Snowbound - Atemloses Verlangen
Abend. »Aber weißt du, wenn wir schon hier sind, möchte ich wenigstens einmal mit dir tanzen.«
»Alles, was du willst. Für dich tue ich wirklich
alles
.«
Diesen Moment hätte sie selbst dann nicht eingetauscht, wenn man ihr die ganze Welt dafür zu Füßen gelegt hätte. Der Moment, in dem die schamroten Gesichter ihrer Klassenkameradinnen grün wurden vor Neid. Der Moment, in dem Sean sie ansah, als wäre sie die einzige Frau auf der Welt.
Der Moment, in dem ihr klarwurde, das ihr die Narben der Vergangenheit zwar für immer bleiben, jedoch nie wieder ihr Leben bestimmen würden.
Der glitzernde Ballsaal sah aus, als käme er direkt aus einem Märchen. Kristallene Kronleuchter funkelten an der hohen Balkendecke, im hinteren Teil des Raums sprudelte ein Champagner-Springbrunnen, und daneben waren Tische aufgebaut, auf denen sich das Essen türmte. An den Wänden standen von Kerzenlicht erhellte Tische aufgereiht, an denen ihre früheren Klassenkameraden zusammen mit ihren Begleitern oder Ehepartnern saßen. Auf der Tanzfläche in der Mitte des Raums wimmelte es von Pärchen, die zu einer klassischen Liebesballade tanzten.
Als sie die Tanzfläche betraten, war Robyn nicht nur dankbar für das Gewusel, sondern auch für das langsame Lied. Sich im Rhythmus schneller Musik zu bewegen, hatte noch nie zu ihren Talenten gezählt, und außerdem würde sie in dem Gewimmel nicht auffallen.
Andererseits war es unmöglich, mit einem Mann wie Sean an der Seite nicht aufzufallen.
»Na schön«, flüsterte er ihr ins Ohr, als sie die Arme um seinen Hals schlang und sich langsam im Rhythmus wiegte, »warum der Tanz? Warum sehen wir nicht zu, dass wir hier verschwinden?«
»Glaub mir, ich würde auch lieber gehen. Aber ich habe noch nie an einem Schulball teilgenommen. An keinem einzigen. Und ich hatte immer das Gefühl, dass ich etwas verpasst hätte.« Sie warf einen Blick zu der Tür, die zum Ballsaal führte und an der Janice und Gigi standen und sie beobachteten. »Und dieses Mal wird mich nichts und niemand davon abhalten.«
Sich im Rhythmus der Musik wiegend, legte sie den Kopf in den Nacken, um in sein gut aussehendes Gesicht und seine umwerfenden goldenen Augen schauen zu können. Als sie sich an ihn schmiegte, wurde seine Lider schwer. »Und wenn wir schon mal hier sind, dann kann ich ebenso gut mit dir angeben.«
Seine Hand, die die nackte Haut über ihrem Kreuz, die der tiefe Rückenausschnitt freiließ, massiert hatte, verharrte. »Na toll. Schließlich will man ja aus jeder Situation das Beste rausholen, nicht wahr?«
»Habe ich etwas Falsches gesagt?«
Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. »Nein. Ich möchte nur, dass du dich amüsierst.«
Mit diesen Worten umarmte er sie fester, und sie schmiegte sich an ihn und inhalierte seinen frischen, maskulinen Duft, während er sie mit sicherem Schritten über die Tanzfläche führte. »Nur ein Tanz, und dann möchte ich mit dir allein sein.«
»Wie ich schon sagte, alles, was du willst. Das hier ist deine Nacht.«
Am liebsten hätte sie ihm verboten, so wundervolle Dinge zu sagen, aber andererseits wollte sie auch nicht, dass er aufhörte. Im Gegenteil, sie wünschte sich, dass er weiterhin so wundervoll war und ihr sagte, was sie so gern hören wollte. Und dass er sie weiter so anschaute wie in diesem Moment, mit einem Blick, der beinahe wie eine sanfte Berührung war.
»Robyn … woran denkst du gerade?«
Als sie sich in dem eleganten Saal umsah und die Leute musterte, die sie von ihren Tischen aus beobachteten, da wurde ihr klar, dass sie eigentlich allen Grund gehabt hätte, nervös zu sein, und sich bei jedem Schritt und jeder Bewegung zu ängstigen, dass etwas schiefging. Stattdessen war sie völlig entspannt. Sie amüsierte sich sogar.
»Ich habe gerade gedacht, dass die letzten Tage einfach unglaublich waren. Und dass ich das in erster Linie dir zu verdanken habe.«
Sean neigte den Kopf und legte seine Wange an die ihre. »Dasselbe habe ich auch gedacht. Ich kann mich nicht erinnern, mich jemals mit einer Frau so gut gefühlt zu haben.«
Reine Seligkeit durchströmte sie. Eigentlich hätte sie Panik verspüren müssen. Aber dieser Abend war einfach zu perfekt, um sich über seine Bemerkung Sorgen zu machen. Stattdessen akzeptierte sie, dass sie sich in seiner Gegenwart immer wohler fühlte.
»Kann ich dir eine Frage stellen?«
»Natürlich, meine Süße.«
Sie holte tief Luft und sah ihm direkt in die Augen. »Ist es dir jemals mit einer
Weitere Kostenlose Bücher