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Snack Daddys Abenteuerliche Reise

Snack Daddys Abenteuerliche Reise

Titel: Snack Daddys Abenteuerliche Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Shteyngart
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Totempfähle.
    »Was läuft denn, Larry?«
    »Das DORSCH hat mich angewiesen, das Dach bis morgen zu räumen.«
    »So?«
    »Im Hotel hat eben ein ukrainischer Söldnertrupp eingecheckt. Und Wolodja, das alte KGB -Arschloch, hat mit so einer Art Teleskop auf dem Dach herumgeschnüffelt. Die wollen hier irgendein ganz dickes Ding abziehen.«
    Ich erinnerte mich daran, wie es eben durch die Pissrinne geplätschertwar:
Wenn die Jungs aus der Ukraine hier die
Inferstruktur
zu Klump schießen.
    »Der Papagei hat von Cost-Plus gesprochen«, sagte ich. »Was meint er damit?«
    »Cost-Plus-Verträge gehören zu den Bedingungen von LOGCAP «, sagte Zartarian.
    »Und was ist dieses LOGCAP ?«
    Zartarian wühlte in seinen Taschen herum und zog ein zerknittertes Stück Papier heraus. Einen Ausdruck einer US -Regierungs-Homepage, offenbar aus der Zeit, als das Internet in Absurdistan noch erlaubt war. Er zeigte auf den erklärenden Absatz.
     
    LOGCAP – das
Logistics Civil Augmentation Program
– besorgt für die US -Army in Friedenszeiten das Outsourcing von Dienstleistungen an zivile Unternehmen für den Kriegsfall und andere Ernstfälle. Die zivilen Dienstleister unterstützen die US -Streitkräfte bei Missionen des Verteidigungsministeriums (Vaumini). Der Einsatz ziviler Unternehmen bei militärischen Operationen erlaubt die Konzentration der militärischen Einheiten auf ihre eigentliche Aufgabe oder auf die Überbrückung von Versorgungsengpässen. Das Programm stellt den Streitkräften zusätzliche Mittel zur Verfügung, die ihren ordnungsgemäßen Einsatz erleichtern.
     
    Outsourcing von Dienstleistungen? Militärische Operationen? Ordnungsgemäßer Einsatz? »Scheiße, Larry, was soll das denn heißen?«, fragte ich Zartarian. »Und was hat das mit KBR oder Absurdistan zu tun?«
    » LOGCAP heißt, dass KBR mit der Army einen Exklusivvertrag als Dienstleister bei Militäreinsätzen hat«, erklärte Larry. »In Somalia und Bosnien war das auch schon so. ›Cost-Plus‹ bedeutet Prozente auf all ihre Ausgaben. Je mehr sie bei KBR ausgeben, desto mehr verdienen sie. Marmorklos, Handtücher mit Monogramm, endlose Übungen, Versorgungslaster, die einfach nur so rumstehen, können sie alles machen. Das ist wie ein Blankoscheck vom Verteidigungsministerium.«
    »Aber die US -Army ist doch gar nicht hier«, sagte ich. »Und hier ist nicht Somalia oder Bosnien. Hier gibt es Öl. Wir haben Figa-6. Eine sevische Minderheit ringt gegen ihre svanïschen Unterdrücker.«
    »Die Angelegenheiten meiner Gäste gehen mich nichts an«, sagte Zartarian mit einem Seitenblick auf seine Mutter, die sich noch immer hinter dem Totempfahl versteckte, »aber ich würde mich aus dieser Sache lieber raushalten, Mischa. Lass dich nicht mit dem DORSCH ein.«
    »Ja, du hast Recht«, sagte ich zum in der Hitze schmorenden Hoteldirektor. »Meine Angelegenheiten gehen dich nichts an. Und jetzt entschuldige mich bitte, Larry.«
    Ich wollte zu meiner Nana. Ich fand sie beim Armdrücken mit ihrem Vater an einem für das DORSCH reservierten Tisch. Unter ihrem schweren Gesicht und dem schwellenden Busen verfügte Nana über beachtliche Unterarme, reine Muskelpower. Es sah aus, als würde sie es Zuckerchen zeigen, aber in letzter Sekunde zog ihr Vater durch, bezwang sie und ließ ihre plumpe dunkle Hand auf den Tisch krachen.
    »Du Widerling!«, schrie Nana, rückte von ihm ab und rieb sich das schmerzende Fäustchen.
    »Sechs Küsse«, sagte ihr Vater. »Du schuldest mir sechs Küsse. Jetzt komm schon. Du bist doch ein großes Mädchen. Wir haben gewettet, und jetzt bist du dran.«
    Nana seufzte, quälte sich ein Lächeln ab und drückte ihrem Vater pflichtbewusst den Mund aufs Gesicht. »Hallo, Freunde«, begrüßte ich meine neue Familie.
    »Ah, da kommt Mischa Vainberg, unser großer Held!«, sagte Herr Nanabragov und wischte sich den Sabber seiner Tochter ab. Er stellte mir einen großen Plastikstuhl hin und packte mich väterlich am Genick. »Wir haben gute Nachrichten für dich, mein Söhnchen. Ich werde dir genauso viel Freude schenken wie meine Tochter. Würde es dir etwas ausmachen, wenn Parka Gylle und ich dich morgen in deiner Suite besuchen? Dann können wir uns mal in Ruhe unterhalten.«
    »Es wäre mir eine Ehre, Herr Nanabragov«, sagte ich. »Sie können sich immer an meinem Brunnen laben.«
    »Sehr gut«, sagte Nanabragov. »Seht nur! Die Nutten kommen!«
    Begleitet von einem Applaus, der das Dach erzittern ließ, sprangen die Prostituierten

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