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Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis

Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis

Titel: Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Smith
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waren es offenbar nicht gewöhnt, einen zielstrebig dahinschreitenden Mann zu sehen. Dem nachlässig gekleideten Wächter vor dem Rathaus ging es nicht anders. Der junge Mann – der keinen Tag über fünfzehn zu sein schien – öffnete die Augen, richtete sich halb auf und sagte: »Halt, Sie! Was wollen Sie?«
    »Geschäftlich«, sagte Seaton energisch. »Ich möchte Bürgermeister Ree-Toe Prenk sprechen.«
    »Schön, gehen Sie rein.« Und der Junge sank wieder in sich zusammen.
    Es war kein Problem, das Büro Seiner Ehren zu finden, da es sich um das einzige Zimmer im Haus handelte, in dem überhaupt etwas passierte. Seaton blieb an der Tür stehen und sah sich um. Alles war heruntergekommen und vernachlässigt. Der Teppichboden war fleckig und stellenweise abgewetzt. Die Trennbarriere stand schief im Zimmer. Der leere Platz der Empfangsdame sah aus, als hätte dort ein Krieg gewütet. Das Zimmer war seit Monaten nicht mehr gesäubert worden.
    Und die Menschen im Zimmer entsprachen der Szenerie. Ein halbes Dutzend melancholisch aussehender Gestalten, Männer und Frauen, lümmelte auf harten Stühlen mit hohen Lehnen herum; sie starrten mürrisch und völlig desinteressiert ins Leere. Es schien ihnen gleichgültig zu sein, ob sie überhaupt jemals ins Büro nebenan gerufen wurden.
    Und die Sekretärin! Sie trug ein Kleid, das wie ein Sack aussah. Sie war mager und hatte strähniges Haar, das schmutzigbraun aussah. Sie machte keinen besonders hellen Eindruck. Da sie aber die einzige Sekretärin war, baute sich Seaton vor ihrem Tisch auf.
    »Miß Wie-heißen-Sie-doch-gleich?« rief er. »Würden Sie vielleicht die Güte haben, mal ein bißchen aufzuwachen und eine halbe Minute lang arbeiten, ohne sich gleich zu überanstrengen?«
    Das Mädchen fuhr zusammen, machte Anstalten aufzustehen und errötete. »Also das ... ja ... jawohl, Herr, meine ich. Was können wir für Sie tun, Herr ...«
    »Ich bin Ky-El Mokak. Ich möchte mit Seiner Ehren sprechen, damit er mich ins Gefängnis stecken kann.«
    Das brachte sie endgültig auf die Füße. »Weswegen?« rief sie ungläubig, und ihr Schrei wurde augenblicklich von einer tiefen Stimme aus dem Sprechgerät abgelöst.
    Seine Ehren hatte also doch nicht geschlafen! »Sie wollen was? Schon gut, Fy-Ly, schicken Sie den Mann herein; aber überzeugen Sie sich vorher, daß er keine Waffe hat.«
    »Waffe? Was sollte ich wohl mit einer Waffe?« Seaton klopfte sich auf die Taschen, zog seinen schäbigen Mantel aus und drehte sich im Kreis, um zu zeigen, daß er nicht bewaffnet war. Da er keinen Garderobenständer entdecken konnte, warf er Mantel und Hut in eine Ecke und trat in das Hauptbüro.
    Der Raum war womöglich noch unordentlicher als das Vorzimmer. Der Mann hinter dem Tisch schien in den Fünfzigern zu sein und war hager und kahlköpfig. Er wirkte verängstigt, unterernährt und nervös. Er hielt eine Pistole in der Hand und machte durchaus den Eindruck, als könnte er damit umgehen. Die Mündung zeigte nicht direkt auf Seatons Bauch – aber das war offensichtlich auch gar nicht erforderlich.
    »Das beste wäre sicherlich, Ihnen sofort den Kopf wegzupusten, ohne Sie ein Wort sprechen zu lassen«, sagte der Mann. »Sie gehören doch zu den verdammten Schuften, den Spionen! Oder sind Sie ein Untergrundler? Mit den Wildlebenden, die sonst hier angeliefert werden, haben Sie wenig Ähnlichkeit!«
    Das Großgehirn hatte Seaton nicht ohne umfassende Kenntnisse über Geschichte, Sitten und sogar Dialekte auf einer fremden und gefährlichen Welt abgesetzt. Durch Lerngeräte hatte Seaton genügend Einzelheiten über Ray-See-Nees Kultur aufgenommen, um seine Rolle glaubhaft spielen zu können. Er wußte, was Seine Ehren meinte; er wußte sogar genau, wie weit er den Mann bedrängen konnte, wo seine wirklichen Sympathien lagen und was man von ihm erwarten konnte.
    Deshalb sagte er leichthin: »Natürlich sehe ich nicht so aus. Ich habe ja Köpfchen! Die dämlichen Jäger hätten mich in tausend Jahren nicht gefangen. Von denen fände ja keiner die Spur eines Stinktiers! Und Sie werden mich nicht erschießen – nicht in der Klemme, in der Sie stecken. Dazu sind Sie nicht dumm genug. Sie würden kein verkrüppeltes Kind auf Krücken erschießen, geschweige denn einen arbeitsfähigen erwachsenen Mann.«
    Prenk erschauderte ein wenig, doch mehr Reaktion zeigte er nicht. »Wer behauptet, ich stecke in der Klemme? Was für eine Klemme?«
    »Ich behaupte das«, erwiderte Seaton mit

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