Smart Magic
Ende, mit denen sie Begrah einfangen konnten, die von der Herde weggelaufen waren, aber gegen die Schwerter der Magatai würden sie nichts nützen.
Plötzlich schien es Matani, als sähe sie alles mit übergroßer Klarheit. Die Hirten, die Begrah, die fremden Reiter – für einen Augenblick bewegten sie sich so langsam vor ihren Augen, als hätten die Geister selbst die Zeit angehalten. Wir müssen fliehen, erkannte Matani, als sie sich umsah. Wir können die Herde nicht beschützen. Dann war der Moment vorbei, und die Hektik des Angriffs kehrte zurück.
»Lasst die Tiere«, rief sie, so laut sie konnte, und richtete sich im Sattel auf. »Wir müssen hier weg!«
Dago, der den Reitern bisher hatte ausweichen können, winkte ihr zum Zeichen, dass er verstanden hatte, und gab einige Schnalzlaute von sich. Die Nachricht wanderte von Mund zu Mund, und die meisten begriffen sofort.
Drei aufgeregte Begrah stürmten auf Matani zu. Sie konnte das Weiße in ihren rollenden Augen sehen, den Speichel, der in dicken Flocken von ihrem Maul flog. Augenblicklich lehnte sie sich im Sattel vor und trieb Vachir an. Die Stute machte einen Satz und galoppierte los.
Die Begrah donnerten direkt hinter Vachir und Matani vorbei, laut brüllend vor Angst. Die ganze Herde hatte sich aufgelöst, auseinandergetrieben von den fremden Reitern. Immer wieder knallte es, einzelne Tiere gingen zu Boden, die Hirten riefen sich Warnungen zu, die Pferde wieherten. Die Einzigen, die schwiegen, waren die Magatai.
Fünf weitere ihrer Krieger preschten an der Furt durch den Fluss, wo vor wenigen Minuten die Begrah noch friedlich getrunken hatten. Zwei Hirten, deren Pferde davongelaufen waren, versuchten, zu Fuß vor ihnen zu fliehen, aber die fünf holten sie ein. Matani wollte wegsehen, ahnte, was geschehen würde, doch ihre Augen waren wie an das Geschehen gefesselt, und sie konnte sie nicht abwenden. Sie sah eine Klinge herabsausen, dann stürzte der eine Hirte. Der andere warf sich zur Seite und entging einem Schlag, aber das laute Donnern erklang wieder, und auch er wurde vom Gras verschluckt.
Angst schnürte Matani die Kehle zu und ließ ihren Mund trocken werden. Sie wollte mit Vachir davonreiten, sah jedoch, dass andere ihres Stammes noch ohne Pferde flohen. In dem von den panischen Begrah aufgewirbelten Staub waren sie noch nicht entdeckt worden, aber wenn die Magatai sie bemerkten, würden sie niemals entkommen.
»Lauf, Vachir, lauf wie der Wind«, flüsterte Matani und lenkte die Stute sanft. Als habe das Pferd ihre Worte verstanden, senkte es das Haupt und flog im gestreckten Galopp über die Steppe. Matani ritt in einem Bogen, fort von den fliehenden Hirten, und dann schwenkte sie zurück und hielt geradewegs auf die Fremden zu. Sie sah, wie die fünf ihren Pferden die Sporen gaben. Staub wirbelte auf, die Klingen blitzten im Sonnenlicht, die Dämonenfratzen schienen die Jägerin mit ihren seelenlosen Augen anzustarren und sie zu verspotten.
Die Pferde der fremden Reiter waren größer als Vachir, hatten längere Beine und gestutzte Mähnen. Die Magatai waren geübte Reiter, und ihre Tiere gehorchten ihnen, ebenso wie die Pferde des Stammes Matanis Leuten gehorchten.
Die Fremden galoppierten auf Matani zu. Sie beugte sich über den Hals ihrer Stute, ließ die Zügel locker. Sie konnte die metallenen Nieten sehen, mit denen die ledernen Rüstungen und das Zaumzeug der Magatai verziert waren. Jetzt konnte sie sogar die Augen hinter den Fratzen sehen, seltsam normale Menschenaugen, nicht anders als ihre eigenen. Die Klingen hoben sich.
Matani duckte sich noch tiefer. Sie lenkte Vachir mit ihren Schenkeln, und die Stute gehorchte. Und dann musste sie sich festkrallen, um nicht aus dem Sattel zu fallen, als sie an den Magatai vorbeirasten, kaum mehr als zwei Armlängen von ihnen entfernt, aber dennoch außerhalb der Reichweite ihrer Waffen.
Matani trieb ihr Pferd weiter an, denn sie spürte, dass die Magatai bereits wendeten. Ihre Pferde sind groß und stark, aber sie sind auch schwer. Ich bin leicht, versuchte sie sich Mut zuzusprechen.
Vachir machte ihrem Namen alle Ehre; die Stute lief so schnell wie noch niemals zuvor. Matani lenkte sie fort von den Hirten, die versuchten, das höhere Gras zu erreichen, um sich zu verstecken. Sie stand jetzt in den Steigbügeln, den Rücken gekrümmt, tief über Vachirs Hals gebeugt.
Sie zogen an einigen Begrah vorbei. Die Tiere waren ausdauernd, aber nicht sehr schnell. Matani wich aus, um den
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