Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Snowbound - Atemloses Verlangen

Snowbound - Atemloses Verlangen

Titel: Snowbound - Atemloses Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
Vom Netzwerk:
gelang, Robyn innerhalb der nächsten halben Stunde zu finden, war er gezwungen, in einer der Jagdhütten Schutz zu suchen, die über die Bergflanke verteilt waren, bis ihm ein paar weitere Mitarbeiter von der Bergwacht zu Hilfe kamen.
    Jagdhütten. Natürlich. Dass er nicht früher daran gedacht hatte! Wenn sie an einer der Hütten vorbeigekommen war, dann war sie vielleicht schlau genug gewesen, dort auf Hilfe zu warten. Und wenn sie verletzt oder unterkühlt war, steckte sie möglicherweise in ernsthaften Schwierigkeiten.
    Er schluckte und atmete tief durch, um sich zu beruhigen, da ihm das Herz vor Schreck in die Hose gerutscht war. Dann zwang er sich zur Zuversicht. Er würde Robyn finden – oder bei dem Versuch sterben.

9
    Erschrocken griff Robyn nach der massiven eisernen Türklinke, wobei ihr Herz genauso heftig in ihrer Brust pochte wie die Fäuste des Unbekannte, der von außen gegen die Tür hämmerte. Fünf oder sechs hektische Herzschläge lang zögerte sie, aus Angst vor dem, was sie auf der Türschwelle erwartete. Stand dort draußen ihr Retter oder ein irrer Axtmörder?
    »Robyn! Bist du da drin? Mach auf!«
    Sean! Sie öffnete die Tür. Vor ihr in der Dunkelheit stand der von Wind und Regen zerzauste Sean, nur erhellt vom orangefarbenen Lichtschein des Kaminfeuers aus dem Hütteninneren.
    »Gott sei Dank«, sagte er, wobei seine Stimme so rau klang wie ein Stück Sandpapier. »Du hast mir einen höllischen Schrecken eingejagt.«
    »Dasselbe gilt für dich.« Vor Erleichterung atmete sie hörbar aus. »Aber wie du siehst, geht es mir gut.«
    Er musterte sie prüfend, als suchte er nach einer Verletzung, die ihm das Gegenteil bewies. Dann nahm er Ski und Skistöcke in die eine Hand und zog mit der anderen ihren Schal aus der Hosentasche.
    Als er in ihr hinhielt, sagte er barsch: »Wenigstens war es nicht deine Unterwäsche.«
    Die Anspielung auf den Trophäenbaum brachte sie zum Lachen, obwohl die Situation in Wahrheit kein bisschen komisch war, und nach seinem grimmigen Lächeln zu urteilen, war er derselben Meinung. War etwas Schlimmes passiert? In dem nutzlosen Versuch, die plötzlich in ihr aufsteigende Besorgnis zu unterdrücken, schlang sie die Arme um ihre Körpermitte. »Ist mit Karen …?«
    »Karen geht es gut. Sie hat mich geschickt.«
    Erleichtert entspannte sie sich, machte einen Schritt nach hinten und bedeutete ihm, einzutreten. »Du bist bestimmt am Erfrieren!«
    Mit seiner Ausrüstung unter dem Arm trat er in die Hütte und zog sich Skibrille und Mütze aus. »Glaubst du?«
    Obwohl seine Worte gelassen geklungen hatten, hatte in seiner Stimme ein seltsamer Unterton mitgeschwungen, den sie nicht deuten konnte. War das Wut? Besorgnis? Sie half ihm, seine Handschuhe auszuziehen, und warf sie auf einen verwitterten Beistelltisch, der neben dem kratzigen Ding aus Weidenholz stand, das als Couch diente. Abgesehen von seinem keuchenden Atem sagte Sean kein Wort, und die Stille hing bedrückend zwischen ihnen. Es war eigenartig, den normalerweise so entspannten Sean auf einmal so ernst zu erleben, und sie machte einen weiteren Versuch, die frostige Atmosphäre in der engen Hütte aufzutauen.
    »Danke, dass du gekommen bist, um meiner Wenigkeit den Hintern zu retten.«
    Sein Blick wanderte durch die Hütte und blieb kurz an dem prasselnden Feuer im Kamin hängen. »Wie’s aussieht, bin ich damit etwas spät dran.«
    »Du bist überrascht, dass ich nicht halbtot in einer Schneewehe liege?«
    »Ja, na ja, irgendwie schon. Die meisten Frauen, die ich kenne, würden es nicht mal mithilfe eines Flammenwerfers und eines Stapels benzingetränkter Zeitungen schaffen, ein Feuer in Gang zu bringen.« Er öffnete die Schnallen seiner eisverkrusteten Skistiefel und zog sie aus. »Was hast du das gemacht? Zwei Stöcke aneinander gerieben?«
    Seine Unfähigkeit, damit klarzukommen, dass er nicht den Ritter auf dem Schimmel spielen konnte, der zu ihrer Rettung herbeigeeilt kam, entlockte ihr ein Lächeln. Armer Kerl.
    »Nein.« Sie nahm eine Streichholzschachtel vom Esstisch und wedelte damit vor seinem Gesicht herum. »Aber das hätte ich zur Not auch hinbekommen. Ich war bei den Pfadfinderinnen.« Sie zuckte mit den Achseln. »Na ja, und außerdem ist mein Vater regelmäßig mit uns Kindern campen gegangen, wobei sich unsere Ausrüstung auf das beschränkte, was wir auf dem Rücken tragen konnten.«
    »Und ich habe dich doch tatsächlich für eine Großstadtpflanze gehalten.« Er hob eine blonde

Weitere Kostenlose Bücher