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Sniper

Sniper

Titel: Sniper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kyle , Scott McEwen , Jim DeFelice
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Stadt gebracht hätte. Ich war verärgert – ich dachte, ich sei zu spät gekommen und würde etwas verpassen.
    Also versuchte ich mich sinnvoll zu beschäftigen, bis ich einen Weg fand, zu meinem Zug zu stoßen, und fragte daher meine Befehlsleitung, ob ich auf einem der Wachtürme Posten beziehen könne. Die Aufständischen hatten sich immer wieder so weit vorgewagt, wie es die Reichweite ihrer Kalaschnikows zuließ, und von dort aus die Basis beschossen.
    »Natürlich, tun Sie sich keinen Zwang an«, sagte man mir.
    Ich nahm mein Scharfschützengewehr und marschierte los. Sobald ich in Stellung war, sah ich, wie sich zwei Männer in einiger Entfernung heranpirschten und offenbar nach einer guten Schussposition suchten.
    Ich wartete, bis sie aus ihrer Deckung hervorlugten.
    Knall.
    Ich erwischte den Ersten. Sein Freund drehte sich um und begann zu rennen.
    Knall.
    Zwei auf einen Streich.
    Siebter Stock
    Ich wartete noch immer auf eine Gelegenheit, mich meinem Zug anzuschließen, als die Marines-Einheit am nördlichen Ende der Stadt Scharfschützen anforderte, die in der Nähe ihres Vorpostens von einem siebenstöckigen Gebäude aus als Sicherungsposten agieren sollten.
    Die Befehlsleitung bat mich darum, mit einem Team anzurücken. Es gab in meinem Stützpunkt nur zwei weitere Scharfschützen. Einer von ihnen erholte sich gerade von seinen Verletzungen und bekam Morphium verabreicht; der andere war ein Chief und schien von dem Auftrag nicht gerade begeistert zu sein.
    Ich wollte den Kerl, der auf Morphium war; und bekam natürlich den Chief.
    Wir engagierten noch zwei M-60-Schützen, unter ihnen Ryan Job, die ein wenig zusätzliche Feuerkraft lieferten, und zogen dann gemeinsam mit einem Offizier los, um den Marines unter die Arme zu greifen.
    Das siebenstöckige Gebäude war groß, ziemlich ramponiert und etwa 180 Meter von dem Vorposten der Marines entfernt. Es bestand aus beigefarbenem Beton und lag in der Nähe dessen, was vor dem Krieg eine Hauptstraße gewesen sein musste. Es sah fast aus wie ein modernes Bürogebäude, wenn nicht die Fensterscheiben gefehlt hätten und die Mauern von gewaltigen Löchern übersät gewesen wären, die Raketen- und Granateneinschläge hinterlassen hatten. Es war das größte Gebäude der Gegend und man hatte von dort einen perfekten Ausblick auf die Stadt.
    Wir rückten am frühen Abend mit einigen Marines und einheimischen Jundis aus, die unserer Sicherheit dienten. Die Jundis waren irakische Milizen oder Soldaten, die frisch ausgebildet worden waren; sie waren in Gruppen eingeteilt, die zum Teil recht erfahren und schlagkräftig waren – oder eben genau das Gegenteil davon.
    Solange es noch hell war, konnten wir einige Schüsse abgeben, allesamt auf einzelne Aufständische. Der Bereich um das Gebäude war ziemlich heruntergekommen, die umliegenden Anwesen waren verlassen und leer – bis auf die obligatorischen weiß gekalkten Mauern und verzierten Eisentore, die sie voneinander trennten.
    Die Nacht brach herein und plötzlich kam eine regelrechte Flut von Schurken auf uns zu. Sie waren offenbar drauf und dran, den Vorposten der Marines anzugreifen, und wir lagen zufällig auf ihrem Weg. Es wurden immer mehr.
    Zunächst bemerkten sie uns nicht und es war ein Schützenfest. Dann sah ich, wie drei Männer aus einiger Entfernung mit reaktiven Panzer­abwehrraketen auf uns zielten. Ich erschoss einen nach dem anderen und ersparte uns so die Mühe, vor ihren Granaten in Deckung zu gehen.
    Das Feuergefecht entwickelte sich trotzdem zu unseren Ungunsten. Die Marines funkten uns an und sagten, wir sollten uns zurückfallen lassen und wieder zu ihnen stoßen.
    Ihr Vorposten war einige Hundert Meter entfernt. Während einer der MG-Schützen, mein Offizier und ich ihnen Deckung gaben, eilte die übrige Gruppe nach unten und kehrte zur Basis der Marines zurück. Aber sobald sie sich in Sicherheit gebracht hatten, wurde die Situation unübersichtlich und wir waren mit einem Mal umzingelt. Also blieben wir, wo wir waren.
    Ryan erkannte unsere Notlage, sobald er den Vorposten der Marines erreicht hatte. Er und der Chief gerieten in Streit darüber, ob sie uns Deckung geben konnten oder nicht. Der Chief wandte ein, dass es ihr Auftrag war, bei den irakischen Jundis zu bleiben, die bereits im Camp Schutz gesucht hatten. Also befahl er Ryan zu bleiben; der hingegen ließ den Chief umgehend wissen, wohin er sich diesen Befehl stecken konnte.
    Er rannte aufs Dach des Marines-Gebäudes, wo

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