Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome
aus den Augen ließ. Als er eine Haube über den reglosen Kopf des Fremden schob, trat ein verächtlicher Ausdruck in die Augen des Wesens, doch als das Gerät geöffnet wurde und das Durcheinander von Röhren und Transformatoren erschien, verschwand die Geringschätzung, und als Seaton eine Hochenergiestufe anschloß, indem er einen schweren Transformator und eine 5-Kilowatt-Senderöhre dazuschaltete, glaubte er ein schnell unterdrücktes Aufflackern von Unsicherheit oder Angst auszumachen.
»Die Haube war ein Kinderspielzeug für ihn, doch das andere Zeug gefällt ihm nicht. Kann ich ihm nicht mal verübeln – ich möchte auch nicht am anderen Ende dieser Anlage sitzen. Ich werde ihn an das Aufzeichnungsgerät anschließen und an einen Sichtschirm.« Seaton koppelte Spulen und Bänder, Lampen und Linsen zu einem komplizierten System und setzte schließlich selbst eine Kopfhaube auf. »Ich habe nicht die geringste Lust, einen Teil dieses Gehirns in meinen Schädel zu übernehmen – also werde ich nur zuschauen, und wenn ich etwas sehe, das ich haben möchte, greife ich zu und übernehme es in mein Gehirn: Wir fangen ganz geruhsam an – zunächst ohne die große Röhre.«
Er bediente mehrere Hebel. Lichter flammten auf, und die Drähte und Bänder begannen sich zwischen den Magneten zu bewegen. »Also, seine Sprache habe ich, Leute, er schien sie mir förmlich geben zu wollen. Steckt 'ne Menge Zeugs darin, das ich noch nicht begreife, also verpasse ich ihm lieber das Englische.«
Er steckte mehrere Verbindungen um, und der Gefangene äußerte sich mit ungewöhnlich tiefer Stimme.
»Gebt es lieber gleich auf, denn von mir erhaltet ihr keine Informationen. Euer Maschinchen war bei uns schon vor vielen tausend Jahren überholt.«
»Spar dir deinen Atem für vernünftigere Worte«, sagte Seaton kühl. »Ich habe dir die englische Sprache beigebracht, damit du mir die gewünschten Angaben machen kannst. Du weißt schon, was ich haben will. Wenn du zum Sprechen bereit bist, sag uns Bescheid, oder bring es freiwillig auf den Bildschirm. Wenn nicht, gebe ich soviel Spannung vor, daß dein Gehirn qualmt! Denk dran, ich kann in deinem toten Gehirn so gut lesen, als wärst du noch am Leben, aber ich will nicht nur dein Wissen, sondern auch deine Gedanken kennenlernen, und ich werde mein Ziel erreichen. Wenn du mir alles freiwillig gibst, bauen wir dir ein Rettungsboot zusammen, mit dem du in deine Heimatwelt zurückfinden kannst. Wenn du dich weigerst, komme ich trotzdem ans Ziel, aber du verläßt dieses Raumschiff nicht mehr lebend. Du hast die Wahl.«
»Du bist kindisch, und die Maschine vermag nichts gegen meinen Willen auszurichten. Ich hätte sie schon vor hundert Jahren niederkämpfen können, als ich kaum erwachsen war. Du sollst erfahren, Amerikaner, wir Fenachroner sind allen Wesen, die sich in Myriaden von Rassen millionenfach auf zahlreichen Planeten dieses Universums tummeln, so weit überlegen, wie ihr dem toten Metall überlegen seid, aus dem euer Schiff besteht. Das Universum gehört uns, und wenn die Zeit reif ist, werden wir es übernehmen – so wie ich auch dieses Schiff übernehmen werde. Gebt euch ruhig Mühe – ich werde nicht sprechen.« In den Augen des Wesens flammte es auf, und sie schleuderten ein starkes hypnotisches Kommando durch Seatons Augen in dessen Gehirn. Für Seaton verschwamm die Umwelt, so sehr wirkte die fremde Geisteskraft auf ihn ein; doch nach einem kurzen heftigen Kampf schüttelte er den Bann ab.
»Das war knapp, mein Lieber, aber du hast dein Ziel nicht ganz erreicht«, sagte er grimmig und starrte direkt in die unheimlichen Augen. »Geistig stehe ich vielleicht auf einer ziemlich niedrigen Stufe, aber ich lasse mich nicht durch Hypnose dazu bringen, dich freizulassen. Auch kann ich dir durchaus Zunder geben, wie du bald merken wirst. Daß ihr Supermänner seid, hat nicht verhindert, daß deine Begleiter in der Energie meiner Strahlen umgekommen sind – und es wird auch dein Gehirn nicht retten. Ich verlasse mich dabei nicht auf meine intellektuelle oder mentale Kraft – mein Argument sind fünftausend Volt, die auf deine empfindlichsten Gehirnzentren einwirken. Los, sag mir, was ich wissen will, oder ich hole mir die Informationen!«
Der Fremde antwortete nicht, sondern starrte die Erdmenschen trotzig und haßerfüllt an.
»Also gut!« sagte Seaton heftig und schaltete die Hochenergiestufe ein. Er begann seine Kontrollen zu bedienen und suchte in dem fremden Geist
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