Skylark 3 - Die Skylark und die Sternenwanderer
von Urvania, »denn ihr würdet schon längst nicht mehr existieren, wenn da nicht diese Drohungen unseres selbstherrlichen ›Oberherrn‹ wären. Und woher wollen wir wissen, wo dieser Bursche steckt, was er gerade tut, ob er überhaupt noch auf uns achtet? Wahrscheinlich habt ihr erfahren, daß er das System verlassen hat, und plant bereits einen Angriff auf uns. In schlichter Notwehr müssen wir euch wahrscheinlich auslöschen, um zu verhindern, daß ihr uns vernichtet. Auf jeden Fall ist euer Ansinnen ein heimtückischer Trick eurer schwachen und feigen Rasse ...«
»Schwach! Feige! Wir? Du aufgeblasenes, selbstherrliches Ungeheuer!« schäumte Dunark, der sich bis dahin nur mit Mühe beherrscht hatte. Er sprang auf, und sein Stuhl stürzte polternd um. »Ich verlange auf der Stelle einen Ehrenkampf, wenn du überhaupt weißt, was das Wort ›Ehre‹ bedeutet!«
Die vier aufgebrachten Männer, die ihre Waffen gezogen hatten, wurden plötzlich auseinandergerissen und unbeweglich festgehalten, während eine Energiegestalt zwischen ihnen erschien – die Gestalt eines alten weißhaarigen Norlaminers.
»Frieden, meine Kinder. Haltet Ruhe!« befahl die Projektion. »In diesem System wird es keinen Krieg mehr geben, und die Befehle des Oberherrn werden durchgesetzt. Beruhigen Sie sich und hören Sie mir zu. Ich weiß sehr wohl, daß Sie eben nicht im Ernst gesprochen haben.
Die Osnomer waren so beeindruckt von den Vorteilen der gegenseitigen Annäherung und Unterstützung, daß sie diese Reise antraten, um den nächsten Schritt zu tun. Die Urvanier sind im Grunde auch dafür, aber keiner von ihnen hat die Kraft, dies zuzugeben.
Sie sollten sich klarmachen, daß Sie eben Schwäche, und nicht Stärke demonstriert haben. Es ist durchaus möglich, daß sich Ihr Mut und Ihre Kampflust zum Wohl der ganzen Menschheit einsetzen lassen. Würden Sie sich zusammenschließen, um für eine solche Sache zu kämpfen?«
»Ja.«
»Gut. Wir Norlaminer sind in großer Sorge, weil wir einem der größten Gegner der Zivilisation Waffen in die Hand gegeben haben, die den Kräften des Oberherrn entsprechen, und daß er in diesem Augenblick dabei ist, unsere Taten zunichte zu machen. Wollen die Osnomer und die Urvanier uns helfen, eine Expedition gegen den Feind auszurüsten?«
»Ja!« riefen die vier.
Dunark fügte hinzu: »Wer ist dieser Feind, und wo finden wir ihn?«
»Dr. Marc C. DuQuesne von der Erde.«
»DuQuesne!« rief Dunark. »Aber ich dachte, die Fenachroner hätten ihn umgebracht! Wir kümmern uns sofort darum – wenn ich einen Gegner umbringe, bleibt er tot!«
»Einen Augenblick, mein Sohn«, fuhr die Projektion fort. »Dieser Mann hat die Erde mit Abwehreinrichtungen umgeben, gegen die unsere Waffen nichts ausrichten können. Bitte, kommen Sie nach Norlamin und bringen Sie jeweils hundert Ihrer besten Männer mit. Wir bereiten einige Kampfmittel für Sie vor, die vielleicht nicht den Sieg garantieren, aber auf jeden Fall dafür sorgen, daß Sie gesund heimkehren. Es wäre vielleicht auch ratsam, auf Dasor Station zu machen, das nicht weitab vom Kurs liegt, und Sacner Carfon mitzubringen, der uns sehr helfen kann, da er ein umsichtiger, tatkräftiger Mann ist.«
»Aber was ist mit DuQuesne!« rief Dunark, der sofort erkannte, was geschehen sein mußte. »Warum haben Sie ihn nicht sofort zerstrahlt? Wußten Sie denn nicht, daß er ein Lügner und ein Dieb ist?«
»Wir hatten damals keine Ahnung, wer dieser Mann war – nahmen wir doch an, daß DuQuesne nicht mehr existierte. Er hatte sich einen falschen Namen zugelegt und gab sich als Seatons Freund aus. Er schmeichelte sich mit den richtigen Worten bei uns ein. Aber darüber informieren wir Sie später. Bitte, kommen Sie sofort. Wir werden Ihre Steuerung übernehmen und Ihre Schiffe präzise und mit großem Tempo zu uns lenken.«
Auf der Wasserwelt Dasor war die amphibische Menschheit mit Entwicklungen beschäftigt, die man sich seit Jahrhunderten erträumt hatte, die aber erst möglich geworden waren, als die Skylark dem Planeten einen Vorrat des Energiemetalls Rovolon brachte. Jetzt ragten überall Metallstädte aus dem Ozean, Flugzeuge und Hubschrauber schossen durch die Atmosphäre, Boote und Vergnügungsdampfer fuhren über das gewaltige Planetenmeer, und riesige U-Boot-Frachter glitten durch die dunklen Tiefen.
Sacner Carfon, der fischähnliche haarlose dasorische Ratsherr, schleppte seinen fast zwei Meter großen und fünf Zentner schweren Körper in
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