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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Johnstone
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Wir konnten kein Inferno veranstalten, wir hatten ja nur den kleinen Benzinkanister. Wir mussten das Benzin rationieren, weil wir nicht wussten, wann uns jemand findet.«
    »Und was bringt dich auf die Idee, dass jemand ausgerechnet jetzt den Rauch sieht und uns rettet?«
    »Hey: Ich habe nie behauptet, dass der Plan perfekt ist, oder?«, sagte Molly, fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und über den Hals. »Du willst doch hier lebend herauskommen oder nicht?«
    »Na klar.«
    »Dann hör auf, den Oberschlaumeier zu spielen und an allem herumzukritteln. Vielleicht könntest du ja ein einziges Mal in deinem erbärmlichen Leben versuchen, ein bisschen hilfreich zu sein.«
    Roddy grinste sie an. »Schon gut, beruhig dich wieder. Ich stelle nur die gleichen Fragen, die die Polizei auch stellen wird.«
    Adam schaute auf. »Wie meinst du das?«
    Roddy lächelte ihn an. »Das alles hier stinkt doch zum Himmel. Glaubst du nicht, dass die uns nach allen Regeln der Kunst grillen werden?«
    »Wir sind nur unschuldige Opfer eines Autounfalls, oder?«, sagte Adam.
    »Die rein zufällig an einer Küste gestrandet sind, von der es nur ein paar Meilen zu zwei toten Polizisten und einer abgebrannten Schwarzbrennerei sind, die man gut zu Fuß bewältigen kann. Mitten am Arsch der Welt. Glaubst du, dass die uns diesen Zufall abkaufen werden?«
    »Aber vielleicht finden sie ja die Brennerei und die Leichen nicht einmal«, sagte Adam schwach.
    Roddy schüttelte den Kopf. »Sie werden sie finden. Jedenfalls sollten wir davon ausgehen, dass sie sie finden.«
    »Roddy hat recht«, sagte Molly. »Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen, also bereite dich lieber auf eine Befragung vor.«
    »Das Interessante an dieser Geschichte wird sein«, bemerkte Roddy, »ob die Bullen, die uns verhören, am Geschäft mit der Schwarzbrennerei beteiligt sind oder nicht.«
    Adam stützte den Kopf in die Hände. »Du lieber Gott, hört das denn nie auf?«
    Roddy hustete, lächelte dann, legte sich wieder hin und hielt die Hand an seine Schulter.
    »Es wird irgendwann aufhören«, sagte Molly. »So oder so.«

35
    »Und was, wenn keiner kommt?«, wollte Adam wissen.
    Molly zuckte die Achseln und schüttete noch mehr Benzin auf das Fahrwerk des Audi. Die Flammen schossen kurz hoch, und dicker, schwarzer Rauch stieg in dichten Wolken in einen wolkenlosen Himmel hinauf. Es stank beißend nach brennendem Kraftstoff und Gummi. Molly schüttelte den Kanister und lauschte. Er war schon halb leer. Sie stellte ihn neben Roddy ab, der ohnmächtig auf der Erde unter Ethans Mantel lag.
    »Jemand wird kommen.«
    Adam schaute nach Westen, wo die Brennerei lag. Am Himmel dort war kein Rauch zu erkennen. Waren sie zu weit entfernt, um es sehen zu können? War sie schon ausgebrannt? Hatte jemand in der Nacht den Brand bemerkt und die Feuerwehr gerufen, die ihn gelöscht hatte? Gab es auf Islay überhaupt eine Feuerwehr?
    »Über der Brennerei sehe ich keinen Rauch«, sagte er.
    »Ich weiß.«
    »Was heißt das?«
    »Ich weiß nicht.«
    Adam betrachtete wieder ihr eigenes Rauchzeichen, das träge in den kalten Himmel stieg.
    »Und was, wenn keiner kommt?«
    Molly drehte sich zu ihm um. »Ich habe nicht alle Antworten parat. Ich bin genauso im Ungewissen wie du. Hör also bitte auf, dumme Fragen zu stellen.«
    Adam sah sie an. Anscheinend war sie den Tränen nahe, ihre Augen glänzten, aber vielleicht waren es auch nur die Benzindämpfe. Sie wandte sich von ihm ab.
    Adam schaute aufs Meer hinaus und drehte sich um, als er bemerkte, dass Molly tatsächlich weinte – sie hatte die Hände vors Gesicht geschlagen und schluchzte dicke Tränen; ihr ganzer Körper bebte.
    »Schon gut«, sagte er, stand auf und versuchte einen Arm um sie zu legen. Bei der Berührung zuckte sie zusammen und schüttelte ihn ab.
    »Gar nichts ist gut«, blaffte sie ihn an. »Das, was passiert ist, wird nie wieder gut.«
    Adam betrachtete ihren Rücken, während sie sich beherrschte, die Tränen mit dem Handrücken fortwischte und schniefte. Er fühlte sich leer und wusste nicht, was er sagen sollte.
    »Hör mal, wir sind alle nur ein bisschen gestresst«, sagte er.
    Molly lachte sarkastisch auf. »Glaubst du?«
    Sie sahen einander an: Etwas fand zwischen ihnen statt, eine Ahnung dessen, was sie vielleicht bei ihr zu Hause empfunden hatten, eine schmerzliche Erinnerung daran, wie ihr Leben hätte verlaufen können.
    »Es tut mir leid«, sagte er.
    »Was muss dir leidtun?«
    »Wenn ich nicht gewesen

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