Plätze
Preise: Zwei Gänge 28 €, mittags 15 €
Kreditkarten: EC, Amex, Master, Visa
Öffnungszeiten: Di bis Sa 12 bis 14.30 Uhr und ab 18 Uhr; Ruhetag: So, Mo
Barrierefrei (eine überwindbare Stufe)
Das »Lokal 1« liegt unweit des S-Bahnhofs Sternschanze direkt am Schlachthof in einem Souterrain. Die Räume sind modern, zum Teil mit Holz und moderner Kunst ausgestaltet. Das Konzept von Hagen Schäfer und Robert Wullkopf, den Inhabern des selbstbewusst »Lokal 1« genannten Restaurants, hat eine klare Richtung: Sie wollen so nachhaltig und so regional wie möglich und mit so viel Bioprodukten wie machbar kochen. Bei allen Produkten, die nicht aus Deutschland kommen können, wie zum Beispiel Südfrüchte, setzen sie auf fairen Handel. Inzwischen kennen die Inhaber fast jeden Produzenten persönlich.
Die Küche der beiden ist jeden Tag anders; sie kochen nicht nur alles frisch, sondern auch täglich in einer anderen Zusammenstellung. Dafür gibt es meist nur ein einziges Menü, aus dem man aber auch zwei Einzelgerichte aussuchen kann. Nach dem selbst gemachten Brot haben wir uns über hervorragenden Fisch und Variationen vom Wild aus heimischer Jagd genauso, wie über norddeutschen Käse hergemacht. Ein Blick in die Speisekarte, die allerdings morgen schon wieder ganz anders aussieht: Hier fanden wir Hausgemachte Bratwurst von der Bio-Sau, mit Kartoffeln aus Barum und Sportlersalat oder eine Selbst gemachte Lasagne mit frischem Spinat. Besonders appetitlich kommt der Ostseedorsch, heute morgen noch geschwommen, mit Champagner-Kraut und Kartoffelschaum daher. Fisch und Chips werden auf unsere Art mit Remouladensauce angeboten. Alles ist delikat und gut zusammengestellt. Ergänzt wird das Speisenangebot durch eine hervorragende Weinkarte mit Schwerpunkt auf deutschen Spitzenwinzern, dazu ein gutes Biobier aus einer mittelgroßen Brauerei.
In dem angeschlossenen kleinen Schlachthof betreibt das Besitzer-Duo eine ambitionierte Warmfleischverarbeitung.
Im Hamburger Bahnhof Dammtor hat Thomas Effenberger Deutschlands erste Dinkel-Bio-Vollkornbäckerei aufgebaut. Hinter Glas kann der Kunde den gesamten Backvorgang verfolgen, ehe er bei den Broten aus selbst gemahlenen Dinkelmehlmischungen zugreift.
Oberhafenkantine
Stockmeyerstraße 39, 20457 Hamburg
0 40 / 32 80 99 84
[email protected] www.oberhafenkantine-hamburg.de
Größe: 30 Plätze unten, 20 oben, 60 auf der Terrasse
Preise: Hauptgerichte 9,50 bis 15,50 €
Kreditkarten: Keine
Öffnungszeiten: Mo bis Sa 12 bis 22 Uhr, So 12 bis 18 Uhr; kein Ruhetag
Nicht barrierefrei
Die Oberhafenkantine von Tim Seidel und Sebastian Libbert ist die schrägste Lokalität Hamburgs, die letzte Kaffeeklappe des Hamburger Hafens. Sie besteht schon seit 1925, stand anscheinend niemandem im Weg und selbst das Wasser hat den Versuch, sie umzuschmeißen, inzwischen aufgegeben. Sie wurde nur ein bisschen angestupst: Sturmfluten und Unterspülungen haben das Haus in seine berühmte Schräglage gebracht. Schon immer gab es hier Frikadellen und Kaffee. Erbaut von Hermann Speer, dem ersten Wirt, wurde die originelle »Kantine« jahrzehntelang von dessen legendärer Tochter Anita betrieben. Heute steht das Haus unter Denkmalschutz und ist ein Kleinod im ständigen Wandel des Hamburger Hafens. Und ein bisschen Schräglage hat hier ja alles.
»Hier gift das noch Rundstück warm«, sagen die Hamburger, natürlich auch den berühmten Hamburger Hamburger und die Hamburger Weißwurst, die im Übrigen älter ist als die Münchener, dafür mit Fisch gemacht wird. Und man serviert einen ganz hervorragenden Labskaus mit eingelegter Roter Bete. Die Kohlwürste für den Grünkohl werden nach eigenem Rezept vom Metzger hergestellt und mit eigenem Senf serviert. Die Bratwurst wird von einem selbst gemachten leckeren Kartoffelsalat begleitet. Abends kann man norddeutsche Tapas essen, hier heißt das Abendbrot. Ab vier Personen steht zum Probieren die große Auswahl in Miniportionen bereit. Dazu kommt ein Tagesgericht, wie zum Beispiel Hacksteak à la Meyer, und eine Tagessuppe. Hintendran gerne eine Rote Grütze oder ein Verschleiertes Bauernmädchen – ein geschichtetes Schokodessert aus Pumpernickel, Apfel- und Waldbeerenkompott mit Sahne, das wohl aus dem Dänischen stammt. Im Sommer starten dann legendäre Grillpartys. Hier trinkt man Bier und Kaffee, aber auch die Weinauswahl ist anständig.
Demnächst wird die Oberhafenkantine Produkte zum Mitnehmen anbieten. Auf so