anspruchsvollen Landhausküche. Die Speisekarte ist übersichtlich, die Zubereitung der Gerichte umso raffinierter. Ungewöhnliche Kombinationen bringen neuen Pfiff, ohne dass aus dem Blick gerät, worum es geht: die natürlichen Aromen der regionalen Zutaten zu voller Entfaltung zu bringen – Gemüse, das im Küstenklima reift, Wild aus dem Darßwald und frischer Fisch vom Fischer nebenan. Angefangen vom Räucheraalmousse mit Meerrettich und feinem Kräutersalat und der rosa gebratenen Entenbrust mit Apfel-Quittenragout über die cremige Brunnenkressesuppe mit pochiertem Ei und eine überraschend leichte aufgeschäumte Steckrübensuppe mit Speckbackpflaumen – bei jedem Gericht kann man Heimatverbundenheit herausschmecken. Etwas weltläufiger, aber geschmacklich ebenso überzeugend, fanden wir kross gebratenen Zander auf Graupenrisotto, ein auf den Punkt sautiertes Dorschfilet auf Spitzkohl sowie das Duo von Hauptgerichten: Zweierlei vom Rind mit Kartoffelschaum und glasierten Moormöhren und Lammragout mit Tomatentapenade und Auberginen-Zucchinikompott. Zum Nachtisch ging der Arme Ritter ins Gefecht mit Vanillesauce und Aprikosen: Wie damals bei Großmutter! Die umfangreiche Weinkarte hat passende Begleiter.
ROSENOW
Restaurant De oll Dörpschaul
Dorfmitte 6, 19205 Rosenow
03 88 74 / 2 29 29
[email protected] www.restaurant-de-oll-doerpschaul.de
Größe: 30 Plätze im Restaurant, 25 auf der Terrasse
Preise: Hauptgerichte 9 bis 14 €
Kreditkarten: Keine
Öffnungszeiten: Mi bis Fr 11 bis 14 Uhr und 17.30 bis 23 Uhr, Sa, So 11 bis 23 Uhr; Ruhetag: Mo, Di
Nicht barrierefrei
»De oll Dörpschaul« in Rosenow, nordwestlich Neubrandenburg, war tatsächlich eine alte Dorfschule. So schmücken viele Schulutensilien den Gastraum. An den Wänden hängen Zirkel und Schautafeln, auf den Fensterbänken stehen Schulbücher. Inhaberin Ute Alm-Linke führt das Restaurant mit ihrem Mann – ganz in der Tradition des Hauses. Bestellungen werden im Lehrergewand auf der Schiefertafel aufgenommen. Und die Karte enthält neben den Lieferanten auch Informatives über Haus und Umgebung. Das Restaurant ist seit 2008 biozertifiziert und Mitglied im regionalen Verbund »Ländlichfein« sowie Partner des Biosphärenreservats Schaalsee. Zum Lokal gehört ein Garten mit Kräutern und Nutzpflanzen. Gekocht wird was gerade wächst oder haltbar gemacht werden kann. Verwendet werden nur regionale Grundprodukte. Gemüse, Obst und Säfte kommen vom Bio-Hof Medewege, Fleisch und Wurst von Bio-Geflügel-Mecklenburg oder Hof Schaalsee. Fisch liefern die Müritzfischer aus Wildfang und nachhaltiger Fischwirtschaft.
Das Bio-Restaurant ist auch kulinarisch etwas Besonderes. Es schmeckt anders als gewohnt, das ist von der engagierten Küchenchefin Ute Alm-Linke auch so gewollt. Gewürzt wird ausschließlich mit heimischen Garten- und Wildkräutern. Die Speisekarte liest sich höchst ungewöhnlich. Da gibt es etwa: Vom Hof Schaalsee ein Schweinelachssteak im »Feldgold« (Rapsöl) gebraten, dazu die Mecklenburger Kartoffel Moorlinda und grünen Spargel vom Hof Denissen nach Dörpschaulart. Oder mögen Sie lieber Seehechtfilet im »Feldgold« gebraten, dazu Kartoffeln aus Mecklenburger Boden mit Gartenkräutern zu Talern verarbeitet sowie Mecklenburger Möhre mit Giersch? Frau Alm-Linke und ihr Mann suchen ständig nach weiteren alten Pflanzen. Bio-Bier liefert die Stralsunder Brauerei, Spirituosen die Mönchguter Hofbrennerei.
Regelmäßige Kräuterführungen. Hinterm Schulgebäude liegt der Garten mit 180 Kräutern und Pflanzen.
Die zum Hof Medewege gehörige Mühlenbäckerei (Hauptstraße 16, 19055 Schwerin) arbeitet traditionell mit Natursteinmühlen und Holzbackofen und verbackt das hofeigene Demeter-Getreide zu Brot und vielem mehr.
ROSTOCK
Albert & Emile
Altschmiedestrasse 28, 18055 Rostock
03 81 / 4 93 43 73
[email protected] www.albert-emile.de
Größe: 30 Plätze und der Innenhof
Preise: Hauptgerichte 16 bis 24 € im Bistro 8 bis 12 €
Kreditkarten: EC, Master, Visa
Öffnungszeiten: Di bis Sa 18 bis 24 Uhr, im Bistro Di bis Fr 11.30 bis 14 Uhr; Ruhetag: So, Mo
Barrierefrei
Das heimelige spätmittelalterliche Haus mit toller Atmosphäre liegt mitten in der schönen Rostocker Altstadt und wurde von Inhaber Frank Reinshagen detailverliebt mit alten und kuriosen Hinterlassenschaften aus Rostocker Abbruchhäusern renoviert. Jetzt kocht der Patron schon seit mehreren Jahren im »Albert & Emile« und lebt seinen