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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Johnstone
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gerade Hilfe. Das Rauchsignal hat funktioniert.«
    Roddy lächelte schwach.
    »Jetzt wird’s interessant«, sagte er. »Lass mal das Koks rüberwachsen.«

36
    Zwei Stunden später tuckerten sie mit einem Boot der RNLI , der Britischen Lebensrettungsgesellschaft, nach Port Ellen. Die alte Dame hatte die Polizei gerufen, und nach einer Stunde war ein pickelgesichtiger, junger Polizist aufgetaucht, hatte die Situation bewertet und festgestellt, dass er keine Gerätschaften besaß, um sie über die Klippe hinaufzuschaffen. Er hatte das Rettungsboot angefordert, das von Port Askaig am anderen Ende der Insel kommen musste. Und nun war es fast Mittag, als sie Roddy und Ethan auf Bahren hoben und Adam und Molly an Bord halfen. Erleichtert wechselte Molly ein paar Worte mit einem männlichen Crewmitglied, das sie kannte.
    Sie bekamen heiße Getränke und Decken. Einer von der Crew injizierte Roddy Morphium, ein anderer deckte Ethans Leiche mit einem Laken ab, auch wenn das keinen Unterschied mehr machte. Die Erinnerung an Ethans und Lukes verstümmelte Gesichter würde Adam von nun an immer begleiten, ihn immer verfolgen.
    Sie erzählten einem der Crewmitglieder die Grundzüge ihrer Geschichte. Er hörte teilnahmslos zu und ging dann zum Funkgerät, um es der Polizei zu melden und gleichzeitig den Notarzt zu verständigen, damit die Leute dort wussten, worauf sie vorbereitet sein mussten.
    Adam saß da, trank aus seiner Tasse, wärmte sich die Hände und wickelte sich fester in seine Decke. Er fühlte sich in einem seltsamen Schwebezustand. Sein Leidensweg war vorüber, sie waren gerettet, aber es gab keine Erleichterung, keine Möglichkeit, zu entspannen. Ihm und Molly drohte ein Erklärungsmarathon, wahrscheinlich jedenfalls. Hatte man Joes und Grants Leichen gefunden? Und falls ja, vermutete die Polizei einen Zusammenhang?
    Er sah die Küste an sich vorüberziehen: felsige Steilufer, mit Vogelnestern gesprenkelt und mit herumschießenden Seevögeln bevölkert. Gut, dass sie nicht versucht hatten, diesen Weg einzuschlagen: In dieser Richtung führte anscheinend kein Pfad entlang. Andererseits hatte ihre Entscheidung für den anderen Weg sie in die schlimmste Situation ihres Lebens geführt. Sie hätten bleiben sollen, wo sie gewesen waren, hätten von vornherein den Versuch mit den Rauchzeichen starten sollen. Dann wäre Luke noch am Leben. Aber hätte auch irgendjemand diesen Rauch gesehen? Trotzdem wäre es besser gewesen, die ganze Nacht in der Eiseskälte zu verharren, als das, was sie durchleben mussten. Hinterher ist man immer schlauer. Es zerriss ihn innerlich; es war ihm unmöglich, den Anblick von Lukes fehlendem Gesicht aus dem Kopf zu bekommen, die Geräusche und den Geruch der Wunde, das Gefühl des kalten Fleisches auf seiner Haut. Es war unerträglich. Aber ihnen allen zuliebe musste er sich zusammennehmen.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Molly.
    Er schüttelte den Kopf; dann spürte er ihre Hand auf seinem Arm.
    Er drehte sich um und lächelte sie an, doch es war eine schwache Geste, diesen Optimismus empfand er nicht, und dieses Lächeln fühlte sich in seinem Gesicht dumm und unglaubwürdig an.
    Molly wies auf etwas hinter ihm.
    »Jetzt geht’s los«, sagte sie.
    Adam wandte sich um und sah die niedrigen, weiß getünchten Häuserreihen von Port Ellen.
    »Zurück in die Zivilisation, was?«, sagte er.
    Molly lachte leise. »Ich weiß nicht, ob ich das so nennen würde.«
    Das Boot hielt auf die Lücke in der Hafenmauer zu, und sie preschten durch. Adam sah die Pension, in der sie alle noch eingecheckt waren. Verdammt, nun würde er Ethans und Lukes Habseligkeiten einpacken müssen. Wie lange musste Roddy wohl im Krankenhaus bleiben? Was, wenn man ihn auf dem Festland behandeln wollte? Sie hatten nicht einmal mehr ein Auto. Wie sollten sie jemals von hier wegkommen? Vielleicht würde die Polizei sie ohnehin nicht fortlassen.
    Er sah den Krankenwagen an der Pier warten. Neben ihm stand ein einzelner Streifenwagen. Ein alter Polizeibeamter mit einem ansehnlichen Bauch trank Kaffee und plauderte mit dem Fahrer des Krankenwagens und einem weiteren Mann mit einer Kamera.
    »Eric«, erklärte Molly und deutete auf den Polizisten.
    »Ach so?«, sagte Adam. »Sollen wir ihm erzählen, was wirklich passiert ist?«
    Molly zog einen Augenblick lang die Stirn in Falten. »Ich glaube nicht.«
    »Ich dachte, du hättest gesagt, dass du ihm vertraust?«
    »Ich glaube keine Sekunde daran, dass er an der

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