Snowbound - Atemloses Verlangen
ich mich bei diesem Gespräch über meine Eier wohlfühle.«
»Wohl eher dem Gespräch darüber, dass sie dir zurzeit abhandengekommen sind.« Todd grinste. »Feigling. Bitte sie um ein Date.«
»Er hat mich um ein Date gebeten. Ich habe abgelehnt.« Mit dem Ellbogen versetzte sie Todd einen Stoß, damit er den Weg frei machte. »Und wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden, ich muss wirklich los.«
Seufzend stand Todd auf und trat beiseite, um sie durchzulassen. Karen schloss sich ihrer Freundin an, und mit einem »Wir sehen uns« waren die beiden verschwunden.
Bewundernd sah Sean Robyn hinterher, während sie mit verlockenden Hüftschwung durch den Gastraum davonging. Als die beiden Frauen weg waren, stand er auf und boxte Todd hart gegen den Oberarm. »Vielen Dank, Mistkerl.«
»Was denn?« Todd rieb sich die Schulter. »Ich wollte nur helfen. Du hast nicht so ausgesehen, als ob du die Sache im Griff hättest.«
Widerspruch war zwecklos. »Na schön, dann bin ich eben ein bisschen eingerostet. Aber du bist immer noch ein Mistkerl.«
»Weiß sie, wer du bist?«
»Ich glaube nicht.«
Kopfschüttelnd ging Todd zur Tür. »Du hast dir zu viel vorgenommen. Ich habe dir gesagt, dass sie keine von diesen offenherzigen Blondinen ist. In diesen Rotschopf müsstest du übertrieben viel Arbeit stecken. Such dir lieber ein nettes Groupie, das scharf darauf ist, eine weitere Kerbe in seinen Bettpfosten zu schnitzen. Oder am besten gleich eine von diesen älteren Raubkatzen, diesen Pumas, die auf Jüngere stehen. Du musst klein anfangen, Alter. Schritt für Schritt.«
»Herrgott noch mal, Todd! Ich bin kein Kleinkind, das gerade laufen lernt.« Ein paar Frauen am Nebentisch, die exakt Todds Beschreibung entsprachen – gelangweilte ältere Frauen, die vermutlich gerade eine Scheidung hinter sich hatten und im Hotel herumhingen, um sich einen reichen Mann aus der besseren Gesellschaft oder ein durchtrainiertes Spielzeug zu angeln –, sahen in ihre Richtung, und er senkte die Stimme. »Ich brauche keine Frau, die nur daran interessiert ist, Körperflüssigkeiten, aber keine Namen auszutauschen.«
Himmel. Wo kam
das
nun wieder her? Natürlich war er scharf auf eine unverbindliche Affäre, bei der Namen keine Rolle spielten. Er war so ein Mensch. War es immer gewesen. Nichts hatte sich verändert.
Er ignorierte die nagende Stimme in seinem Inneren, die das Gegenteil behauptete, und erwischte Todd dabei, wie er ihm erneut einen Blick zuwarf, der eindeutig besagte, dass er ihn für unzurechnungsfähig hielt.
»Es geht hier um Sex, Sean. Führen Sie Teil A in Schlitz B ein. Menschen machen das schon seit Tausenden von Jahren. Wir reden hier nicht über Quantenphysik. Such dir eine oberflächliche Blondine und komm darüber hinweg.«
Der Ärger über Todds Worte und die Tatsache, dass Robyn ihm einen Korb gegeben hatte, machte ihn so wütend, dass er unwillkürlich die Hände zu Fäusten ballte. Inzwischen hatten sie ziemlich viel Aufmerksamkeit erregt, aber er war zu aufgebracht, um die neugierigen Blicke weiter zu beachten. »Wage es ja nicht. Du hast ja keine Ahnung, was ich durchgemacht habe. Absolut keine Ahnung.«
Das war nicht ganz richtig; Todd war während der schlimmsten Zeit seines Lebens an seiner Seite gewesen, aber sein Freund tat sich schwer zu akzeptieren, was geschehen war. Ihm war das Thema genauso peinlich wie Sean, weshalb er versuchte, es mit Humor zu überspielen.
Todd ließ den Kopf hängen und holte tief Luft. Als er wieder aufsah, waren seine Gesichtszüge ungewöhnlich ernst. »Ich weiß. Aber je länger du wartest, desto härter wird es – oder
er
.« Er grinste anzüglich und war wieder ganz und gar sein altes lüsternes Selbst. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Ich bin spät dran. Wir sehen uns morgen.«
Er marschierte davon, und Sean kehrte zu der Nische zurück und starrte seinen kalt gewordenen Hamburger an, auf den er keinen Hunger mehr hatte. Todd hatte recht. Was diese Sex-Sache anging, übertrieb er wirklich gewaltig. Führe Teil A in Schlitz B ein. Wie schwierig konnte das sein?
Er warf einen Blick auf die Blondine in der Ecke und die geschiedenen älteren Semester, die ihre Margaritas herunterkippten, während sie den Gastraum nach Opfern absuchten. Leichte Beute. Ein Kopfnicken und ein Zwinkern reichten aus, um eine Blondine
und
ihre Freundin für die Nacht klarzumachen.
Aber zum Teufel, Teil A war nicht interessiert. Er wollte Robyn. Er hatte keine Ahnung,
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