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Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition)

Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition)

Titel: Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Lermer
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sichtlich peinlich. Doch sie traut sich nicht, etwas zu erwidern. Schließlich kennt sie die Machtverhältnisse in der Firma noch nicht genau. Später sagt Marko, ein Kollege zu ihr: „Das war wirklich unmöglich von Dappner; der ist manchmal schon sehr raubeinig.“ Da erwidert Lena: „Warum haben Sie dann in der Runde nichts gesagt?“
    Sie sind mitverantwortlich für die Gruppenkultur. Schalten Sie sich ein!
    In weniger eindeutigen Fällen müssen Sie erst einmal die Situation richtig einschätzen:
Wer hat den Angriff überhaupt mitbekommen?
Kann sich das Opfer gut selbst verteidigen, bleibt es souverän?
Könnte das Machtgefüge eine Selbstverteidigung verhindern?
Wird die Situation für das Opfer womöglich noch peinlicher, wenn Sie den Angriff thematisieren?
Können Sie dem Opfer gegenüber Ihre Solidarität auch bekunden, ohne auf den Angriff einzugehen?
    Dann entscheiden Sie sich schnell: Können Sie die peinliche Situation abfangen?
    Übung 36: Schlagfertig reagieren
    Stellen Sie sich vor, Sie stehen in einer Runde und folgende Äußerungen fallen. Wie könnten Sie schlagfertig reagieren? Diese Übung können Sie übrigens auch mit einem Partner machen.
    Beispiel: „Herr Wörner ist ganz schön fett geworden!“ (Angriff)
    Ihre Verteidigung: „Aber ein liebenswerter Dicker ist immer noch besser als ein gehässiger Dünner, finden Sie nicht?“
„Was für ein mieser Service. Hier wartet man ja ewig auf sein Essen.“
„Ach, Sie sind auch da? Haben Sie sich von dem gescheiterten Projekt schon erholt?“
„Was Sie da sagen, ist ja blanker Unsinn.“
„Nun kommen Sie mal auf den Punkt. Sonst stehen wir morgen noch da.“
„Was hat denn die da Grässliches an? Die sieht ja aus wie eine Vogelscheuche!“

    (Vorschläge im Lösungsteil.)

Lektion 6: So werden Sie zum Small-Talk-Profi
    Jetzt bekommt Ihre Sprache den letzten Schliff. Sie erfahren, wie Sie Ihre Stimme zum Klingen bringen; Sie lernen andere für sich einzunehmen und mit rhetorischen Mitteln zu überzeugen. Wir fragen, wie Frauen und Männer smalltalken und was sie voneinander lernen können. Und wir nennen Ihnen die fünf Regeln für den Small Talk, mit denen Sie garantiert anregende Gespräche führen werden.

Trennen Sie sich von „schlechten“ Angewohnheiten
    Beispiel
    Auf einer Party. Beate ist im Gespräch mit Charly, einem neuen Kollegen, und erzählt von ihrer letzten Arbeitsstelle: „Die Kollegen waren irgendwie komisch. Das Klima war so unterkühlt und es gab ziemlich viel Getratsche. Damit konnte ich irgendwie nicht so viel anfangen. Irgendwie ist das schon eine seltsame Firma gewesen.“
    Nach einer Gesprächspause wechselt Beate das Thema: „Irgendwie ganz nett hier.“
    Charly weiß nicht recht, was Beate meint. Ist sie unsicher? Will sie nur höflich bleiben? Findet sie die Party wirklich nett?
    Beate sagt auffällig häufig „irgendwie“. Solche „Sprachmarotten“ kommen selten gut an. Genauso wenig wie die folgenden Angewohnheiten oder Schwächen:
Undeutliches Sprechen: Sie sprechen zu leise, zu schnell oder artikulieren undeutlich. (Hierzu mehr im nächsten Kapitel).
Formulierungsschwierigkeiten: Sie benutzen häufig „äh“ oder „ähm“, bringen Sätze nicht zu Ende, legen längere Sprechpausen ein, verhaspeln sich etc.
Unangemessener Stil/Gruppensprache: Sie benutzen gerne Fremdwörter oder Fachausdrücke. Sie reden wie ein Politiker, nämlich in komplizierten, langen Sätzen. Sie sprechen Dialekt.
    Es ist nicht leicht, einen guten Sprachstil zu entwickeln und zu pflegen. Achten Sie als angehender Small-Talk-Profi auf die Feinheiten des Ausdrucks.
    Beginnen Sie bei den Sprachmarotten
    Sicher kennen Sie Menschen, die eine Vorliebe für eine bestimmte Redeeinleitung haben („Du, sag mal …“, „Also ich …“) oder die sich immer ein und derselben Redeausleitung bedienen: („… glaub ich.“, „… oder so.“ „… oder nicht?“). Auch bei unseren Rückmeldungen sind wir oft nicht besonders einfallsreich. Sagen wir in regelmäßigem Abstand „Ja, ja“, „Aha“, „Wirklich?“ „Was Sie nicht sagen!“, meint der andere, dass wir ihm nicht wirklich zuhören. Aber noch unangenehmer ist es, wenn solche Äußerungen falsch interpretiert werden wie im folgenden Beispiel.
    Beispiel
    Huberts Lieblingskommentar (Rückmeldung) in Gesprächen ist: „Ach was!“ Bei einer Betriebsfeier kommt er mit dem neuen Controller ins Gespräch. Der erzählt interessante Geschichten von seinem letzten Urlaub im Maghreb

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