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Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome

Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome

Titel: Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Smith
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Faidon ist fast reine kristallisierte Energie. Sie haben natürlich gemerkt, daß der Stein durchsichtig aussieht, was er eigentlich aber gar nicht ist. Sie können kein Millionstel eines Mikrons unter die Oberfläche schauen – die Illusion der Durchsichtigkeit ist nur ein Oberflächenphänomen und nur dieser besonderen Substanz eigen. Ich habe Ihnen schon erzählt, daß der Äther aus Substanzen vierter Ordnung besteht. Der Faidon ist ebenfalls eine Substanz vierter Ordnung, aber sie ist kristallin, während der Äther wahrscheinlich flüssig und amorph ist. Man könnte diesen Faidon kristallisierten Äther nennen und läge gar nicht mal so schief.«
    »Aber das Ding müßte glatt eine Tonne wiegen, dabei ist es kaum schwerer als Luft – aber nein, Moment mal! Die Schwerkraft ist ebenfalls eine Erscheinung vierter Ordnung, also wiegt das Ding vielleicht überhaupt nichts. Aber es hätte auf jeden Fall eine gewaltige Masse – oder vielleicht auch nicht, da es doch keine Protonen besitzt! Kristallisierter Äther würde flüssigen Äther verdrängen, also wäre das vielleicht ... Ich geb's auf. Die Sache ist zu hoch für mich!«
    »Die Theorie ist verworren, und ich kann sie Ihnen nicht präziser erklären, solange wir Ihnen noch keinen Einblick in die vierte und fünfte Ordnung gegeben haben. Reine Substanzen der vierten Ordnung wären gewichts- und masselos; aber in der Form, in der die Kristalle gefunden werden, sind sie nicht absolut rein. Während der Kristallisierung im Magma haben sie genügend Partikel anderer Ordnungen in sich gebunden, um die Eigenschaften zu gewinnen, die Sie beobachtet haben. Die Unreinheit genügt mengenmäßig aber nicht, um einen Angriffspunkt für gewöhnliche Reagenzien zu bieten.«
    »Aber wie kann sich solche Materie überhaupt bilden?«
    »Sie kann sich nur in einem riesigen kosmischen Gebilde formen wie unserem Grünen System, als es vor vier Milliarden Jahren noch in einer einzigen gigantischen Sonne vereint war. Stellen Sie sich die Zustände im Kern dieser Sonne vor! Sie hat das theoretische Temperaturmaximum erreicht – siebzig Millionen Grad Celsius –, die Elektronen sind von den Protonen fortgerissen worden, bis der gesamte Sonnenkern ein einziges kompaktes Stück Neutronium geworden ist und nicht weiter zusammengepreßt werden kann, ohne daß die Protonen selbst vernichtet werden. Und doch nimmt der Druck weiter zu. Die Temperatur, die bereits den theoretischen Höhepunkt erreicht hat, kann nicht mehr steigen. Was passiert?«
    »Es kommt zur Vernichtung.«
    »Genau. Und in gerade diesem Augenblick, als die schrecklichen Kräfte ausgeschickt werden, die Sonnen, Planeten und Monde viele Millionen Kilometer weit in den Raum schleudern – genau in diesem Augenblick entsteht der Faidon als Ergebnis der unvorstellbaren Kräfte und Druckzustände. Er kann sich nur im absoluten Temperaturmaximum bilden und unter einem Druck, der nur vorübergehend bestehen könnte, selbst in der größtmöglichen Masse.«
    »Wie kann man aber eine Linse daraus machen? Es dürfte unmöglich sein, ihn irgendwie zu bearbeiten?«
    »Da er sich nicht mit normalen Mitteln bearbeiten läßt, werden wir diesen Kristall in die Tiefe des weißen Zwergsterns tragen, wo ein Druck und eine Temperatur herrschen, die nur wenig unter den Werten liegen, die ihn entstehen ließen. Dort werden wir Kräfte auf den Kristall einwirken lassen, die ihn unter den Begleitumständen beeinflussen müssen.«
    »Hmm. Das möchte ich mir gern ansehen.«
    »Also los.«
    Die beiden Wissenschaftler setzten sich an die Kontrollen, und Rovol begann Hebel, Tasten und Knöpfe zu bewegen. Sofort entstand ein kompliziertes Gebilde sichtbarer Energie – Strahlen und flache rote Energiefächer – am Ende der teleskopartigen Gitterröhre.
    »Warum sind die Strahlen rot?«
    »Sie sollen nur sichtbar sein. Man kann schlecht mit unsichtbaren Werkzeugen arbeiten, deshalb habe ich eine farbige Lichtfrequenz auf die unsichtbaren Frequenzen der Energien gelegt. Wir können uns eine ganze Auswahl von Farben zulegen, wenn Ihnen das lieber ist.« Und schon nahm jede Kraft eine andere Farbe an, so daß das Ende des Projektors bunt zu strahlen begann.
    Das Gebilde aus Energie, der sekundäre Projektor, schwang sich wie ein intelligentes Wesen herum. Ein grüner Strahl zuckte vor, nahm den Faidon auf, wurde länger und schleuderte das Juwel durch die offene Wandung des Labors hinaus. Rovol aktivierte weitere Kontrollen, und das Gebilde drehte

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