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Snapshot

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Titel: Snapshot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Robertson
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gerät. Lauter Anzeichen für Autismus. Okay, ich bring das Zeug noch im Labor vorbei, aber dann fahr ich heim und stell mich erst mal eine halbe Stunde lang unter die Dusche.«
    Narey wusste selbst nicht warum, aber das fröhliche Wortgeplänkel ihrer Kolleginnen ging ihr auf den Geist. Sie wollte nicht rumalbern, sondern ihre Arbeit erledigen, und eine bessere Spur als das Kondom würden sie in diesem Mordfall nicht mehr bekommen. » Wie stehen die Chancen, dass das Ding noch verwertbare DNA hergibt?«
    » Sehr gut, würde ich sagen. Egal wie eklig der Typ ist, aus unserer Sicht hat er das Zeug optimal gelagert. Der Samen dürfte noch fast so frisch sein wie am Tag seiner Aussaat. Wenn er vom Mörder ist, können Sie in ein oder zwei Tagen mit seiner DNA rechnen. Versprochen.«

36
    Mittwoch, 21. September
    Winters und Nareys Handys klingelten zur selben Zeit, was sie aber nicht wussten. Er war in Charing Cross, sie in der Highburgh Road. Bei ihm meldete sich die Person, von der sie beide am dringendsten hören wollten: Cat Fitzpatrick. Sie erhielt einen Anruf, den sie überhaupt nicht gebrauchen konnte.
    Winter hob ab. » Morgen, Cat. Hast du was für mich?«
    » Dann frag ich eben selber: › Hey, Cat, wie geht’s dir so?‹ Gut, danke der Nachfrage.«
    » Entschuldige meine Ungeduld.«
    » Schon gut, war nicht ernst gemeint. Und das mit der Ungeduld kann ich langsam verstehen.«
    » Was soll das heißen? Dass du was für mich hast?«
    » Erst mal hab ich auch nur zwei Hände. DS Narey und du, ihr müsst wirklich lernen, auch mal ein bisschen abzuwarten.«
    Narey? Der Name warf ihn völlig aus der Bahn. » Ra… DS Narey?«
    » Ja. Die hätte auch alles am liebsten schon gestern. Ach, ich würde dir zu gern erzählen, worum es geht. Das heißt, das würdest du mir sowieso nicht glauben. Dagegen war dein Auftrag öde Routine.«
    In Winters Kopf herrschte pures Chaos. Er dachte an Handys, an Scharfschützen, an alles, was ihm eine Scheißangst einjagte. Was auch immer Rachel da abzog, vermutlich brachte sie sich damit erst recht in Gefahr. Er musste endlich einen Schritt vorankommen. » Also, hast du was für mich?«, versuchte er es noch mal.
    » Nichts, was ich dir am Telefon erzählen würde. Wir treffen uns in einer Stunde.«
    » In deinem Büro?«
    » Nein, da platzt nur alle fünf Minuten irgendein Wichtigtuer herein. Auf dem Parkplatz. In meinem Wagen.«
    Eine Stunde warten. Schon dreißig Minuten hätten Winter in den Wahnsinn getrieben. Er musste wissen, was Cats kleiner Gerichtsmediziner gefunden hatte. Davon hing alles andere ab.
    Kaum hatte er aufgelegt, ging sein Handy wieder los. Als er den Namen auf dem Display sah, wurde er rot: Rachel.
    » Hi«, sagte sie. » Ich hab eben schon mal angerufen, aber du warst besetzt.«
    » Ja, hab mit dem Krankenhaus geredet«, log er.
    » Gibt’s was Neues?«
    » Nein.«
    » Okay. Ich wollte dir was sagen. Es hat noch einen erwischt.«
    Rachel klang nervös wie nie. Das war gar nicht ihre Art.
    » Wen?«, fragte er. » Und wo?«
    » Jo-Jo Johnstone, vor der Haustür seiner hübschen kleinen Villa in Bishopbriggs. Wir sind uns sicher, dass es derselbe Täter war, aber diesmal hat er sich um ein paar Zentimeter vertan. Jo-Jo wurde am Hals getroffen. Er blutet wie ein Springbrunnen, aber sie glauben, er kommt durch. Und noch was. Terry Gilmartins Sohn ist heute Morgen im Krankenhaus gestorben. Nach dem Brandanschlag ist der arme Junge nicht mal mehr aufgewacht.«
    » Scheiße.«
    » Da draußen herrscht Anarchie, Tony, diese Tiere reißen sich gegenseitig in Stücke. Es geht überall los.«
    » Okay, wo wohnt Johnstone genau? Ich bin sofort da.«
    » Nein.«
    » Was?«
    » Shirley hat dich von dem Fall abgezogen. Eigentlich darf ich dir das alles gar nicht erzählen.«
    » Schwachsinn. Warum sollte er das tun?«
    » Warum? Weil er weiß, wie eng du mit Addy bist. Wenn man mal drüber nachdenkt, kann er gar nicht anders entscheiden. Ehrlich gesagt, versteh ich ihn ziemlich gut.«
    » Nett von dir. Wirklich verdammt nett von dir.«
    » Komm schon, Tony. Du weißt, dass ich auf deiner Seite bin. Aber er kann eben kein Risiko eingehen. Und wenn Addy wirklich die Hand aufgehalten hat…«
    » Hat er nicht.«
    » Das können wir nicht wissen. Wir können uns nicht sicher sein. Und bis wir Klarheit haben, bist du raus aus dem Fall. Okay, ich muss weiter. Das ist alles eine Riesenscheiße. Wir reden später, okay?«
    Bevor er sich noch einmal beschweren konnte, legte sie

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