wissen. Dann können sie sich ganz aufs Essen konzentrieren und das lohnt sich allemal. Christoph Elbert und sein Team legen Wert auf regionale Bezugsquellen, teilweise auch aus ökologischer Landwirtschaft. Auf der Speisekarte sind Lieferanten aufgezählt, inklusive Telefonnummer. Wenn auch nicht alles aus der Region und von bäuerlichen Betrieben stammt, so ist doch die Richtung klar. Noch deutlicher ist der saisonale Bezug auf der häufig wechselnden Karte. Bei unseren winterlichen Besuchen lockten Rotkohl, Rote Bete, Petersilienwurzelsuppe und Feldsalat. Das ausgezeichnete Duo vom Havelländer Bioschwein, mit Kotelett und sous vide gegartem Bauch, paart Elbert mit schwarzem Rettich. Weiteres typisches 11 A-Gericht: Fischstäbchen vom Wildlachs mit Estragon-Remoulade und Kartoffel-Lauch-Stampf. Die Küche entspringt niedersächsischem Boden, ohne ganz auf Klassiker der Region zu setzen. Ausflüge in die US-Diner-Küche sind eher ergänzend als prägend. Der verkündete Anspruch wird eingelöst: Die Küche ist modern, unkompliziert, jung und kreativ, sie lässt auch feinere Gaumen lächeln, und sie ist regional verankert. Auch die Hausmannskost kommt zum Zug. Neben Sauerfleisch gibt’s eine Currywurst mit selbst gemachter Sauce. Statt Allerwelts-Pommes wird ein Curry-Brötchen vom Lindener Bäcker der Nachbarschaft dazu gegessen. Die internationale Weinkarte ist vielfältig und bietet, genau wie das Essen, Qualität zu günstigen Preisen.
Altes Jagdhaus
Vor der Seelhorst 111, 30519 Hannover
05 11 / 2 28 45 23
[email protected] www.joachimstern.de
Größe: Bis zu 40 Plätze
Preise: Hauptgerichte 26 bis 32 €
Kreditkarten: Alle gängigen Karten
Öffnungszeiten: Täglich ab 18 Uhr; Ruhetag: Mo
Nicht barrierefrei
Versteckt hinter dem Seelhorster Stadtfriedhof liegt das »Alte Jagdhaus« in einer für Hannover typischen Kleingartenkolonie und dem Seelhorster Stadtwald, einem beliebten Naherholungsgebiet. Das Restaurant ist in einem wunderschönen klassizistischen Bau beheimatet. Errichtet wurde es 1852 durch den im Königreich Hannover tätigen Architekten Georg Ludwig Friedrich Laves. Noch heute ist das Ambiente mit seinen Kronleuchtern, dem Silberbesteck und den Karaffen eine Reminiszenz an die alte Zeit, wobei augenzwinkernd bei den Stuckverzierungen das Neue Einzug genommen hat. Küchenchef Joachim Stern verwöhnt seine Gäste mit handwerklich perfekten Produkten und wahrhaft gutem Geschmack. Er setzt auf natürliche Produkte, die er vielfach direkt aus der Region bezieht und deren Erzeuger er meist persönlich kennt.
Die Gerichte folgen den Jahreszeiten. Kommt man mit Stern ins Gespräch, spürt man auch nach 30 Jahren Berufserfahrung die Leidenschaft des ambitionierten Kochs. Stern setzt auf die konsequente Umsetzung einer feinen Regionalküche mit besten nachhaltigen Produkten. Regionalität, sonst an oberster Stelle, wird beim Seefisch verlassen, da nur Fische aus zertifiziert nachhaltigem Fang auf die Karte kommen. Das ist in Deutschland bei einigen Fischen (noch) nicht möglich. Als Vorspeisen sind besonders hervorzuheben: die Zunge vom Lofoten-Kabeljau oder die großartigen Büsumer Krabben, die wie früher vom Kutter schmecken. Bei den Hauptgerichten gefiel die über 18 Stunden bei 70 Grad In Rotwein geschmorte Ochsenbacke. Außerdem im Angebot: Kalbsbries in Butter gebraten, mit Morchelrahmsauce, Marktgemüse und Kartoffelpüree oder die Fasanenbrust im Speckmantel gebraten, auf rotem Sauerkraut. Für die Küche gilt: Es wird alles verarbeitet, von der Schnauze bis zum Ringelschwanz. Das Fleisch kommt aus der Region, die Ochsenbacke zum Beispiel aus dem Harz. Gemüse wird am hannoverschen Bauernmarkt eingekauft. Statt der üblichen Weinkarte gibt es Ansichtsflaschen mit Erklärungen. Nur deutsche Winzer sind vertreten. Fazit der Testgruppe: Wir sind kompromisslos gut bekocht worden.
Der Zauberlehrling
Geibelstraße 77, 30173 Hannover
05 11 / 89 96 36 33
[email protected] www.derzauberlehrling.com
Größe: 50 Plätze im Restaurant, 20 im Weinkeller
Preise: Hauptgerichte 16,50 bis 27 €
Kreditkarten: Alle gängigen Karten
Öffnungszeiten: Di bis Sa ab 18 Uhr, So 12 bis 15 Uhr und ab 18 Uhr; Ruhetag: Mo
Barrierefrei
»Der Zauberlehrling« in der Südstadt ist am Ort des ehemaligen Gasthauses »Fuchsbau« in einem kantigen Neubau entstanden. Inhaber Roderick von Berlepsch hat sich mit dem neuen Gebäude seinen Traum vom eigenen Restaurant erfüllt. Der Speiseraum ist in