Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome
war – so riesig war er im Vergleich zu den winzigen Raumfahrzeugen, die die Metallhülle schleppten. Als das gigantische Schiff schließlich gelandet war, schien es unmöglich, daß sich ein solches Gebilde aus eigenem Antrieb bewegen könnte. Drei Kilometer war die Metallmasse lang, und obwohl das Schiff für seine Länge ziemlich schmal war, erreichte der Durchmesser stolze vierhundertundfünfzig Meter. Aber Rovol und die anderen norlaminischen Wissenschaftler lächelten zufrieden bei dem Anblick, errichteten ihre Kontrollen und machten sich entschlossen an die Arbeit.
Inzwischen hatte sich eine Gruppe um einen Konferenztisch versammelt – eine Gruppe, wie sie noch nie zuvor auf einem Planeten des Grünen Systems zusammengetroffen war. Da war zunächst Fodan, der greise Chef der Fünf von Norlamin. Neben ihm saßen Dunark und Tarnan aus Osnome und Urvan aus Urvania. Es schloß sich Sacner Carfon an, der riesige Dasorier. Schließlich Seaton und Crane, die Vertreter unserer irdischen Zivilisation.
Seaton eröffnete die Konferenz, indem er jedem Mann eine Kopfhaube überreichte und eine Aufzeichnung ablaufen ließ, die die Pläne der Fenachroner offenbarte; nicht nur, wie er sie aus dem Gehirn des fenachronischen Kapitäns erfahren hatte, sondern erweitert um die Schlußfolgerungen, die der Führer der norlaminischen Psychologie nach dem Studium des fenachronischen Gehirns gezogen hatte. Dann nahm er die Spule heraus und beschrieb den vorläufigen Aktionsplan. Nachdem die Kopfhauben abgenommen worden waren, eröffnete er die Diskussion, und es wurde heftig diskutiert. Jeder der Anwesenden hatte Vorstellungen, die offen besprochen und untersucht wurden, zum größten Teil ruhig und leidenschaftslos. Die Konferenz dauerte an, bis nur noch ein Punkt geklärt werden mußte, der aber so heftig umstritten war, daß alle durcheinanderriefen.
»Bitte Ruhe!« rief Seaton schließlich und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Osnome und Urvania wollen ohne Warnung angreifen. Norlamin und Dasor bestehen auf einer formellen Kriegserklärung. Die Erde hat die entscheidende Stimme. Martin, wie wollen wir uns entscheiden?«
»Ich stimme für eine formelle Warnung – aus zwei Gründen, von denen einer zumindest für Dunark überzeugend sein müßte. Erstens entspricht das einer fairen Handlungsweise – der Grund, der natürlich für die Norlaminer der entscheidende ist, den Osnome aber nicht gelten lassen würde und der den Fenachronern erst recht nichtverständlich wäre. Zweitens bin ich sicher, daß die Fenachroner über die Warnung nur wütend sein und sie mißachten werden. Was werden sie dann tun? Hier am Tisch ist gesagt worden, daß bisher nur wenige Erkundungsschiffe der Fenachroner geortet werden konnten. Sobald wir den Krieg erklären, werden sie mit ziemlicher Sicherheit Torpedos zu jedem ihrer Kriegsschiffe schicken. Wir können dann diesen Geschossen nachspüren und auf diese Weise die Schiffe lokalisieren und vernichten.«
»Das ist also die Entscheidung«, verkündete der Vorsitzende, als zustimmendes Gemurmel laut wurde. »Wir gehen nun zum Projektor und schicken die Kriegserklärung ab. Ich habe einen Spürstrahl auf den Torpedo gerichtet, der die Vernichtung des fenachronischen Schiffes meldet, und dieser Torpedo wird bald am Ziel sein. Ich würde meinen, daß wir unsere Ankündigung unmittelbar nach dem Augenblick machen, da der fenachronische Herrscher von dem ersten Verlust eines Schiffes gehört hat.«
Im Projektor stießen Rovol, Orlon und mehrere andere führende Wissenschaftler Norlamins zu ihnen. Mit den Strahlen fünfter Ordnung drangen sie zu dem fliegenden Torpedo vor, und Seaton grinste Crane an, als die Trägerwelle die riesigen fenachronischen Schirme durchdrang, ohne die geringste Reaktion auszulösen. Der Melderakete folgend, stießen sie durch eine warme, dichte und neblige Atmosphäre, glitten durch eine Empfangsröhre in ein riesiges konisches Gebäude und in den Nachrichtenraum. Sie sahen, wie der Funkoffizier Bandspulen aus dem Torpedo holte und in einen magnetischen Sender legte – dann hörten sie seine Stimme.
»Verzeihen Sie, Majestät – wir haben soeben einen Nottorpedo erster Ordnung von Flaggschiff Y427W, Flotte 42, erhalten. Sendebereit.«
»Wenn er das Ding sendet, müssen wir wahrscheinlich lange suchen«, bemerkte Seaton. »Ah – er gibt die Nachricht über einen Bündelstrahl. Das ist gut, dem können wir nachgehen.« Und mit einem engen Ortungsstrahl folgte er dem
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