Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis
verständigen ...«
»Ich habe da eine bessere Idee. Saufen wir uns einen an.«
Die Erinnerungen der beiden an die nächsten Stunden waren sehr verschwommen. Charley van der Gleiss kam am nächsten Nachmittag um drei Uhr wieder zu sich. Er lag voll angezogen auf der Couch in seinem Wohnzimmer und hatte schreckliche Kopfschmerzen.
Vorsichtig tastete er sich zum Schlafzimmer. Dort lag Madlyn bekleidet auf seinem Bett und starrte ihm mit schmerzlich verzogenem Gesicht entgegen. »Mein Kopf! Ich glaube, er bricht gleich ab!« Sie richtete sich langsam auf. »Ich hab's leider nicht vergessen! Ich glaube, die schreckliche Mondlandschaft und die nackte Luloy werde ich mein ganzes Leben lang vor Augen haben.«
»Und ich das alptraumhafte Raumschiff. Während du dich im Badezimmer umtust, sorge ich mal für das Frühstück!«
Nach einiger Zeit fühlten sie sich wieder besser, und Madlyn fragte: »Warum schaust du nicht mal in die Schublade, Charley? Vielleicht ist doch eine kleine Überraschung darin.«
Er zog die Schublade auf und überließ es ihr, den weichen Plastikbeutel hochzuheben.
»Mein Gott«, sagte sie atemlos. »Das sind ja vier oder fünf Pfund!« Mit zitternden Fingern öffnete sie den Beutel und starrte eine halbe Minute lang wie verzaubert hinein. Dann holte sie einige Edelsteine heraus und untersuchte sie.
»Charley«, sagte sie schließlich, »wenn ich mich überhaupt mit Diamanten auskenne – und ich halte mich für eine Expertin –, sind die Dinger nicht nur echt, sondern auch die besten Stücke, die ich je gesehen habe. Ich hätte schon Angst, die kleinsten zum Verkauf anzubieten! So etwas gibt es sicher nur sehr selten.«
»Na ja, wir hätten wahrscheinlich sowieso mit einem norlaminischen Beobachter sprechen müssen. Vielleicht weiß der einen Ausweg. Komm.« Eine Stunde später wurden die beiden in das abgeschirmte Privatbüro des Beobachters geführt. Sie berichteten in allen Einzelheiten von ihrem seltsamen Erlebnis.
Der Außerirdische lauschte aufmerksam. Er lebte erst seit wenigen Monaten unter Menschen; in der vorsichtigen Art der Norlaminer gestand er sich ein, daß er diese Wesen bei weitem noch nicht verstand. Seine beiden Besucher kamen ihm besonders unwissenschaftlich und unlogisch vor ... und doch hatten sie etwas an sich, das ihm eingab, sich ihre Geschichte anzuhören. Schließlich setzte er eine Kopfhaube auf und verschaffte sich weitere Erkenntnisse. Visuell untersuchte er die Rückseite des Mondes; stirnrunzelnd verstärkte er die Energie auf mikroskopische Vergrößerung und erforschte ein halbes Dutzend Stellen. Dann setzte er sich mit Rovol von den Strahlen auf dem fernen Norlamin in Verbindung, der seinerseits Seaton in eine Konferenzschaltung einbezog.
»Kein Zweifel«, sagte Seaton. »Wenn diese Wesen nicht vor jemandem auf der Flucht gewesen wären, hätten sie nicht so viele tausend Tonnen Inoson zu Mondstaub zermahlen – eine ziemlich mühselige Sache. Und ich brauche Ihnen nicht zu sagen, daß Inoson im Naturzustand nicht vorkommt. Ja, für diese Sache müssen wir uns entschieden interessieren. Ich komme hinüber.«
Seatons Projektion erschien im Büro des Beobachters. Nachdem er vorgestellt worden war, reichte er Madlyn und Charley Gedankenhelme. »Setzen Sie die doch bitte auf, damit wir die ganze Sache möglichst detailliert noch einmal durchgehen können. Nicht, daß wir Ihre Angaben bezweifelten; nur wollen wir alle gedanklichen Nebeneffekte studieren, die sich noch sichtbar machen lassen.«
Die beiden berichteten noch einmal; aber diesmal wurden sie von Seaton oder dem Beobachter laufend mit gezielten Fragen oder Vorschlägen unterbrochen. Als die beiden schließlich nichts Neues mehr beizusteuern hatten, nahm der Beobachter die Kopfhaube ab und sagte: »Obwohl von diesem Material der größte Teil nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist, möchte ich Ihnen genug sagen, um Ihnen die Unruhe zu nehmen, zumal Sie auch schon selbst einiges gesehen haben. Außerdem bin ich überzeugt, daß Sie den Mund halten können.« Da er ein sehr junger Norlaminer war, der vor kurzem erst aus dem Land der Jugend hervorgegangen war, lächelte er, und die beiden lächelten ebenfalls.
»Einen Augenblick«, sagte Seaton. »Ich bin nicht sicher, ob wir den beiden die geistige Unruhe schon nehmen sollten. Beide erinnern mich an etwas – sehr lebhaft sogar. Ich könnte schwören, Sie von irgendwo zu kennen – dabei weiß ich genau, daß ich keinen von Ihnen je gesehen habe
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