Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
Vom Netzwerk:
als ich hierhergekommen bin?«
    Der Junge sah ihn mit großen Augen an und nickte dann. »Ja, Herr. Natürlich warst du allein.«
    Verdammt, dachte Alex. Bedeutet das, dass Tom zu Hause ist und alles in Ordnung? Oder steckt er in noch größeren Schwierigkeiten als ich? Wie auch immer, der Kleine hier ist wahrscheinlich die beste Quelle, wenn ich herausfinden will, was uns überhaupt passiert ist.
    »Hey, du verstehst mich ja doch ganz gut.« Alex setzte sein bestes Lächeln auf.
    »Ja, Herr.«
    »Sag mal, Ajun, hast du zufällig meine Sachen gefunden? Weißt du, wo mein Handy ist, und könntest du es mir rasch holen?«
    Ajuns Gesichtsausdruck zeugte neuerlich eindeutig von Verwirrung.
    Er versteht meine Sprache, aber er weiß nicht, was ein Handy ist, erkannte Alex. Ersteres heißt wohl, dass ich nicht in Arabien bin. Und Letzteres, dass dieser Ort noch viel übler ist, als ich zuerst dachte. Wo auf dieser Welt wissen Jungs in Toms Alter nicht, was ein Handy ist?
    »Das ist so ein kleiner schwarzer Plastikkasten«, versuchte er zu erklären. Er zeigte die Abmessungen mit den Fingern. »Mit Zahlen und einem angebissenen Apfel drauf«, versuchte er es weiter, als Ajun den Kopf schüttelte. »Hast du den vielleicht irgendwo gesehen?«
    Ajun hatte offenbar noch immer keinen blassen Schimmer, worum es ging. Der Junge warf einen ängstlichen Blick zur Tür. »Jarkas hat gesagt, ich soll dir beim Waschen und Ankleiden helfen, Herr«, sagte er.
    Alex seufzte. So würde er hier nicht weiterkommen. Dieses ganze Herr -Gequatsche war irgendwie nervig. »Lass das mit dem ›Herr‹. Ich heiße Alex.« Er schwang die Beine über den Rand des Bettes und versuchte aufzustehen. Sofort wurde ihm schwindelig, und er musste sich wieder setzen.
    Verdammter Mist, ich muss ziemlich lange ausgeknockt gewesen sein, dachte er benommen.
    »Mehr Wasser, Herr?«, fragte Ajun besorgt, und Alex nickte. Nervig, aber es hat auch was für sich.
    Nachdem er ein weiteres Glas Wasser geleert hatte, fühlte er sich kräftig genug, um das mit dem Aufstehen noch mal zu probieren. Obwohl erneut kleine schwarze Punkte vor seinen Augen tanzten, schaffte er es diesmal, stehen zu bleiben.
    Er wippte auf den nackten Fußsohlen hin und her und tat ein paar tiefe Atemzüge. Okay, dann mache ich mal ein paar Schritte. Ajun schüttete Wasser aus dem mitgebrachten Krug in die Schüssel auf dem Gestell.
    »Ist nicht wahr«, knurrte Alex. »Das ist das Badezimmer, ja?«
    Ajun sah aus, als ob er wieder Schwierigkeiten hätte, ihn zu verstehen, nickte aber trotzdem eifrig.
    »Okay. Und wo kann ich hier mal pinkeln?«
    Der Junge deutete auf eine weiße, abgedeckte Schüssel, die unter dem Bett hervorragte und die Alex zuvor nicht bemerkt hatte.
    »Grandios«, murmelte er. Dann ging er zu der Waschschüssel, tauchte seine Hände in das kalte Wasser und ließ es sich über den Kopf und das Gesicht laufen.
    Das Wasser tat ihm gut, weckte seine Lebensgeister. Vorsichtig tastete er seine Kopfhaut ab, aber er konnte keine Platzwunde oder Beule erfühlen. Seine verschwommenen Erinnerungen rührten also vermutlich nicht von einem Schlag auf den Kopf her.
    Er sah an sich hinunter, als er fortfuhr, sich zu waschen. Seine Rippen zeichneten sich deutlicher unter der Haut ab als beim letzten Mal, da er sich im Spiegel betrachtet hatte, so als ob er ein paar Kilo verloren hätte. Und seine Muskeln fühlten sich steif an, als ob er sie zu lange nicht benutzt hätte. Aber ansonsten fühlte er sich eigentlich ganz gut.
    Ajun reichte ihm ein weißes Tuch aus grobem Stoff, mit dem Alex sich abtrocknete. Dann gab ihm der Junge frische Kleidung, ein weites weißes Hemd und eine Hose aus Leder. Während Alex hineinschlüpfte und dabei feststellte, dass ihm die Sachen leidlich passten, holte Ajun ihm ein paar Lederstiefel, die Alex bis zu den Knien reichten, und zum Schluss kam ein Gürtel, wieder aus Leder, an dem sich eine Schlaufe befand.
    Als Alex den Gürtel geschlossen hatte, hielt der Junge ihm eine Klinge hin, ein schlankes, silbrig glänzendes Schwert.
    »Wow«, sagte Alex. Er fuhr mit dem Daumen ganz leicht über die Schneide und merkte sofort, dass dies eine scharfe Waffe war, kein Spielzeug.
    Die ganze Situation kam ihm immer mehr wie ein Traum vor. Das war doch alles verrückt. Er würde jeden Moment aufwachen. Oder jemand würde ins Zimmer stürzen und ihm eröffnen, dass er einem gigantischen Schwindel aufgesessen war. Es würde ein paarmal klicken und blitzen, und morgen

Weitere Kostenlose Bücher