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Snapshot

Snapshot

Titel: Snapshot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Robertson
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das Gewehr, bis es au f W inters Stirn zielte, doch diesmal hatte Winter nicht das Gefühl, dass er gleich abdrücken würde. Er köchelte vor sich hin, aber er kochte noch nicht über. Und er hatte noch einiges zu sagen.
    » Na und?«, erwiderte Winter. » Ich muss eben auch meine Arbeit machen. Aber das verstehst du nicht.«
    » Ach nein? Ich versteh dich besser, als du denkst, du Perversling. Ich hab mir alles angeschaut, was du dir da beiseitegelegt hast. Du stehst drauf, du stehst viel zu sehr drauf. Lauter Nahaufnahmen von irgendwelchen Wunden und alles voller Blut. So viele Details will kein Gericht der Welt sehen. Die Bilder hast du ganz für dich allein gemacht.«
    Winter war zum Kotzen zumute. Er wusste, dass Monteith recht hatte, aber das würde er vor diesem Psycho niemals zugeben. » Wie gesagt, das ist meine Arbeit. Außerdem hattest du kein Recht, in meinen Sachen rumzuwühlen.«
    » Ach nein?« Ein abruptes Lachen. » Ich bin ein Cop! Ich ermittle in einer Mordserie! Ich kann machen, was ich will, und ich kann durchwühlen, was ich verdammt noch mal will. Und ich habe mehr gefunden, als ich mir jemals hätte träumen lassen. Du weißt schon, was ich meine.«
    » Keine Ahnung, aber du wirst es mir sicher gleich sagen.«
    » Worauf du dich verlassen kannst. Ich habe zwei Fotos gefunden, die zusammen abgeheftet waren. Eine von einem jungen Kerl namens Rory McCabe und eine von unserem alten Bekannten Steven Strathie. Als ich den ersten Namen gelesen habe, wusste ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Und als ich Strathie gesehen habe, war mir klar, das ist ein Volltreffer.«
    Monteith setzte ein selbstzufriedenes Grinsen auf. Wie schlau er doch war. Wie gerne hätte Winter ihm das Grinsen vom Gesicht geprügelt.
    » Die Verbindung war glasklar: der Abdruck auf der Brust der beiden. Zwei identische Abdrücke. Netterweise hattest du mir ja auch noch die Vergrößerungen dagelassen. Okay, am Anfang konnte ich damit nichts anfangen, aber dass McCabe in unserem Fall mit drinhängt, das war ja wohl offensichtlich. Und du hast es nicht für nötig gehalten, Alex Shirley oder unserem Team davon zu erzählen?«
    » Fick dich.«
    Monteith ignorierte ihn. » Nein, du hast es nicht für nötig gehalten. Entweder weil du doch zu blöd warst, die Verbindung zu sehen, oder weil du korrupt bist und zusammen mit deinem korrupten Kumpel Addison abkassiert hast.«
    Nein, überlegte Winter, aus einem anderen, dritten Grund, der wahrscheinlich noch beschämender war. Aber das würde er Monteith nicht verraten. Er würde ihm gar nichts verraten, und erst recht nicht, dass irgendetwas in seinem Inneren den dunklen Engel zu diesem Zeitpunkt nur noch machen lassen wollte. Stattdessen erwiderte er sein Starren mit ausdruckslosem Blick. Sollte er doch denken, was er wollte.
    » Warum auf einmal so still, Winter?« Monteith grinste. » Zu blöd oder zu korrupt, eins von beidem muss es sein.«
    » Und was sagt das jetzt über dich, Monteith? Dass du mit deinem tollen Erfolg offensichtlich auch nicht zu Temple gegangen bist?«
    Kaum hatte sich sein Mund wieder geschlossen, kapierte Winter, dass er einen Fehler gemacht hatte. Er krümmte sich unter dem nächsten Tritt, diesmal auf das rechte Knie, das er sich vorhin verletzt hatte. Monteith legte sein ganzes Gewicht in die Attacke. Es brannte wie die Hölle.
    » Von einem Wichser wie dir muss ich mir gar nichts sagen lassen!«, bellte Monteith. » Ich bin ein Cop. Ich darf machen, was ich will. Wichser wie du dürfen nicht machen, was sie wollen.«
    » Alles, was du willst?«, fragte Winter. Er starrte Monteith herausfordernd an, aber der wollte noch nicht anbeißen.
    » Ich hab mir die Akte von diesem McCabe angeschaut«, fuhr Monteith fort. » Ein dummes kleines Arschloch, das von anderen dummen kleinen Arschlöchern auf der Straße zusammengeschlagen worden war. Nichts Besonderes, dachte ich mir, aber dann hab ich seinen Namen durch den Computer laufen lassen, und siehe da, ein paar Kollegen hatten McCabe verhört, nachdem sein bester Kumpel an einer Überdosis gestorben war. Ein gewisser Kieran McKendrick. Schon mal gehört?« Als Winter mit den Schultern zuckte, lachte Monteith. » Ist auch egal. Auf jeden Fall waren da schon wieder Drogen im Spiel, und ich wusste sofort: Das passt. Aber ich war mir nicht sicher, ob du dir das in deiner Blödheit auch ausrechnen konntest.«
    Winter ließ sich provozieren. » Und als Nächstes hast du in der Whitevale Street vorbeigeschaut? Bei

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