um die Hüften gelegt, als tanzten sie einen nächtlichen Walzer.
Noch nie zuvor hatte ich einen Mann im Schlaf weinen sehen.
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[email protected] Ich verließ meine Gäste und betrat die in düsteres Licht getauchte Replik von Dr. Levines Praxis, zog meinen Laptop unter der Miesvan-der-Rohe-Liege hervor und schoss eine elektronische Nachricht für Rouenna in den Äther:
hallo baby, mischa hier. frag mich warum du dich so lange nicht gemeldet hast :-(. heute abend mit paar russen chillen (weißt du noch wie wir immer chillen waren? :-)). 2 der Mädels tätst du mögen, voll ghettomäßig. weißt du noch wie wir immer im waschsalon die socken zusammengelegt haben? vermisse dich! :-(
hdgdl (in echt)
mischa alias snack dad alias russisches loverschweinchen
p.s. hoffe du machst dich an der uni. ist dein herz noch frei für mich? Sag b-scheid
p.p.s. vielleicht kannst du in den weihnachtsferien nach p-burg kommen und wir chillen?! :-)
Ich wollte gerade meinen allabendlichen Single Malt heben, aufgepeppt mit zweieinhalb Milligramm Tavor, da bimmelte auf dem Bildschirm mein Posteingang. Glücklich jaulte ich auf, als ich die Absenderadresse aus Übersee sah:
[email protected]. Erst wollte ich mir die Mail für morgen aufheben, weil ich wusste, dass ich nicht würde schlafen können, wenn Rouennas Worte einmal wie Dumdumgeschosse in meinem Hirn Wohnung genommen hatten.
Rouennas Epistel war inhaltlich wie formal ein Schocker. Verschwundenwaren die hippen Smileys, mit denen wir unsere »Unterhaltungen« aufgelockert hatten. Rouenna versuchte sich im Stil einer gebildeten jungen Amerikanerin, wobei sie in Rechtschreibung und Grammatik so launisch blieb, wie es sich für die Ecke 173. Street und Vyse gehörte.
Lieber Mischa,
zunächst muss ich mich wirklich entschuldigen, dass ich auf deine lieben, lieben Briefe so lange nicht geantwortet habe. Du bist ein guter boyfriend und ich verdanke dir alles, die hunter-ausbildung, meine neuen zähne und all meine Hoffnungen und Treume. Du sollst wissen, dass ich dich liebe und deine Liebe nie selbstverstendlich für mich sein wird. Dann tut es mir außerdehm leid, dass ich dir diesen Brief so kurz nach der Tragöhdie mit deinem Vater schreiben muss. Ich weiß wie sehr dir das zugesetzt hat. Und wer wäre nicht Traurig wenn jemand, der dir so nahe steht umgebracht wird wie ein hund.
Mischa, Proffessor Shteynfarb und ich Gehen miteinander. Bitte sei mir nicht Böse. Ich weiß, du magst ihn nicht aber mir hat er sehr geholfen, nicht nur, weil ich mich bei ihm »ausweinen« kann, auch als Vorbild. Er arbeitet so schwer immer schreibt er und unterrichtet und fährt auf Konferenzen nach Miami und ist noch spät Abends für die Studentinnen da weil sie tagsüber Kinder haben oder arbeiten. Proffessor Shteynfarb hat es als Einwanderer schwer Gehabt und deshalb weiß er was harte Arbeit bedeutet. Alle studentinnen mögen ihn weil er uns Ernst nimmt. Und sei nicht Beleidigt aber, du hast nie wirklich hart arbeiten müssen und irgendwas gemacht weil, du so reich bist und das ist EIN RIESENUNTERSCHIED zwischen uns.
Proffessor Shteynfarb findet dass ich zu wenig Selbstbewurstsein habe, weil mich Zuhause nie Jemand ermutigt hat meine Intelligenz zu zeigen und alle immer nur versuchen sich durchzuwursteln, und keine Schwierigkeiten zu kriegen und die Kleinen zu versorgen. Du schon, habe ich ihm gesagt, und wie du mir gesagt hast ich soll mein Schulabschluss machen und aufs Hunter gehen und Mama und den Omas und Brüdern und Schwestern und Vettern und Onkeln und Tanten gesagt hast, sie dürfen mich nicht Anschreien wegen der fehler dieich von früher gemacht habe wie, zum Beispiel in der Titen-Bar arbeiten.
Er sagt Ja, das stimmt aber dass du mir Gegenüber immer die rolle des konialistischen Unterdrückers eingenomm hast. Ins geheim verachtest du mich nämlich. Immer habe ich in Rusland versucht dir von meinem Schreiben zu erzählen aber, du hast irgendwie nie zugehört. Immer nur du du du. Du ignorierst mich Genau so wie meine Familie und das schadet meinem Selbstbewurstsein. Außerdem hat Proffessor Shteynfarb gesagt dass du nicht mit dem Schuh nach deinem Diener werfen darfst (Sorry, aber das stimmt.). Und dass dein freund Aljoscha nicht rappen darf und so tun als kommt er aus dem getto, weil er dann auch Konialistisch ist. Er hat mir ein Buch von Edward Said gegeben, das ist echt schwer aber lont sich.
Proffessor Shteynfarb macht eine antologie aus
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