Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition)
diskriminierende Witze erzählt oder sich unflätig benimmt, schreiten Sie ein. Starten Sie einfach mit einem anderen Thema. Damit haben Sie die Situation in der Regel nachhaltig gerettet. Wenn das nicht hilft, weisen Sie den anderen freundlich darauf hin, dass sich die Runde nicht auf dieses Niveau begeben möchte.
Beispiel
Nehmen wir an, Sie stehen bei einem Seminar mit einigen Kollegen und Kolleginnen an der Hotelbar und nehmen einen Espresso zu sich. Da betritt eine ziemlich aufgedonnerte Frau den Raum: Hochhackige Schuhe, enge pinkfarbene Hose, tief dekolletiertes Oberteil. An Schmuck, Schminke und Haarspray hat sie nicht gespart. Einige Kollegen ziehen die Augenbrauen kurz hoch, andere können sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Oh Gott, wie läuft die denn rum?“, flüstert eine Kollegin zur anderen. Doch die entgegnet mit einem Augenzwinkern: „Das Wichtigste ist, dass sie sich selbst gefällt.“ Und damit ist das Thema erledigt.
Achtung Schlechtmacher!
Der Schlechtmacher profiliert sich auf Kosten anderer. Indem er bei seinen Opfern scheinbares Fehlverhalten kritisiert und sie abwertet, stellt er sich als „Gutmensch“ dar, der über jeden Zweifel erhaben ist. Was seine eigene Person betrifft, mangelt es an selbstkritischer Distanz.
Kein Small Talk sollte auf Kosten anderer gehen. Wenn schon die Schwächen anderer zur Sprache kommen, dann sollte man nicht darauf herumreiten. Schreiten Sie ein, wenn der Klatsch zur üblen Nachrede wird! Klatsch sollte im Small Talk niemals bösartige Züge annehmen.
Übung 35: Drücken Sie es anders aus!
Im Folgenden finden Sie Äußerungen, die in typischen Klatschgesprächen vorkommen könnten – und nicht gerade von einer toleranten Einstellung zeugen. Überlegen Sie, wie sich die Kernaussage liebevoller verpacken lässt.
Beispiel: Anstatt: „Herr Wörnig ist ganz schön fett geworden!“ sagen Sie: „Herr Wörnig ist nach wie vor kein Kostverächter; das kann man sehen.“
„Herr Wimmer ist vielleicht eine lahme Schnecke. Bis der mal in die Pötte kommt mit seinen Berichten!“
„O Gott, die Frau Kegel ist auch da. Hat die nicht neulich völlig hemmungslos zugelangt auf der Abschiedsfeier vom Vorstand? Die war ja sternhagelvoll!“
„Also wie der Hansen was verkaufen kann, ist mir schleierhaft – der läuft doch rum wie ein Penner; mit seinen fettigen Haaren und den uralten Hemden!“
„Dieses neue Lehrmädchen aus der Werbung hat ja gar keine Hemmungen. Hosen und T-Shirts sind immer viel zu eng. T-Shirt kann man das Stückchen Stoff eigentlich gar nicht nennen.“
„Die Müller schläft immer. Wenn ich die mal frage, ob sie mir was raussucht, dann dauert das Tage. Völlig unfähige Mitarbeiterin!“
(Vorschläge im Lösungsteil.)
Wie plaudert man mit seinem Chef?
Wie Sie sich im Small Talk mit Vorgesetzten gut verkaufen
Beispiel
Montagmorgen. Noch etwas verschlafen geht Herr Winter zum Aufzug. Da sieht er einen Vorgesetzten aus dem höheren Management auf den Lift warten, dem er bisher nur auf der Weihnachtsfeier oder bei Informationsveranstaltungen begegnet ist. Ein Rückzug ist nicht mehr möglich. ‚Wie mache ich jetzt einen möglichst guten Eindruck? Was soll ich sagen?’, überlegt sich Herr Winter.
Viele Mitarbeiter haben Hemmungen, mit Vorgesetzten locker zu plaudern. Das ist verständlich. Meist ist es der Respekt, der Angestellte daran hindert, sich ganz natürlich zu unterhalten. Misstrauen kann auch die Ursache sein: Sie befürchten in dieser Situation nach ihrer „Leistung“ bewertet zu werden. Also heißt es: sich zusammenreißen und nur ja keine Schwächen zeigen.
Es ist sicher nicht falsch, in Gesprächen mit Menschen, die hierarchisch höher stehen als Sie und von denen Sie abhängig sind, eher vorsichtig zu sein. Aber betrachten Sie solche Zusammentreffen docheinmal als Chance: Wenn Sie sich geschickt verhalten, können Sie sich hier von Ihrer besten Seite präsentieren.
Was für das Gespräch mit dem Chef gilt, lässt sich übrigens auch auf andere Gespräche übertragen, in denen Ihnen Respektspersonen gegenüber stehen.
Gesprächstechnik: Mit Vorgesetzten smalltalken
Wir nennen Ihnen die wichtigsten Strategien für die Begegnung mit Vorgesetzten. Bei allen gilt: Die aktuelle Unternehmenspolitik bleibt außen vor, ebenso heikle Themen wie z. B. personalpolitische Rangeleien oder Probleme in der Abteilung. Die folgenden Techniken eignen sich nicht für sehr kurze Zusammentreffen (z. B. im Fahrstuhl).
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