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SLEEP - Ich weiss, was du letzte Nacht getraeumt hast

SLEEP - Ich weiss, was du letzte Nacht getraeumt hast

Titel: SLEEP - Ich weiss, was du letzte Nacht getraeumt hast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa McMann
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rückwärts und er folgt ihr. Er sinkt auf die Knie und packt ihre Hand, zieht daran und schreit. Fleht sie um Hilfe an.
    Seine Stimme wird heiser, außer Kontrolle.
    Janie weiß nicht, was sie tun soll, und schreit ihn ebenfalls an: »Sag mir, was ich machen soll!«
    Henrys Schreie werden nur noch lauter.
    Miss Stubin wartet und beobachtet sie mitfühlend.
    »Ich glaube, das kann er nicht«, sagt sie, aber Janie kann sie nicht hören.
    Sie weiß, dass sie nicht viel länger durchhalten kann. Sie kann sich nicht rühren. Ihr wirklicher Körper ist verschwunden und ihr Traumkörper schreit seine eigenen Schmerzen hinaus. Und sie kann nichts für Henry tun … gar nichts.
    Ihr fällt nichts ein.
    Sie wendet sich an Miss Stubin. »Können Sie es versuchen? Wie letztes Mal?«
    Miss Stubin nickt und geht auf Henry zu. Sie scheint mühelos über den Boden zu schweben.
    »Henry«, sagt sie sanft und legt ihm die Hand auf die Schulter.
    Seine Schreie werden unsicher.
    Miss Stubin konzentriert sich, spricht mit ihrem Geist zu ihm und beruhigt ihn.
    Henrys raue Stimme verstummt.
    Miss Stubin führt ihn zurück zu seinem Stuhl und winkt Janie heran.
    »So«, sagt sie lächelnd. »So ist es wirklich viel einfacher, Henry.«
    Henry hält Haarbüschel in den Händen und zeigt sie Janie.
    Sie nickt. »Dein Kopf tut weh, nicht wahr?«
    »Ja«, sagt er und windet sich, als sei es schwierig für ihn, ruhig zu reden.
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll«, erklärt Janie. »Weißt du, wie ich dir helfen kann?«
    Henry sieht Janie an und schüttelt den Kopf.
    »Ich will einfach nur sterben«, sagt er. »Bitte. Kannst du mir helfen zu sterben?«
    »Ich weiß nicht. Ich … ich kann es versuchen. Aber ich kann nichts Illegales tun, verstehst du das?«
    Er nickt.
    »Wo sind wir hier?«, fragt Janie. »Ist das dein Traum? In dieser dunklen Sporthalle? Ist es das?«
    Henry erhebt sich. »Hier entlang.« Er winkt ihnen zu, ihm zu folgen, stößt die Doppeltür am Ende der Sporthalle auf, und sie betreten einen Gang mit Türen auf beiden Seiten.
    Sie gehen in den ersten Raum.
    Es ist eine Synagoge.
    Ein Junge sitzt zuckend auf seinem Stuhl. Sein Vater neben ihm ermahnt ihn.
    »Bist du das, dieser Junge?«, fragt Janie.
    »Ja.«
    »Eine Erinnerung?«
    »Irgendwie schon. Das ist mein Traum – mein Leben, immer und immer wieder.«
    Sie gehen ins nächste Zimmer. Menschen stehen davor. Henry, Miss Stubin und Janie drängen sich an der Schlange vorbei und gehen hinein. Es ist eine Pizzeria. Sie gehen an Tischen vorbei, an denen Leute essen und lachen, bis in die Küche, in einen Kühlraum. Dort, in einer Ecke, steht Henry mit einem Mädchen. Sie küssen sich.
    Janie starrt sie an. »Wer ist das?«
    »Das ist Dottie.«
    »Du meinst Dorothea? Dorothea Hannagan?« Janie kann es nicht fassen, auch wenn ihr klar ist, dass es irgendwo einmal zu Küssen gekommen sein musste.
    »Ja«, seufzt er. »Die Einzige, die große Liebe meines Lebens.«
    Janie würde am liebsten würgen.
    Miss Stubin unterbricht sie.
    »Sag uns, was passiert ist, Henry. Zwischen dir und Janies Mutter. Bitte, ja?«
    Er sieht müde aus, und es ist kalt hier. »Da gibt es nicht viel zu erzählen.«
    »Bitte, Henry«, sagt Janie. Sie will, dass er es sagt. Sie will die Bestätigung dafür, dass sie das Richtige tut.
    »Wir haben einen Sommer zusammen in Chicago gearbeitet – sie war an der Highschool und ich an der Universität von Michigan. Im Herbst bin ich dorthin zurückgekehrt. Sie hat die Schule geschmissen und ist mir gefolgt. Wir haben zusammen gewohnt. Es war schrecklich. Die Träume. Ich musste wählen – bei ihr sein und mich schrecklich fühlen oder alleine zurechtzukommen.« Er beginnt sich wieder die Haare zu raufen. »Oh verdammt, es kommt schon wieder!«
    »Also hast du sie einfach im Stich gelassen? Wusstest du, dass sie schwanger war?«
    »Das wusste ich nicht.« Seine Stimme wird lauter, als versuche er, sich über den Lärm in seinem Kopf hinwegzusetzen. »Janie, ich wusste es nicht. Es tut mir leid. Ich habe ihr Geld geschickt, aber sie hat es nicht angenommen. Es tut mir so leid.« Er fällt auf die Knie und vergräbt sein Gesicht in den Händen.
    »Bist du froh, dass du es getan hast? Dass du dich isoliert hast?« Janie setzt sich zu ihm auf den Boden und wartet gespannt auf seine Antwort.
    »Hilf mir!«, fleht er schrill. »Hilf mir!« Er packt sie am T-Shirt. »Bitte, bitte, Janie, hilf mir! Töte mich! Bitte!«
    Janie weiß nicht, was sie tun soll. Miss

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