als hätte sich der Schädel halb aufgelöst, und der Atem pfiff durch drei kraterähnliche Nasenlöcher. In diesem schrecklich verunstalteten Gesicht sah Sky Captain einen nicht enden wollenden Alptraum von Schmerz und Leid.
    Mit einer unmenschlich vibrierenden Stimme flüsterte der alte Mann ihm etwas ins Ohr. Sky Captain brauchte Kaji nicht, um die Bitte zu verstehen: Töte mich.

22
    Ein Leitstern
    Ein erkanntes Ziel
    Ein Nachschubproblem
     
     
     
    Sky Captain ließ Shangri-La hinter sich und stieg wieder in die Luft auf. Seine P-40 raste über den gefrorenen See am Basislager, um Tempo für den Start zu gewinnen, dann küsste das Fahrgestell das Eis ein letztes Mal, und das Flugzeug hob ab.
    Am Boden winkte Kaji zum Abschied, und Sky Captain erwiderte den Gruß, indem er kurz die Seitenruder kippte. Polly hinten im Cockpit klammerte sich fest.
    Die Warhawk glitt über die verschneiten Gipfel des Himalaja. Sonnenlicht glitzerte auf der atemberaubenden Landschaft. Polly und Sky Captain schwiegen, eingehüllt vom tiefen Brummen des Motors. Trotz der faszinierenden Aussicht interessierte sich keiner von ihnen dafür, sich umzusehen.
    Polly hatte den hölzernen Stab in der Hand, den der schrecklich verstümmelte alte Mann ihnen gegeben hatte. Sie drehte ihn hin und her, fuhr über die polierte Oberfläche und suchte nach einem Hinweis. Obwohl sie es noch ein paarmal versucht hatten, hatte der alte Mann ihnen keine nützlichen Informationen mehr gegeben. Dieser ungewöhnliche Stab schien ihnen bei ihrer Suche nach Totenkopf – und bei dem Versuch, Dex zu retten – allerdings auch nicht weiterzuhelfen.
    Polly hob den Stab dichter ans Gesicht und versuchte, die seltsamen Markierungen besser zu erkennen. »Joe, hast du dir das angesehen?«
    »Ich habe ihn mir genau angeschaut, Polly. Es ist ein Stock.«
    »Nicht, wenn du genau hinschaust.« Sie fuhr mit dem Zeigefinger über den Stab und berührte die kleinen Kerben darauf mit dem Nagel. »Er hat Markierungen. Sehr präzise. Wie ein Lineal.« Sie betrachtete den T-förmigen Griff des Stabs und entdeckte zwei kaum wahrnehmbare eingeschnitzte Bilder: »Und hier ist ein Mond eingraviert und ein Bild von einem Stern. Diese Symbole müssen doch

Weitere Kostenlose Bücher