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Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Hörnern der aufgeschreckten Tiere nicht zu nahe zu kommen. Für gewöhnlich waren Begrah friedfertig, aber in einer solchen Situation konnten sie sehr gefährlich werden, denn sie vermochten natürlich nicht zu unterscheiden, wer Freund und wer Feind war.
    Matani wagte einen vorsichtigen Blick über die Schulter und erschrak. Die fünf Reiter waren nicht weit hinter ihr. Sie sah einige Herzschläge lang zu ihnen hin. Die Angreifer schienen nicht aufzuholen, aber Matani gelang es auch nicht, sie abzuhängen.
    »Schneller«, rief sie Vachir zu. »Wie der Wind!«
    Aber die Stute lief bereits so schnell sie konnte.
    Ursprünglich war Matani in Richtung des Lagers geritten, ein reiner Reflex, aber jetzt kamen ihr Zweifel: Wenn ich sie nicht loswerde, dann führe ich sie direkt zu uns! Sie erschrak, als sie erkannte, was das bedeuten würde. Nicht nur die Tiere würden den Magatai in die Hände fallen, sondern auch alle Menschen, die sich gerade dort befanden und nichts von den gefährlichen Fremden ahnten.
    Matani wagte nicht, sich vorzustellen, was mit ihnen geschehen würde. Sie legte sich leicht zur Seite und ritt eine Kurve, weg von der Stelle, an der ihr Stamm lagerte.
    Wieder ein schneller Blick über die Schulter. Sie glaubte, einen gewissen Vorsprung erzielt zu haben, aber noch zu wenig, um erleichtert zu sein. Die Magatai verfolgten sie gnadenlos. Die Augen ihrer Pferde waren weit aufgerissen, und die Hufe donnerten über die Steppe. Nur einer war zurückgefallen, und Matani sah, dass sein Pferd lahmte.
    »Ha!« Ihr Aufschrei wurde vom Wind aus ihrem Mund gerissen und davongeweht. Vachir mochte nicht so groß wie die Pferde der Fremden sein, aber die Stute war ausdauernd – und sie kannte das Gräsermeer. Ihr Tritt war sicher, und sie konnte durch das Gras galoppieren, ohne sich zu verletzen.
    »Vachir, Vachir, Vachir«, bat Matani die Stute mit jedem Gedanken. »Zeig allen, wie schnell du bist.«
    Es donnerte hinter ihr. Für einen Augenblick war sie verwundert, dann flogen neben ihr Erde und Gras in die Luft. Vachir zuckte zusammen, und Matani schrie auf. Die Stute stolperte, doch dann fing sie sich wieder und galoppierte weiter. Noch ein Donnern. Diesmal explodierte das Erdreich vor Matani, als würde eine Blume aus Schmutz binnen eines Herzschlags erblühen und vergehen. Matani lehnte sich nach rechts, aber die Stute reagierte nicht schnell genug. Ihr Huf senkte sich in das soeben entstandene Loch.
    Matani klammerte sich fest, doch als Vachir zur Seite kippte, wurde sie aus dem Sattel geschleudert. Die Welt drehte sich um sie herum, der Himmel war unten, der feste Grund oben. Ihr Arm streifte über den Boden, die Hand berührte Erde und Steine.
    Wie ein Blitz fuhr Matani die Kraft in den Arm. Ihr Leib wirbelte herum, ihre Füße fassten Tritt, ihre wilde, ungestüme Bewegung verwandelte sich von einem Moment zum anderen in einen schnellen Lauf. Die Macht der Erde hatte sie vor dem Sturz gerettet.
    Hinter sich hörte sie Vachir schnauben. Sie bremste abrupt, kam mit drei Schritten zum Stehen und sah sich um. Die Stute trottete zwei Dutzend Meter hinter ihr, belastete das rechte Vorderbein kaum. Matani zuckte zusammen, als sie sah, dass das Tier Schmerzen haben musste. Dann aber fiel ihr Blick auf die vier Reiter, die auf sie zustürmten. Sie waren kaum noch fünfzig Schritt entfernt. Blitzschnell bückte sich Matani und hob einen faustgroßen Stein auf. Eine kümmerliche Waffe im Vergleich zu den Klingen und den Rüstungen der Magatai. Aber sie baute sich breitbeinig auf, schloss für einen Herzschlag die Augen, sog die Kraft der Erde in sich auf. Dann warf sie den Stein.
    Er flog in einem Bogen, schneller, als Matani schauen konnte. Der vorderste Reiter riss die Arme empor und fiel nach hinten aus dem Sattel. Matani wollte noch einen Stein nehmen, aber die Fremden waren heran. Sie warf sich erst nach links, dann nach rechts, ihre Füße gruben sich ins Erdreich, sie stieß sich ab, segelte vor ihnen vorbei. Etwas zupfte an ihrem Ärmel, aber sie achtete nicht darauf, sondern drehte sich sogleich wieder um.
    Die drei Reiter fächerten sich auf, einer ritt langsam auf sie zu, zwei kamen von den Seiten. In ihren Fratzen glaubte Matani Zorn zu erkennen, für immer in das hässliche Metall ihrer Helme eingebrannt. Aber die Magatai waren vorsichtiger geworden. Das Schicksal ihres Freundes hatte ihnen offenbar zu denken gegeben. Gut. Matani lächelte grimmig und ging in die Hocke. Ihre Finger suchten einen

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