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SLAM (German Edition)

SLAM (German Edition)

Titel: SLAM (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirincci
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Göttin, die sich selbst für v ollkommen hielt? Mit welchen Mitteln konnte er sie aufhalten? Die Kraft sein er Worte würde nicht ausreichen; HAVVA2 würde sich zur Wehr setzen, wenn er versuchte, sie aufzuhalten.
    Wieder und wieder rief er sich jeden Satz in Erinnerung, den das blonde Trugbild zu ihm gesagt hatte, und suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, nach einem Fehler, nach einer Information, die ihm einen We g aufzeigte, was er tun sollte.
    Die Worte: » Wenn du aber glaubst, die Zwei hinter meiner Bezeichnung steht dafür, dass ich dich zweimal bitte, dann irrst du gewaltig , Liebster   … « , hallten ihm durch den Kopf   – und mit einem Schlag spürte er eine wohlige Wärme in seinem Innern .
    In ihm wuchs mit rasender Geschwindigkeit eine Idee, füllte sein ganzes Denken aus , und hektische U nruhe ergriff von ihm Besitz. Ko nnte das sein? Wenn das, was sich da gerade mit Lichtgeschwindigkeit in ihm ausbreitete , wahr wäre, hätte er die Lösung gefunde n. Nur eine Vermutung zwar, aber besser als alles, was er sich in den letzten Stunden zusammenzureimen versucht hatte. Er mu sste nur noch überprüfen, ob diese Vermutung richtig wäre, und das könnte er nur tun, wenn er jetzt so schnell wie möglich aufbrechen würde. Eilig biss er ein letztes Mal in die erkalteten Reste seiner M ahlzeit, trank in gierigen Schlucken so viel Wasser, wie er konnte, u nd wandte sich dann an die Reitapparatur, die im Dunkeln surrend zu dösen schien.
    » Wirst du mich auch tragen, wenn Ha yat nicht dabei ist ? «, sagte er und berührte den Rücken der Konstruktion . In deren dünne Beine kam gleich darauf Bewegung . Sie erhob sich anmutig, senkte den Kopf und legte ihre kühlen Nüstern in Karims Hand.
    »Ich glaube, da hat jemand gerade Ja gesagt.« Er lachte und schwang sich freudig hinauf. » Bring mich zu der Stelle, an der du uns das letzte Mal v erlassen hast«, wies er das Vehikel an und musste sich im glei chen Augenblick an dessen Hals festklammern, so wild preschte es los.

21
     
    Der Nachtwind blies ihm entgegen wie ein Sturm, als wolle er ihn vom Rücken seines gl änzenden Freundes stoßen. In hoher Geschwindigkeit zogen Wüstenschemen an ihm vorbei , der Wind ließ ihn kaum atmen. Er klammerte sich fest an den Hals der Reitapparatur , sein H intern rutschte haltlos auf der en blanker Oberfläche und seine Beine verkrampften sich beim Versuch, sich mit den Schenkeln anzupressen.
    » Nicht so schnell, ich falle sonst he runter «, rief er in den Wind , und der rasende Ritt verlangsamte sich. In den nächsten Minuten vers uchte er, die Balance zu finden. Ohne Hayat, an die er sich klammern konnte, fiel es ihm schwer, sich oben zu halten. Wieder einmal b ewunderte er sie im Stillen um ihre Fähigkeiten. S ie hatte so viel gelernt, war selbstständig und in der Lage, in dieser feindlichen Umgebung zu überleben. Im Gegensatz zu ihm, dem verweichlichten Söhnchen der SLAM-Welt, dem das Essen nachgetragen wurde und dessen Fehler keine Konsequenzen hatten. Vor allem keine tödlichen.
    Er versuchte den Rhythmus zu erspüren, passte sich an und beg ann, sich im Einklang mit der Apparatur bewegen. Seine Hände auf den schlanken Körper gelegt , na hm er ihre Bewegungen in sich auf, machte sie zu seinen eigenen und verschmolz mit ihnen. Nach einer Weile fühlte er sich sicher genug, das Tempo wieder zu erhöhen , und schon bald sah man einen dunklen Reiter in wehender Kutte auf einem nachtschwarzen Ross über die Dünen fliegen wie eine Gestalt aus uralten Märchen.
    Er spürte den herannahenden Tag, lange bevor das erste Licht am Horizont zu sehen war. Seine Sinne hatten sich geschärft, er reagierte zunehmend auf die Atmosphäre der Wüste, registrierte Veränderu ngen, die ihm noch vor Tagen niemals aufgefallen wären. Das Erbe seiner Väter machte sich in ihm bemerkbar, übernahm die Kontrolle und ließ ihn mit einer Sicherheit durch diese lebensfeindliche Umgebung streifen, als hätte er nie etwas anderes getan. Aus dem verweichlichten SLAM-Männchen, gezüchtet für eine künstliche Welt, wuchs mit jedem Schritt, den er dem anbrechenden Morgen näher kam , ein Mann. Dieser Mann war nicht mehr wehrlos, kein Blatt im Wind, keine leichte Beute mehr   – der Schläfer war erwacht!
    Am Rand der Felswand hielt sein Begleiter an , und Karim stellte befriedigt fest, dass er sich exakt an derselben Stell e wie bei seiner ersten Ankunft mit Hayat befand. Er glitt vom Rücken des Metallrosses und machte sich

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