Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition)
schon dabei!“
„Ach, Haie?“
„Ja, Hammerhaie. Nicht so klein, die Burschen.“
„Wie groß denn?“
„Na, so anderthalb Mann lang.“
„Und wie viele waren das genau?“
„Mindestens zehn Stück. Aber ich hatte ja meine Harpune, und schließlich habe ich Erfahrung; ich habe ja schon zahlreiche Unterwasserfilme gedreht.“
„Ach, mit welcher Kamera denn?“
„Das war eine …, na, weiß ich jetzt nicht mehr.“
„Und was für eine Harpune hatten Sie?“
„Das weiß ich doch jetzt auch nicht mehr, die habe ich von der Tauchschule gestellt bekommen.“
„Von welcher Tauchschule?“
„Von der … also, das ist doch jetzt nicht so wichtig, oder?“
Tipp
Mit dem Wörtchen „Ach“ vor Ihren Fragen können Sie sowohl Zweifel als auch Neugier signalisieren – spielen Sie ironisch mit dieser Vagheit!
Beispiel
Mit folgendem Gedicht der fast vergessenen jüdischen Schriftstellerin Mascha Kaléko (1907–1975) können Sie einen passenden Beitrag zum Thema „Angeberei und Bescheidenheit“ leisten:
Das Veilchen, zart und violett,
War Ehrengast auf dem Bankett,
Und jeder rühmte seine Tugend,
Und seine Schönheit, seine Jugend.
Das Veilchen drauf, mit scheuer Miene,
Ihr lobt mich mehr als ich verdiene.
Doch eine Tugend, die mich ziert,
Die habt ihr alle ignoriert.
Verbeugte sich nach edlem Brauch,
Und sprach: Bescheiden – bin ich auch.
Besserwissen und Schlaumeier entlarven
Es gibt Leute, die alles besser wissen und damit jedes Gespräch kaputt machen. Ein Austausch ist kaum möglich. Entlarven Sie Schlaumeier als Hochstapler – freilich auf elegante Weise.
Gesprächstechnik: Besserwisser widerlegen
1. Wenn Sie Spaß am analytischen Denken haben: Achten Sie genau auf die Argumentation. Gibt es Lücken, Ungereimtheiten, logische Fehlschlüsse? Konfrontieren Sie den Schlaumeier damit: „Nun, von X zu Y zu kommen, ist ein weiter Sprung? Wie kann man sich das erklären, wo doch …?“
2. Wenn Sie es besser wissen: Machen Sie dezent darauf aufmerksam, dass Sie sich auskennen. Je beiläufiger Sie Ihr Wissen durchblicken lassen, um so weniger stellen Sie den anderen bloß.
3. Wenn Sie eine wie auch immer geartete Erklärung bekommen, fragen Sie: „Warum?“ Wie ein Kind, das allem auf den Grund gehen will.
Tipp
Wenn ein Streit droht, lassen Sie den anderen Recht behalten und gehen nicht weiter auf das Thema ein. Sie können es auch wechseln, indem Sie sagen: „Nun, darüber kann man geteilter Meinung sein. Aber wir wollen uns hier ja nicht streiten. Darf ich Ihnen noch etwas zu Trinken mitbringen?“ Bei hartnäckigen Rechthabern beenden Sie das Gespräch einfach.
Wie Sie auf Miesmacher und Stänkerer reagieren
Was machen Sie mit Menschen, die alles schwarzsehen? Die jammernd ihr Leid beklagen, und zwar ohne Unterlass? Oder mit Nörglern, die den gesellschaftlichen Anlass nutzen, um sich über alles zu mokieren? Und mit ihrer Miesmacherei den anderen die Stimmung verderben?
Gesprächstechnik: Nörgler und Jammerer unterbrechen
1. Zeigen Sie eine Weile Verständnis, aber wechseln Sie rechtzeitig das Thema. Schließen Sie das letzte aber nicht mit einer positiven Wendung ab – schließlich wollen Sie Jammerer und Nörgler nicht herausfordern!
2. In einer Runde sollten Sie dem Miesmacher mehr oder weniger deutlich zu verstehen geben, dass Nörglerei nicht angebracht ist. Übertreiben Sie dabei ruhig. Sagen Sie zum Beispiel: „Ach, an solche entsetzlichen, grässlichen Dinge sollten wir für heute Abend nicht denken.“ Und dann wechseln Sie zu einem besonders positiven oder erheiternden Thema: „Da erzähle ich Ihnen doch lieber eine lustige Geschichte, die mir neulich passiert ist …“
Wenn Angriffe persönlich werden
Wenn Sie in einem Dialog auf unfaire Weise angegriffen werden, wehren Sie sich. Verletzt Ihr Gegenüber die Regeln der Gesprächskultur, setzen Sie ihm Grenzen, und zwar deutliche.
Schreiten Sie auch ein, wenn andere unfair behandelt werden! Zum Beispiel dann, wenn es nicht mehr um „liebevollen“ Klatsch, sondern um persönliche Angriffe geht. Ob Sie mit einer schlagfertigen Erwiderung das Opfer verteidigen, den Angreifer zurechtweisen oder dem Betroffenen unter vier Augen Ihre Solidarität bekunden, hängt ganz von der jeweiligen Konstellation ab. Finden Sie heraus, ob Ihre Hilfe erwünscht und angemessen ist.
Beispiel
Herr Dappner erzählt in einer Runde einen frauenfeindlichen Witz. Der jungen Praktikantin Lena, die gerade zwei Tage da ist, ist das
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