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Snapshot

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Titel: Snapshot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Robertson
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auf. Er konnte sich nur noch an sein Handy klammern und versuchen, das Scheißteil nicht auf den Boden zu donnern. Diese verdammten Handys. Auf Addison war geschossen worden, weil er ans Handy gegangen war, auf McConachie auch. Und jetzt lief Rachel am Tatort herum und brachte sich damit in Lebensgefahr. Eine unerträgliche Vorstellung.
    Und er wäre so gerne mit am Tatort gewesen. Aber nicht aus besonders edlen Gründen, dessen war er sich bewusst. Er wollte nicht nur die einzelnen Punkte namens Ross, McCabe, Strathie, Sturrock und McKendrick miteinander verbinden. Sein sgriob regte sich, sein Drang, das Werk des dunklen Engels aus nächster Nähe zu studieren. Er wollte, er musste zum Tatort, aber ihm war klar, dass er sich dort nicht blicken lassen durfte.
    Also warf er sich die Jacke über und machte sich im Eiltempo auf den Weg in die Pitt Street. Eine Stunde warten, das konnte er sich nicht leisten. Als er ankam, war sein Büro menschenleer. Wahrscheinlich trieben sich die anderen alle in Bishopbriggs herum.
    Schnell fischte er die Ausschnittvergrößerungen der Abdrücke auf Rory McCabe und Stevie Strathie aus den Akten. Zwei identische, halbrunde Flecken. Unter gemurmelten Flüchen scannte er die Bilder ein. Das hätte er schon längst machen sollen, aber er hatte es unterbewusst auf die lange Bank geschoben, und jetzt konnte es ihm gar nicht schnell genug gehen. Im Computer stutzte er die Bilder zurecht und zoomte sie heran, bis sie exakt gleich groß waren. Kein Zweifel, die Abdrücke waren von ein und demselben Gegenstand hinterlassen worden, als hätte man die beiden Typen gebrandmarkt. Aber Winter hätte darauf gewettet, dass es keine Absicht gewesen war.
    Das erste Bild, McCabes Version, nahm er sich in Photoshop vor, um die vollständige Form des Gegenstands zu rekonstruieren. Wo die Linien verschwanden, zeichnete er sie nach, an manchen Stellen konnte er nur spekulieren. Danach spielte er noch etwas an den Farben herum und entfernte das schmutzige Violett der Hämatome. Schließlich hatte er ein komplettes Bild, das er von der ursprünglichen Fotografie absetzen konnte.
    Jetzt war er sich so gut wie sicher– das war ein Ring, eine Art Siegelring. Das Symbol in der Mitte sollte vielleicht ein Schwert oder einen Dolch darstellen. Quer dazu verliefen zwei geschwungene Linien. Eine Art Wappen? Er musste es herausfinden, und zwar möglichst schnell.
    Ein Blick auf die Uhr– die Wartezeit war beinahe überstanden. Winter schloss das Computerprogramm und eilte runter zum Parkplatz. Er fand Cats sportlichen grünen MX -5 und stellte fest, dass sie schon hinterm Steuer saß. Ihrem Gesicht war anzusehen, dass es Neuigkeiten gab.
    » Du hattest recht«, meinte sie, kaum dass er die Tür geschlossen hatte. » Ich weiß nicht, wie du darauf gekommen bist, vielleicht will ich es gar nicht wissen. Aber du hattest recht. Da war noch was bei Ross. Wir hatten was übersehen.«
    Winter spürte ein flaues Gefühl im Magen. Ihm fehlten die Worte. Zum Glück redete Cat einfach weiter.
    » Viel ist es nicht, aber es ist wirklich merkwürdig. In seiner Nase und in seiner Kehle wurden Stofffasern gefunden, anscheinend Frotteefasern, wie von einem Handtuch oder einem Waschlappen. Außerdem sind dem Kollegen Schädigungen der Lunge aufgefallen, für die es keine Erklärung gibt. Kein Wunder, dass das zuerst übersehen wurde, man musste schon bewusst danach suchen. Auf den ersten Blick sieht der Typ aus wie jeder andere Abgestochene. Meinem Freund im Leichenschauhaus war das Ganze ein bisschen peinlich, weil er bei der ursprünglichen Autopsie assistiert hat.«
    » Was für Schädigungen der Lunge?«
    » Schwer zu sagen. Ich glaube, er hat von › Folgen akuter Atemnot‹ gesprochen. Eigentlich keine große Sache, aber hätte Ross noch eine Weile weitergelebt, wäre ihm das Atmen wahrscheinlich zunehmend schwergefallen.«
    » Und die Stofffasern?«
    » Da hätte ich schon eine Theorie, aber solange du mir nichts verrätst, bleibt es bei der Theorie. Worum geht es hier, Tony?«
    » Das weiß ich noch nicht. Und wie lautet deine Theorie?«
    » Du weißt mehr, als du mir sagen willst, und das ist keine Theorie, sondern eine Tatsache. Ross ist ganz klar an der Stichwunde gestorben. Sonst hätte die Blutgerinnung völlig anders ausgesehen, und darüber wären die Kollegen sofort gestolpert. Aber eins kannst du mir vielleicht doch verraten, Tony… Könntest du dir vorstellen, dass man unserem Mr. Ross Informationen abpressen

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