Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Skylark 1 - Die Abenteuer der Skylark

Skylark 1 - Die Abenteuer der Skylark

Titel: Skylark 1 - Die Abenteuer der Skylark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Smith
Vom Netzwerk:
Entsprechung. Ich habe die beiden das genannt, was sie zweifellos geworden wären, wenn sie bei uns gelebt hätten. Ihre Regierung ist eigentlich keine Regierung, sondern der reinste Wahnsinn. Auf der Erde werden nämlich die Herrscher durch die Beherrschten gewählt und alle paar Jahre sogar gewechselt. Und da alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind, macht jeder, was er will ...«
    »Unglaublich!« rief Roban aus. »Wie wird dann überhaupt etwas erreicht?«
    »Keine Ahnung. Ich verstehe das alles noch nicht. Als Nation scheint es diesen Leuten gleichgültig zu sein, ob etwas Vernünftiges getan wird, solange nur jeder das hat, was er seine Freiheit nennt. Aber das ist nicht das Schlimmste oder Unvernünftigste. Hör dir erst mal das an.«
    Dunark schilderte seinem Vater die Einzelheiten des Konflikts zwischen Seaton/Crane und DuQuesne. »Dann hat Crane trotzdem DuQuesne seine beiden Pistolen gegeben, DuQuesne hat sich neben Seaton gestellt, und die beiden haben jeden Mardonalier von dem Dach heruntergeputzt, ehe ich auch nur einen Schuß abgeben konnte. DuQuesne hat jedes Projektil aus den beiden Pistolen verschossen, ohne den Versuch zu machen, Seaton oder Crane umzubringen. Und noch immer ist er ihr Gefangener!«
    »Unglaublich! Was für eine unverständliche, verquere Ehrauffassung! Wenn mir jemand anders davon erzählen würde, müßte ich das für die Äußerungen eines Wahnsinnigen halten. Bist du sicher, mein Sohn, daß du mir Tatsachen berichtet hast?«
    »Ganz sicher. Ich habe es selbst gesehen – und auch die anderen. Aber auch in mancher anderen Hinsicht sind sie ... na ja, nicht wahnsinnig ... sondern unbegreiflich. Die Regeln der Vernunft, wie wir sie kennen, lassen sich auf viele ihrer Vorstellungen und Taten nicht anwenden. Zum Beispiel die Kleidung. Ihre privaten Überzeugungen und ihre Ethik stimmen in mancher Hinsicht überhaupt nicht mit unserer Einstellung überein. Trotzdem ist ihr Ehrempfinden im Grunde so vernünftig und stark wie das unsere. Und da Nalboon sie zu töten versuchte, stehen sie ganz auf unserer Seite.«
    »Das kann ich wenigstens verstehen, und das ist gut.« Der ältere Mann schüttelte den Kopf. »Mein Gehirn ist voller Spinnweben. Ein Feind, der ein Freund ist. Oder umgekehrt. Oder beides. Ein Herr, der einen Sklaven bewaffnet. Ein bewaffneter Sklave, der seinen Herrn nicht tötet. Das, mein Sohn, ist glatter Wahnsinn!«
    An diesem Punkt des Gesprächs hatten sie den Palast erreicht, nachdem sie durch eine Gartenanlage gegangen waren, die womöglich noch prachtvoller war als der Garten Nalboons. Im Gebäude führte Dunark die Gäste persönlich in ihre Zimmer – in Begleitung eines Majordomo und einer Abteilung Gardisten. Die Zimmer standen miteinander in Verbindung und hatten jeweils ein komplett eingerichtetes Bad mit einem kleinen Schwimmbecken aus poliertem Metall als Wanne.
    »Hübsch«, sagte Seaton und deutete auf das Becken, »wenn ihr kaltes Wasser habt.«
    »Oh, haben wir.« Dunark ließ einen breiten Strahl lauwarmen Wassers aus der Wand strömen, drehte ihn wieder ab und grinste schief. »Aber ich vergesse ja immer, was ihr unter ›kalt‹ versteht. Wir werden sofort ein Kühlaggregat einbauen.«
    »Ach, macht euch damit keine Mühe; so lange bleiben wir nicht hier. Etwas habe ich dir noch nicht erzählt. Wir wollen unsere eigenen Nahrungsmittel essen.«
    »Natürlich. Wir kümmern uns darum. Ich bin in einer Stunde zurück, um euch zur vierten Mahlzeit zu bringen.«
    Die Erdenmenschen hatten sich kaum erfrischt, als er zurück war; doch er ähnelte nicht mehr dem Dunark, den sie bisher gekannt hatten. Er trug nun einen Harnisch aus Metall und Leder, der vor Juwelen strotzte. Ein Gürtel mit schimmernden Waffen ersetzte den vertrauten hohlen Metallgurt. Sein rechter Arm war zwischen Handgelenk und Ellbogen fast völlig von sechs Armbändern aus einem durchsichtigen tiefkobaltblauen Metall bedeckt; in jedem war ein unglaublich hellschimmernder Stein von derselben Farbe eingebettet. Am linken Handgelenk trug er einen kondalischen Chronometer – ein Instrument, das eher dem Entfernungsmesser eines Fotoapparats ähnelte, dessen zahlreiche sich drehenden Segmente eine große und ständig zunehmende Zahl angaben – Datum und Uhrzeit des osnomischen Tages als Dezimalstelle des Jahres kondalischer Zeitrechnung.
    »Seid gegrüßt, Gäste von Tellus! Jetzt fühle ich mich schon wohler, nachdem ich wieder meine Sachen tragen kann und meine Waffen an der Hüfte habe.«

Weitere Kostenlose Bücher