Snow Crash
und in Mr. Lees GroÃ-Hongkong, weil ich mich echt für High Tech interessiere«, sagte Jason als Antwort auf Mr. Carusos väterliche Frage.
Mr. Caruso drückte besonders fest zu. Seine Stimme sagte, daà das eine schmerzliche Ãberraschung sei, er deswegen aber
nicht weniger von Jason hielte, noch nicht. »Hongkong? Was hat ein kluger weiÃer Junge wie du in einer beschissenen Japsen-Organisation zu tun?«
»Nun, eigentlich sind sie keine Japse«, sagte Jason. »Hongkong ist überwiegend kantonesisch...«
»Sie sind alle Japse«, sagte Mr. Caruso, »und weiÃt du, warum ich das sage? Nicht, weil ich ein elender Rassist bin, denn das bin ich nicht. Weil für sie â diese Leute, du weiÃt schon, die Japse â für sie sind wir alle ausländische Teufel. So nennen sie uns. Ausländische Teufel. Wie gefällt dir das?«
Jason lachte nur zustimmend.
»Dabei haben wir soviel Gutes für sie getan. Aber hier in Amerika sind wir alle ausländische Teufel, Jasie-Boy, oder nicht? Wir kommen alle von irgendwoher, auÃer den ScheiÃindianern. Du wirst dich doch nicht drüben bei der Lakota-Nation vorstellen, oder?«
»Nein, Sir, Mr. Caruso«, sagte Jason.
»Ein Glück. Damit bin ich einverstanden. Aber ich schweife von meinem eigentlichen Thema ab, daà wir nämlich alle unsere spezielle ethnische und kulturelle Identität haben, und darum müssen wir uns einen Job bei einer Organisation suchen, die diese speziellen Identitäten zu erhalten sucht â sie zu einem funktionierenden Ganzen zusammenschweiÃt, klar?«
»Ja, ich verstehe, worauf Sie hinauswollen, Mr. Caruso.« Inzwischen hatte Mr. Caruso ihn ein Stück weit weggeführt und schlenderte mit ihm einen der symbolischen Highways der guten Gelegenheiten hinunter. »Und kannst du dir eine geschäftliche Organisation vorstellen, die diese ScheiÃbedingungen erfüllt, Jasie-Boy?«
»Nun...«
»Nicht das beschissene Hongkong, das ist für WeiÃe, die Japse sein wollen, es aber nicht können, haste das gewuÃt? Du willst doch kein Japs sein, oder?«
»Ha, ha. Nein, Sir, Mr. Caruso.«
»WeiÃt du, was ich gehört habe?« Mr. Caruso lieà Jason los, drehte sich um und stand dicht neben ihm, Brust an Brust, und
seine Zigarre zischte beim Sprechen an Jasons Ohr vorbei wie ein Brandpfeil. Das war der vertrauliche Teil des Gesprächs, eine kleine Anekdote zwischen zwei Männern. »Wenn man in Japan etwas versaut? Man muà sich einen Finger abschneiden. Zack. Einfach so. So wahr mir Gott helfe. Glaubst du mir nicht?«
»Ich glaube Ihnen. Aber es ist nicht überall in Japan so, Sir. Nur bei den Yakuza. In der japanischen Mafia.«
Mr. Caruso warf den Kopf zurück und lachte, dann legte er den Arm wieder um Jasons Schultern. »WeiÃt du, ich mag dich, Jason, wirklich«, sagte er. »Die japanische Mafia. Sag mir eines, Jason, hast du jemals gehört, daà jemand unser Ding als >Die sizilianische Yakuza beschrieben hätte? Hm?«
Jason lachte. »Nein, Sir.«
»WeiÃt du, woran das liegt? WeiÃt du es?« Mr. Caruso war nun beim ernsten, bedeutungsschwangeren Teil der Unterhaltung angelangt.
»Was bedeutet es, Sir?«
Mr. Caruso wirbelte Jason herum, so daà sie beide die ganze Länge des Highway hinuntersahen bis zur hohen Statue von Onkel Enzo, die über der Kreuzung aufragte wie die Freiheitsstatue.
»Weil es nur eine gibt, mein Junge. Nur eine. Und du könntest auch dazugehören.«
»Aber die Konkurrenz...«
»Was? Hör sich einer das an! Du hast einen Drei-Punkt-Notendurchschnitt! Du wirst sie in die Ãrsche treten, Junge!«
Mr. Caruso hatte, wie jeder andere Franchiseleiter, Zugang zu Turfnet, dem multiplen Listenservice, mit dem Neu-Sizilien den Ãberblick über sogenannte »Opportunitätszonen« behielt. Er brachte Jason zu seinem Stand â direkt an den armen Schweinen vorbei, die in der Schlange standen, das gefiel Jason echt â und rief das Netzwerk auf. Jason muÃte sich nur noch eine Region aussuchen.
»Ich habe einen Onkel, der eine Autohandlung in Südkalifornien besitzt«, sagte Jason, »und ich weiÃ, das ist ein rasch expandierendes Gebiet, und...«
»Jede Menge Opportunitätszonen!« sagte Mr. Caruso und hämmerte mit einer ausholenden Bewegung auf die Tastatur. Er drehte den Monitor herum, damit
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