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Snapshot

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Titel: Snapshot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Robertson
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durch die Nacht hallte, war immer noch die Hölle los, während andere Fans bereits zu den Toiletten und Fressständen strömten.
    Plötzlich hatten Winter und Addison ein bisschen Platz für sich. Sie konnten reden, ohne sich gegenseitig anzuschreien.
    » Also«, sagte Winter, » was ist passiert?«
    Addison vergrub sich in seiner Jacke und antwortete so leise, wie er es sich gerade noch erlauben konnte. » Nichts Gutes. Sag mal, bist du heute nicht mit Pastetenholen dran?«
    » Jetzt denk doch einmal an was anderes als deinen Magen. Was ist da draußen los?«
    » Wenn ich’s dir sage, gehst du dann Essen holen?«
    » Meinetwegen. Aber jetzt raus mit der Sprache.«
    Addison blickte sich um und rückte noch näher an ihn heran. » Wie’s aussieht, haben die Harthill-Morde die Eingeborenen ziemlich aufgescheucht, und der Zirkus am George Square hat dann wahrscheinlich sein Übriges getan. Jason, der kleine Bruder von Jo-Jo Johnstone, wurde mit zwei gebrochenen Beinen gefunden, und Jo-Jo spuckt jetzt natürlich Gift und Galle. Zwei von Tookie Cochranes Jungs wurden überfahren und liegen mittlerweile in der Royal, einer davon im Koma. Und angeblich wird ein gewisser Harvey Houston vermisst, der auf Ally Riddles Schrottplatz arbeitet. Riddle stellt sich dumm, aber Shirley lässt ihn morgen reinkommen, um ihm ein bisschen auf den Zahn zu fühlen.«
    » Verdammt. Also ticken die Typen langsam komplett aus?«
    » Sieht so aus, und wir haben wahrscheinlich nicht mal die Hälfte mitbekommen. Keine Ahnung, was da sonst noch abgeht. Wenn du mich fragst, kehren die Arschlöcher das meiste unter den Teppich.«
    » Ziemlich viel für einen Nachmittag. Da fragt man sich schon, wer das alles fotografiert hat.«
    » Ach, jetzt hör schon auf. Wenn der Irre das nächste Mal ausrastet, wirst du schon deinen dreckigen Spaß haben, aber das sind nur Nebenschauplätze, und du wirst dich dran gewöhnen müssen, dass auch mal wer anders ran darf.«
    Addisons Augen blitzten, wie immer, wenn er angepisst war, und er hatte ja recht. Am liebsten hätte Winter jede grausige Scheiße fotografiert, die in der Stadt passierte, aber das ging einfach nicht. So viel Scheiße konnte kein Mensch knipsen. » Und wie sah’s in Harthill aus, als du wieder da warst?«
    » Die bezaubernde Ms. Fitzpatrick meinte, Strathie und Sturrock wären nach Profimanier zusammengeschlagen worden. Keine allzu offensichtlichen Verletzungen, aber Abschürfungen und Quetschungen an Hals, Knien und Brust. Nur ein paar, aber sehr gezielte Schläge und Tritte. Außerdem Schrammen an den Handgelenken und Überreste von Klebeband auf den Gesichtern, irgendwer hatte die beiden also nach allen Regeln der Kunst gefesselt. Die Kugeln sind im Labor, morgen haben wir das Ergebnis. Aber eigentlich weiß eh jeder, dass sie aus derselben Waffe stammen. Ist ja klar. Und dasselbe gilt wohl für die Projektile, die wir am George Square aufgeklaubt haben. Temple hat uns ziemlich auf Trab gehalten. Er hat jede Überwachungskamera überprüfen lassen, egal wo, auf der Raststätte und auch auf dem Motorway. Auf den Bändern aus Harthill sind die beiden Typen drauf, wie sie rennen und hinknallen, sodass wir uns in etwa ausrechnen können, woher die Schüsse gekommen sind. Natürlich haben wir jeden Zentimeter der Schussbahn abgesucht– nichts. Morgen versuchen sie’s noch mal.«
    » Und was ist mit den Kameras vom Motorway?«
    » Nicht viel. Der weiße Lieferwagen taucht ein paarmal auf, auf verschiedenen Abschnitten des M8 und auch ab und zu in der Stadt. Aber leider sieht man nicht, wie er vor dem Livingstone Tower hält.«
    » Aber wir haben ein Bild vom Fahrer?«
    » Kann ich so nicht sagen.«
    » Was soll das heißen? Dass du’s nicht weißt?«
    » Nein, dass ich’s nicht sagen kann. Oder dass ich’s nicht sagen will, wenn dir das lieber ist.«
    » Das soll wohl ein Witz sein. Ich gehör zum Team.«
    » Irrtum.« Addison schüttelte den Kopf. » Du begleitest das Team, das ist ein gewaltiger Unterschied. Wenn’s dir nicht passt, kannst du ja wieder eingeschmissene Fenster fotografieren.«
    » Scheiße, Addy, was soll das? Okay, ich hab wohl keine Wahl, aber Scheiße ist es trotzdem.«
    » Stimmt, du hast keine Wahl. Ein paar Sachen erzähl ich dir, ein paar Sachen nicht. Und jetzt gehst du bitte Pasteten holen.«
    » Wichser.«
    » Für dich immer noch Detective Inspector Wichser. Und bring mir noch einen Burger mit. Ich bin am Verhungern.«
    Winter erklärte ihm, wohin er sich

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