Snowbound - Atemloses Verlangen
Gesichtszüge noch wütender aussehen ließen. »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.«
»Du bist wirklich unglaublich. Hörst du jemals auf zu lügen?« Ihn mit bitterbösem Blick musternd, gab sie sich alle Mühe, ihr brechendes Herz zu ignorieren. »Fahr zur Hölle. Und lass mich in Frieden.«
Als er darauf etwas erwiderte, ignorierte sie ihn einfach und schaltete seine Stimme ab, so wie sie das Radio abschaltete, wenn ein Lied gespielt wurde, das sie verabscheute. Sie wollte wieder Richtung Parkplatz gehen, aber da schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, dass es nicht in Ordnung war, sich vertreiben zu lassen. Nie wieder. Ihr Herz mochte gebrochen sein, aber das galt nicht für ihren Geist. Nie wieder würde sie zulassen, dass ein Mann ihre Gefühle mit Füßen trat.
Mit starrsinnig vorgestrecktem Kinn stürmte sie an ihm vorbei und ging zurück zu ihrem Hotelzimmer. Wenn sie Glück hatte, würde sie dort Damon begegnen. Ihre Faust schmerzte vor Verlangen danach, ihm einen gut gezielten Hieb zu verpassen.
Sean ließ sie gehen. Sie war zu aufgebracht, um ihm zuzuhören, und das würde sich nicht bessern, wenn er weiter auf sie drang. Es war schlimm genug, dass er seinen eigenen Gefühlen so viel Raum gelassen hatte, insbesondere wenn man bedachte, dass sie jedes Recht hatte, wütend auf ihn zu sein – und nicht umgekehrt.
Während er zurück zu seinem Haus fuhr, dachte er darüber nach, wie er seine Fehler wiedergutmachen könnte und wie er ihr am besten erklärte, was passiert war. Aber ihm fiel nichts ein. Vor allem, da er keinen Schimmer hatte, wie sie auf diese Geschichte mit den Interviews und den Late-Night-Shows gekommen war.
Die Fahrt schien ewig zu dauern, und als er endlich ankam, war das Haus so dunkel und leer, dass er sich fast wünschte, dass sie noch länger gedauert hätte. Früher hatte es ihm nichts ausgemacht, allein zu sein, aber durch Robyn hatte sich das geändert. Er konnte nicht mehr zur Couch sehen, ohne sie sich darauf vorzustellen. Er konnte nicht in die Küche gehen, ohne sie lächelnd am Küchentisch sitzen zu sehen. Und er fürchtete sich förmlich davor, sein Schlafzimmer betreten.
Mürrisch und deprimiert zog er seine Stiefel aus und rief nach Norbert, der sich von seinem Schlafplatz auf dem Sofa erhob und auf ihn zugetrottet kam. Sean streichelte das kleine Fellknäuel, bis er aus dem Augenwinkel das Licht des Anrufbeantworters blinken sah. Sein Herz setzte ein paar Schläge aus. Das war Robyn. Das musste sie einfach sein.
Er schaltete das Gerät ein und trommelte mit den Fingern auf dem Tisch herum, bis die Stimme seiner Agentin dafür sorgte, dass sich sein Magen zusammenzog. Verblüfft lauschte er Samanthas Plänen für sein zukünftiges Comeback und dem, was sie über die Interview-Zusagen und den Auftritt in der Letterman-Show sagte. Nun wusste er, worüber Robyn gesprochen hatte – sie war im Haus gewesen, als Samantha angerufen hatte. Alle Flüche dieser Welt reichten nicht aus, um auszudrücken, was er in diesem Augenblick empfand, aber er gab trotzdem sein Bestes.
Norbert rieb sich an seinem Schienbein, und Sean beugte sich zu ihm hinunter, um den Kater zu streicheln. »Ich bin ein Idiot, Norby.«
Mit einem ernsten »Miau« stimmte der Kater zu.
»Hättest du nicht wenigstens ein bisschen widersprechen können, du Mistvieh?«
Aber Norbert trottete nur mit zuckendem Schwanz davon. Sean seufzte schuldbewusst und holte Katzenfutter aus der Küche. Während er den Kater fütterte, ging er weiter mit sich ins Gericht.
Wahrscheinlich hatte er es nicht besser verdient. Er hatte die einzige Person enttäuscht, in deren Gegenwart er sich sogar besser fühlte als nach einem Sieg bei einem Skiwettkampf. Abgesehen von seiner Mutter und seinen Schwestern war Robyn die Einzige, die ihn jemals so behandelt hatte, als wäre er mehr als ein Sportler ohne Gehirnschmalz. Irgendwie musste er das wieder hinbiegen.
Eine Handvoll Trockenfutter auf den Boden fallen lassend, rannte er unvermittelt los zum Telefon, um in Robyns Hotelzimmer anzurufen.
»Robyn?«
»Karen.«
Er wand sich innerlich. »Hier ist Sean.«
»Idiot.«
Ganz offensichtlich wusste sie, was passiert war. »Ich nehme nicht an, dass Robyn da ist?«
»Selbst wenn sie es wäre – sie würde nicht mit dir reden wollen.«
»Karen-«
»Lass sie in Ruhe. Sie muss sich nicht noch mehr von deinen Lügen anhören. Du hast sie ausgenutzt. Und reingelegt. Nicht mal Damon hat ihr so wehgetan.«
Dass sie ihn auf
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