Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
Vom Netzwerk:
dringend darauf angewiesen, daß du mit deinem Skateboard und dem Koffer in diesen Lastwagen einsteigst.«
    Dann fügt er hinzu: »Habe ich mich verständlich ausgedrückt?« Er stellt die Frage fast rhetorisch, als ginge er davon aus, daß die Antwort nein lautet.
    Â»Er meint es ernst«, sagt Jason, als wäre Y. T. auf seine Meinung angewiesen.
    Â»Nun, da hast du’s«, sagt der Mann mit dem Glasauge.
    Y.T. sollte inzwischen auf dem Weg zu Reverend Waynes Franchise Pearly Gates sein. Wenn sie diese Zustellung versaut, dann bedeutet das, daß sie Gott linkt, der vielleicht existiert, vielleicht auch nicht, aber auf jeden Fall verzeihen kann. Die Mafia dagegen existiert definitiv und verlangt eine höhere Form von Gehorsam.
    Sie gibt ihre Sachen – Planke und Aluminiumkoffer – dem Mann mit dem Glasauge, dann springt sie auf den Lastwagen, ohne seiner ausgestreckten Hand Beachtung zu schenken. Er weicht zurück, hebt die Hand hoch und sieht sie an, als wäre etwas nicht in Ordnung damit. Als ihre Füße den Bodenkontakt verlieren, setzt sich der Lastwagen schon in Bewegung. Als die Tür hinter ihr geschlossen wird, haben sie den Boulevard bereits erreicht.
    Â»Muß nur ein paar Tests mit deiner Zustellung durchführen«, sagt der Mann mit dem Glasauge.

    Â»Schon mal überlegt, ob Sie sich vorstellen möchten?« sagt Y.T.
    Â»Nee«, antwortet er, »die Leute vergessen Namen wieder. Du kannst mich einfach als der eine Typ bezeichnen, okay?«
    Y. T. hört ihm gar nicht zu. Sie sieht sich im Inneren des Lastwagens um.
    Der Container besteht aus einem einzigen langen, schmalen Raum. Y. T. ist gerade zur einzigen Tür hereingesprungen. An diesem Ende des Raums lungern ein paar Mafia-Typen herum, wie sie es immer tun.
    Der größte Teil des Raums wird von Elektronik beansprucht. Riesiger Elektronik.
    Â»Nur ein bißchen Computerarbeit, weißt du«, sagt er und gibt die Aktentasche einem Computertypen. Y. T. weiß, daß er ein Computertyp ist, weil er sein langes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hat, Jeans trägt und sanftmütig zu sein scheint.
    Â»He, wenn dem Ding was passiert, ist mein Arsch im Eimer«, sagt Y. T. Sie versucht, hart und tapfer zu klingen, aber unter den gegebenen Umständen klingt es hohl und leer.
    Der Mann mit dem Glasauge sieht aus, als wäre er schockiert. »Wofür hältst du mich, für einen unglaublich dummen Holzkopf?« sagt er. »Scheiße, das hätte mir noch gefehlt, Onkel Enzo erklären zu müssen, wie ich es zulassen konnte, daß man diesem hübschen Häschen in die Kniescheibe geschossen hat.«
    Â»Es ist eine nichteingreifende Prozedur«, sagt der Computertyp mit gelassener, säuselnder Stimme.
    Der Computertyp dreht den Koffer ein paarmal in der Hand, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Dann schiebt er ihn in einen großen, offenen Zylinder auf einem Tisch. Die Wände des Zylinders sind mehrere Zentimeter dick. Frost scheint auf diesem Ding zu wachsen. Geheimnisvolle Gase steigen ununterbrochen davon auf wie Milch, die man teelöffelweise in blubberndes Wasser gießt. Die Gase kriechen über den Tisch und sinken zu Boden, wo sie einen schmalen Teppich aus Nebel bilden, der um ihre Schuhe herum fließt und erblüht. Als der Computertyp den
Koffer an Ort und Stelle hat, zieht er sofort die Hand aus der Kälte.
    Dann zieht er eine Computerbrille auf.
    Und das ist auch schon alles. ER sitzt ein paar Minuten so da. Y. T. kennt sich mit Computern nicht aus, aber sie weiß, daß irgendwo hinter den Schränken und Türen dieses Lastwagens ein großer Computer momentan eine Menge Arbeit tut.
    Â»Es ist wie ein CAT-Scanner«, sagt der Mann mit dem Glasauge mit der gedämpften Stimme eines Sportreporters bei einem Golfturnier. »Aber es liest alles, weißt du«, sagt er und läßt die Hände ungeduldig kreisen.
    Â»Wieviel kostet so was?«
    Â»Ich weiß nicht.«
    Â»Wie heißt es?«
    Â»Es hat bis jetzt noch keinen Namen.«
    Â»Und wer stellt es her?«
    Â»Wir haben das gottverdammte Ding gemacht«, sagt der Mann mit dem Glasauge. »In den letzten paar Wochen.«
    Â»Wozu?«
    Â»Du stellst zu viele Fragen. Hör zu. Du bist ein süßes Mädchen. Ich meine, du bist echt eine tolle Tussi. Du bist ein Knüller. Aber denk bloß nicht, daß du im derzeitigen Stadium allzu

Weitere Kostenlose Bücher