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Snapshot

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Titel: Snapshot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Robertson
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meinst Addison? Weil ihr dicke Kumpel seid? Aber glaub mir, der Flachwichser hatte es verdient. Eigentlich komisch, dass ihn nicht schon längst irgendwer abgeknallt hat. Und was soll das heißen, es hat schon zu viele erwischt? Zu viele Dealer und Verbrecher, oder was? Mann, das ist doch ein Grund zum Feiern! Das ist endlich mal ein Anfang!« Monteith riss die Augen auf. » Zu viele? Okay, du bist keiner von uns, du verstehst das nicht. Zu viele! Ich sag dir was, bisher sind viel zu viele von den Schweinen mit der Scheiße durchgekommen! Die haben haufenweise Menschen unter die Erde gebracht und sich dabei eine goldene Nase verdient, und wir mussten ruhig zusehen. Den Wichsern weine ich keine Träne hinterher. Die sind es nicht wert.«
    » Also findest du es okay, was McKendrick gemacht hat?«
    » Dem Jungen sollten sie einen Orden verleihen! Ich hab jahrelang hinter Arschlöchern wie Quinn und Caldwell hinterhergeputzt, aber nein, ich darf die Herren ja nicht mal mit Samthandschuhen anfassen, obwohl jeder weiß, was für eine Scheiße sie abziehen. Sie schaffen Drogen nach Glasgow, und wir können nichts tun. Sie verkaufen das Dreckszeug, und wir können nichts tun. Sie lassen Leute aus dem Weg räumen, und wir können nichts tun. Sie waschen ihr schmutziges Geld, sie erpressen Schutzgeld, sie brechen irgendwem die Beine, sie bestechen unsere Kollegen, und wir können nichts tun. Es ist zum Kotzen.«
    Winter erinnerte sich mal wieder an Addisons Vortrag: Warum man nur Fragen stellen sollte, wenn man die Antworten schon kannte. » Okay. Aber warum hast du sie nicht aufgehalten? Warum hat die Polizei nichts getan, bevor McKendrick angefangen hat, die Typen abzuknallen?«
    Ein spöttisches Lachen. » Denkst du wirklich, es wäre so einfach? Du hast echt null Ahnung, Winter. Wir können nichts tun. Das Gesetz ist nur dazu da, diese Arschlöcher zu beschützen und uns daran zu hindern, unsere Arbeit zu machen. Die haben die besseren Anwälte, die teureren Anwälte. Hochbezahltes Geschmeiß. Und viele Kollegen haben sowieso die Hosen voll. Ist doch klar, wenn du Familie hast, willst du nicht, dass die Gangster bei dir zu Hause vorbeischauen. Glasgow ist ’ne kleine Stadt. Die können in null Komma nichts rausfinden, wo wir wohnen.«
    Das Foto von Rachel schob sich vor Winters geistiges Auge. Seine Hände spannten sich an, bis die Fesseln in die Haut schnitten. » Aber es gibt auch Cops, die haben nicht die Hosen voll«, sagte er. » Cops wie dich. Stimmt’s, Monteith?«
    Ein verkniffenes Grinsen verzerrte Monteiths Gesicht, gefolgt von einem weiteren brutalen Tritt au f W inters Knöchel. » Spar dir die schlauen Sprüche, das steht dir grad nicht so gut. Nein, ich hab keine Angst. Aber für jeden Cop, der noch Eier in der Hose hat, lässt sich ein anderer von Arschlöchern wie Quinn und Caldwell und Riddle schmieren. Und das geht mir dermaßen auf den Sack. Ich hab nie auch nur einen Penny genommen, aber manche Wichser halten immer schön die Hand auf.« Er durchbohrte Winter mit dem Blick. » Zum Beispiel dein Kumpel Addison.«
    » Addison ist sauber.«
    Da lachte Monteith. » Scheiße, woher willst du das wissen? Was weißt du überhaupt? Addisons Name und Nummer stehen in Sturrocks Handy, schön ins Telefonbuch eingetragen. Wie willst du das erklären? Und diese dumme Kuh McConachie war auch nicht besser.«
    » Ich kenne Addy. Ich weiß, dass er sauber ist.«
    » Schwachsinn. Du weißt gar nichts. Du knipst deine Fotos und machst danach schön Feierabend und denkst, du gehörst dazu. Du gehörst nicht dazu. Du bist nur ein nerviger Pisser, der uns bei der Arbeit im Weg rumsteht. Dein Kumpel steht in Sturrocks Handy. Ich hab’s mit eigenen Augen gesehen, und mehr Beweise brauch ich nicht.« Monteith verstummte. Als hätte er begriffen, dass er sich verplappert hatte.
    » Mit eigenen Augen?«, fragte Winter. » Seit wann ist Sturrocks Handy bei den Cops gelandet? Die haben nur Addisons Handy. Also wie willst du es mit eigenen Augen gesehen haben?«
    Monteith kaute auf der Unterlippe herum und wandte sich ab, als wollte er sich vor einer unschönen Wahrheit verstecken. Dann vollendete er die Drehung, starrte wütend au f W inter herab und richtete das Gewehr auf seine Stirn. Der Lauf wanderte ein paarmal nach oben und sank wieder nach unten, als könnte er sich nicht entschließen. Winter hielt die Luft an und biss die Zähne zusammen.
    Bis Monteith endlich eine Entscheidung getroffen hatte. Er zielte noch einmal

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