Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis
Bauprojektoren des Schiffs einen sublunaren Stützpunkt in die Tiefen des Gesteins gegraben hatten. Und am nächsten Tag begann man mit der Arbeit an dem gewaltigen Großkampfschiff, das den Namen Mallidaxian tragen sollte.
K APITEL 10
Miß Madlyn Mannis geborene Gretchen Schneider stand im Schatten eines riesigen Sonnenschirms am Clearwater-Strand. Sie war ein großes Mädchen mit einer herrlichen Figur und nicht minder auffälligem roten Haar. Mit jeder anmutigen Bewegung ihres Körpers zeigte sie ihre Ausbildung als Tänzerin. Sie war eine der besten Show-Tänzerinnen des Landes.
Im Augenblick trug sie den winzigsten Bikini, den es je selbst am Clearwater-Strand gegeben hatte, und kümmerte sich weder um die entrüsteten Blicke der anderen Frauen noch um die entschieden wohlwollenden Blicke des sonnengebräunten jungen Mannes, der fünf Meter entfernt von ihr stand.
Sie machte sich Gedanken über diesen Jungen, der ihr seit einigen Wochen folgte. Oder vielleicht doch nicht? Jedenfalls hatte sie das Gefühl, ihn schon öfter gesehen zu haben, doch er konnte ihr unmöglich hierher gefolgt sein, denn er war schon am Strand gewesen, als sie eintraf.
Auch der Mann war verwundert über seine vielen zufälligen Begegnungen mit dem Mädchen. Er wußte daß er ihr nicht gefolgt war. Und die Vorstellung, daß sich Madlyn Mannis womöglich ihm an die Fersen heftete, war doch ausgesprochen lächerlich!
Er fragte sich, ob er Miß Mannis zu einem Drink einladen sollte.
Ohne es zu merken, wurde Miß Mannis auch noch von dritter Seite intensiv gemustert, von einem viel näheren Blickpunkt aus – durch zwei Jelmi in dem riesigen neuen Raumschiff Mallidaxian auf dem Mond; und je mehr die beiden das Mädchen musterten, desto verwunderter waren sie.
Wie berichtet, hatten die Jelmi das riesige neue Raumschiff gebaut, weil die Mallidax zu klein geworden war, um die riesigen Anlagen zu beherbergen, die die neue Technologie erforderlich machte. Die Mallidaxian jedoch bestand aus Inoson und konnte es mit den mächtigsten Raumkreuzern des Reichs der Llurdi aufnehmen – und sie war nicht nur groß genug, um alle theoretisch denkbaren wissenschaftlichen Installationen unterzubringen, sondern auch leistungsfähig genug, um mit jeder vorhersehbaren Entwicklung oder Notlage fertigzuwerden.
Die jelmische Lunarstation war geräumt und vernichtet. Die Überreste waren zu Mondstaub geworden. Die Mallidaxian erstreckte sich gut vier Kilometer weit in einen flachen Krater. Der Start sollte in knapp einer Stunde erfolgen, der Start zur Rückreise nach Mallidax, der Heimatwelt Tammons, Mergons, Luloys und mehrerer anderer führender Jelmi aus der Gruppe der achthundert Flüchtlinge.
Die Offiziere führten eine letzte Überprüfung ihrer Instrumente und Geräte durch. Tammon studierte währenddessen die Offensiv- und Defensivmöglichkeiten von Cape Kennedy; Mergon und Luloy – und andere – beschäftigten sich mit den Menschen dieser bisher unbekannten Welt. Dazu hatte man sich natürlich die Hauptsprache der Erde längst angeeignet.
Zwar waren viele tausend Erdenmenschen zur Beobachtung ausgesucht worden. Doch Madlyn Mannis hatte etwas, das eine besondere Überprüfung zu lohnen schien; das gleiche galt in geringerem Maße für den jungen Mann, der offenbar irgendwie zu ihr gehörte. Madlyn war es zwar gewöhnt, daß man über sie redete, doch sie wäre überrascht gewesen, wie intensiv man sich im Augenblick auf der Rückseite des Mondes mit ihr und ihrem Beruf beschäftigte. Eine Kultur, in der Nacktheit das natürlichste von der Welt war, konnte sich unter einer Stripperin natürlich nichts vorstellen.
»Komm, wir holen sie herauf, Mergon«, sagte Luloy. »Ich will mit ihr reden. Und den Burschen nehmen wir auch mit; allein wäre sie wahrscheinlich sprachlos vor Angst.«
»Gut«, sagte Mergon, und die beiden Erdenmenschen erschienen in der Mitte des Raums.
Das Mädchen stieß einen spitzen Schrei aus, dann fiel ihr Blick auf die grelle Mondlandschaft hinter der durchsichtigen Wand, und sie erstarrte und riß entsetzt die Augen auf. Als sie schließlich feststellte, daß ihr niemand etwas tat, versuchte sie sich zusammenzunehmen. Sie warf einen hastigen Blick auf Mergon, errötete und konzentrierte sich auf Luloy. »Also ... Sie sind ja alle nackt! Wie schamlos!«
»Schamlos!« Luloy runzelte verwirrt die Stirn. »Darüber möchte ich gerade mit Ihnen sprechen. Was für ein Unterschied besteht denn zwischen Nacktheit und
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