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SLAM (German Edition)

SLAM (German Edition)

Titel: SLAM (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirincci
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Gesteins unter ihren schlanken Hufen lösten und wegrut schten. Irgendwann stoppte Hayat sie und wies Karim an, abzusteigen.
    » Es kann nicht mehr weiter. Wir müssen ab hier zu Fuß weitergehen«, meinte sie und gab dem Reitding einen dankbaren Klaps. Das klickte und surrte zur Erwiderung und trabte in die Richtung zurü ck, aus der sie gekommen waren.
    Nun waren sie alleine auf sich gestellt in einer Umgebung, die keine Fehler verzieh. Unsicher blickte sich Karim um. Sie standen am Fuß e eines bizarren Gebirgszuges. Felsnadeln wucherten aus der Seite des Berges, unregelmäßig geformt und verteilt, wie die Stacheln eines riesigen Seeigels , u nd der Gedanke, da hinauf zu müssen, war wenig einladend. So weit das Auge reichte, zog sich diese Struktur. K ein Weg, der um sie herumf ührte, kein Weg darüber hinweg.
    »Und jetzt ? Hi er kommen wir nicht mehr weiter.«
    Hayat lüftete das Tuch, das sie sich zum Schutz vors Gesicht gezogen hatte, lächelte ihn an und berüh rte mit ihrer Hand seine Wange. » Vertrau mir, Karim, ich weiß, wo wir sind. Wir müssen hier entlang, es ist nicht mehr sehr weit. Halt noch ein wenig durch. «
    Sie verschwand hinter einem großen Felsbrocken , und er sah, wie sie sich zwischen den Felsnadeln den Hang hinaufschlängelte. Ergeben heftete er sich an ihre Fersen, folgte ihr mit gesenktem Kopf, setzte einen Fuß vor den anderen und achtete sorgsam darauf, nicht auf loses Geröll zu treten. Zu seinem Erstaunen bemerkte er , dass der Boden dort, wo sie gingen, ausgetret ener wirkte als in der Umgebung. A lso hatten sie oder andere diesen Weg schon häufiger genutzt.
    Um diese Mittag szeit hatte sich der Fels mit der Hitze der mörderischen Kugel am Himmel vollgesogen u nd gab sie an seine Umgebung ab. Schweiß lief in Rinnsalen an Karim herunter und der Ärmel seines Hemdes, mit dem er sich alle ein paar Minuten übers Gesicht fuhr, war getränkt mit der salzigen Flüssigkeit. Sein Mund war ausgetrocknet, seine Zunge klebte am Gaumen, aber er wagte nicht, Hayat um Wasser zu bitten, denn sie schritt stetig und kraftvoll vor ihm her und zeigte keinerlei Ermüdungserscheinungen. Wenn sie diesen Hügel erklimmen konnte, dann konnte er das auch, spornte er sich an , und BEYs Wor te hallten in ihm wider: » Sie buhlten um die Gunst der Frauen, übertrafen sich gegenseitig mit ihren Leistungen. «
    Jetzt verstand er, was BEY ihm zu erklären versucht hatte. Ohne dass er es bemerkt hatte, begann allein die Anwesenheit von Hayat ihn zu verändern. Aufgewachsen in einer Gesellschaft, in der allen die gleichen Chancen geboten wurden, jeder versorgt und gefördert wurde, war ihm das Prinzip von Konkurrenz nicht nur unwichtig, es war ihm überhaupt nicht bekannt gewesen. Es gab keinen Grund, um etwas zu kämpfen, das für alle in gleichem Maße vorhanden war. Neid auf etwas, das ein anderer besaß , war völlig unnötig, da alle Zugang zu allem hatten. Niemand musste Angst davor haben, Schwäche zu zeigen, denn sie hatte keine Konsequenz. Umgekehrt war Stärke auch nichts, was einem besondere Aufmerksamkeit eintrug, man leistete eben seinen Beitrag zum Gelingen der Gesellschaft auf die Art und Weise, wie es einem möglich war. Nun jedoch nagte in seinem Inneren ein neues, ihm unbekannt es Gefühl und trieb ihn an . Er wollte nicht hinter Hayat zurückbleiben, vor ihren Augen nicht schwach erscheinen, wollte sich ihrer würdig erweise n. Wieder hörte er im Geiste BEYs Worte und ahnte, was diese Empfindung, potenziert in unzähligen Menschen, anrichten konnte.
    Dieses Gefühl, das ihn mit ein wenig Unbehagen, aber auch mit ungeheurer Energie erfüllte, zog ihn hinter Hayat den Berg hinauf, und schleuste ihn um Vorsprünge, deren Kanten Pfählen gleich aus dem Boden ragten. Es ließ seine Hände Halt an vorstehenden Brocken suchen, immer wieder den Blick auf Hayat gerichtet, die ruhig und konzentriert vor ihm her kletterte.
    Nach schier endloser Zeit kam die Spitze des Hügels in Sicht . I nzwischen bewegten sie sich mehr auf allen v ieren, um den Halt nicht zu verlieren , ihre Bewegungen verliefen zäh und schmerzvoll.
    Endlich wuchtete Karim sich e rschöpft auf den flachen Grat, der sich den gesamten Rücken des Berges entlangzog , und blieb dort schnaufend auf dem Rücken liegen. Hayat ging neben ihm in die Hocke und zu seiner Erleichterung konnte er hören, dass auch sie schwer atmete.
    » Bei Allah, wo bringst du mich hin? Muss das hier sein? «, fragte er.
    Sie lächelte ihn an und ließ

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