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Snack Daddys Abenteuerliche Reise

Snack Daddys Abenteuerliche Reise

Titel: Snack Daddys Abenteuerliche Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Shteyngart
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nichts verlorn,
    Sollst zwischen meinen Beinen bohrn.
     
    KBR -Arbeiter: Du schmilzt wie Rohöl unter mir,
    Wie lang darf ich dich fingern hier?
     
    Prostituierte: Nie darfst du mich nach Hause schicken,
    Ich will dich wieder glücklich ficken.
     
    KBR -Arbeiter: Ich bin so müde, eine Niete.
     
    Prostituierte: Kauf mir Parfüm, zahl meine Miete.
    Schließlich wandte sich der angebliche KBR -Arbeiter (eine ältere Nutte mit angeklebtem Schnurrbart) von der Geliebten ab und wandte sich in einem vollen Bariton direkt ans Publikum: »Houston, wir haben ein Problem …«
    Aus dem Off erklang eine amerikanische Stimme: »
Roger
, KBRA rbeiter. Was haben Sie für ein Problem?«
    »Ich … ich glaube, ich habe mich verliebt.«
    Unser Held brach zusammen und versprach der Prostituierten Ehe und Ehrbarkeit und ein Windows-Diplom von der Volkshochschule Houston.
Du willst mich nur wegen dem Pass,
    So sagen sie, doch Liebling, lass.
     
    Ich lass mich total auf dich ein.
    Ich will dein Baby Daddy sein.
    Das Finale entlockte den älteren absurdischen Damen ein paar Tränen, sie vergruben sich in ihren Nachtisch aus Käsekuchen und Baklava, und selbst Nana stupste mich an und sagte: »Ach, das war aber irgendwie süß.«
    Die Obernutte dankte allen für den donnernden Applaus und bat die Männer von KBR zum »verschärften Bohren« in eine reservierte Suite im 40. Stock. Mit dem Dröhnen einer abhebenden Boeing stürmten 100 Texaner und Schotten die Bühne.
    Nana und ich schnappten uns die Präsentkörbe.

32
    Der Kommissar für multikulturelle Angelegenheiten
     
    Früh am nächsten Morgen wachte ich auf und quetschte mich in meinen Hyatt-Morgenmantel. Das war zuerst nicht leicht (der Morgenmantel war viel zu klein), aber schließlich hatte ich wenigstens meinen halben Körper flauschig umhüllt. Ich fühlte mich abgerundet, im Vollbesitz meiner Kräfte. So wie der Reichstag sich in Christos Verpackung gefühlt haben muss. Ich bestellte mir Platten voller Obst und Gebäck und kannenweise dampfenden Kaffee und Tee.
    Es war Zeit für meine Aussprache mit Herrn Nanabragov und Parka Gylle.
    Zur verabredeten Stunde (beziehungsweise eine Stunde später) marschierten sie in meinem Wohnzimmer auf und ließen sich auf gegenüberstehende Sofas fallen; der Dramatiker kauerte sich neben mich und sah peinlich berührt auf seine zusammengekrampften Hände, Herr Nanabragov fläzte sich hin und zuckte lebhaft in der Morgensonne.
    »Wir haben tolle Nachrichten«, sagte Herr Nanabragov. Heftig ruckelnd, schob er sich eine Hand ins Hemd. »Gerade kommen wir von einem Plenum des Demokratischen Ordnungs- und Reinheits-Schutzkomitees. Neulich beim Abendessen hast du uns alle wirklich beeindruckt. Ein Kosmopolit, ganz wie der Herr Papa. Auf gewisse Weise bist du sogar fortschrittlicher als er, und dabei war er schon ein ganz eigener Kopf. Außerdem wirst du eines Tages vielleicht meine Tochter heiraten und sie zur Mutter deiner Kinder machen. Und so haben wir einstimmig beschlossen, dir einen Posten auf Ministerebene anzubieten. Wie würde es dir gefallen, DORSCH -Minister für sevischisraelische Angelegenheiten zu werden?«
    »Äh«, sagte ich. »Wisst ihr, liebe Freunde, ich bin ja nur ein einfacher belgischer Bürger, der sich durchs Leben schlägt. Was verstehe ich schon von Regierungsgeschäften? Meine Geschäfte werden von anderen geführt.«
    »Was für Geschäfte?«, fragte Herr Nanabragov. »Unser Geschäft ist die Demokratie, genau wie deins. Hast du deinen Freund Trotl vergessen, den Märtyrer? Trotl hätte es so gewollt. Glaubst du nicht, Parka?«
    Der Dramatiker starrte an die Decke, den kleinen Finger tief in seinem Ohr vergraben. »Parka!«
    »Wie war die Frage?«, sagte Parka Gylle und schmierte sich ein wenig Ohrenschmalz an den Hosensaum. »Es ist noch früh, meine Herren. Ich bin müde und fühle mich krank.«
    »Sein Freund Trotl, der Märtyrer. Der Demokrat –«
    »Um ehrlich zu sein, wir waren gar nicht so eng befreundet«, sagte Parka. »Wir haben uns kurz auf einer Hochzeit getroffen, und irgendjemand hat ihn dann erschossen. Wir haben im Ganzen vielleicht zwei Stunden miteinander verbracht.«
    »Wir wollen Trotl, dem Demokraten, ein Denkmal setzen«, sagte Herr Nanabragov. »Und sein Bild in unserer Pressemappe verwenden. Siehst du, Mischa, du bringst uns auf völlig neue Marketingideen. Du bist eine Inspiration. Und aus noch einem Grund solltest du DORSCH -Minister werden. Alle wissen, wie sehr du New York liebst. Wenn

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