Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition)
fühlen und deutlich merken, dass Ihre Stimme voller wird.
Eine schöne Stimme ist nicht nur voll, sondern auch ausdrucksstark. Mit der folgenden Übung probieren Sie verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten Ihrer Stimme aus.
Übung 46: Mehr Emotion, mehr Modulation
Sie brauchen einen Minidisk oder Kassettenrekorder.
Nehmen Sie sich einen kurzen literarischen Text oder ein Gedicht vor. Das entscheidende Kriterium: Beides sollte emotionalen Inhalt haben. Idealerweise lernen Sie den Text oder das Gedicht auswendig.
Bevor Sie Ihren Text vortragen, müssen Sie einen sehr banalen Satz – z. B. „Ich gebe Ihnen auf dieses Produkt einen Rabatt von fünfzehn Prozent.“ – in verschiedenen Varianten vorlesen. Dabei versuchen Sie, möglichst verschiedene Emotionen hineinzulegen. Versetzen Sie sich vorher in eine Situation, die das geforderte Gefühl auslöst. Vorschläge dazu finden Sie in Klammern. Verändern Sie den Wortlaut des Satzes nicht!
Starten Sie nun die Aufnahme und lesen Sie den Satz „Ich gebe Ihnen auf dieses Produkt einen Rabatt von fünfzehn Prozent.“
begeistert (der Kunde findet Ihr Produkt fantastisch)
enttäuscht (Ihr Angebot interessiert die meisten Kunden nicht)
hocherfreut (Sie werden eine Provision einstreichen)
gleichgültig (Sie haben einen langweiligen Job, der Sie nicht interessiert)
erleichtert (der Vertrag ist nach zähen Verhandlungen unter Dach und Fach)
entrüstet (der Kunde setzt Sie aufs Unverschämteste unter Druck)
deprimiert (ein Kunde hat Sie eine Stunde lang genervt und nichts gekauft)
wütend (jemand hat Sie beschimpft)
ungeduldig (sie müssen dringend nach Hause)
ironisch (Sie verschenken die Ware ja eigentlich)
Sprechen Sie eventuell auch die Nummern (1 bis 10) auf Band, um die Versionen den einzelnen Emotionen später leichter zuordnen zu können. Lassen Sie sich genug Zeit zwischen den einzelnen Versionen. Wiederholen Sie einzelne Versionen so lange, bis Sie glauben, die geforderten Gefühle überzeugend dargestellt zu haben.
Dann tragen Sie Ihren Text oder das Gedicht möglichst gefühlvoll vor. Hören Sie das Ergebnis anschließend ab und überlegen Sie, was Sie noch verbessern könnten.
Tipp
Wenn Sie sich zum ersten Mal auf Band sprechen hören, werden Sie Ihre Stimme wahrscheinlich nicht erkennen oder befremdlich finden. Das ist völlig normal. Akzeptieren Sie Ihre Stimme so, wie sie ist. Sie gehört zu Ihnen. Sollten Sie sehr unzufrieden sein, gönnen Sie sich ein paar Stunden Stimm- oder Gesangsunterricht. Tatsächlich kann man mit etwas Training zu einer volleren und wohlklingenderen Stimme kommen.
Gesprächsstil: Fünf Regeln für gelungenen Small Talk
Wir möchten Ihnen nun die fünf Regeln vorstellen, die nach unserer Ansicht für einen Small Talk entscheidend sind.
Regel 1: Seien Sie aufmerksam!
Regel 2: Stellen Sie den anderen in den Mittelpunkt!
Regel 3: Nehmen Sie Anteil!
Regel 4: Zeigen Sie Ihre Gefühle!
Regel 5: Unterhalten Sie gut!
Regel 1: Seien Sie aufmerksam!
Wenn Sie im Small Talk gewinnen wollen, heißt es oft ganz schnell entscheiden, was Sie am besten in einer bestimmten Situation sagen. Dazu müssen Sie sich auf Ihren Gesprächspartner einstellen, Konstellationen einschätzen, verstehen, was um Sie herum passiert und was andere Ihnen „eigentlich“ mitteilen.
Beispiele
Was erwartet man auf einem typischen Networker-Empfang bei der IHK von Ihnen?
Warum reden Frau Meyer und Herr Simmel hier so aneinander vorbei?
Was hat Ihr Vorgesetzter gerade für Motive, wenn er Sie in ein persönliches Gespräch verwickelt?
Was geht vor in der Gruppe von jungen Leuten, der Sie sich gerade nähern?
Welche Reaktion ist angemessen, wenn Ihr Gesprächspartner Ihnen erzählt, dass ihm seine Kinder gerade über den Kopf wachsen?
Was möchte Ihnen Frau Winkler eigentlich sagen, wenn sie Ihnen anvertraut, dass sie die Strukturen im Unternehmen zunehmend als beengend empfindet – ausgerechnet sie, die sonst immer so kühl ist und nie über persönliche Dinge spricht?
„Na, was macht Ihr Kamikazeprojekt?“ Hups, war das jetzt ironisch gemeint von Herrn Schneider?
Emotionale Intelligenz gefragt
Für gewandte Smalltalker sind solche Fragen meist kein Problem. Denn sie sind in der Regel gute Menschenkenner. Sie verlassen sich bei der Einschätzung ihres Gegenübers mehr auf ihr Gespür, auf ihre Intuition als auf analytische Intelligenz. Sie gehen mit einer konstruktiven und offenen Grundhaltung in ein Gespräch, verhalten sich souverän und
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