Snowbound - Atemloses Verlangen
Männer mit ihrer Last verschwunden waren.
Überrascht riss Linda die Augen auf, und ihr Blick wanderte zu Robyns Namensschildchen, als müsste sie sich noch einmal vergewissern, dass sie die Wahrheit sagte. Ihr Mund verzog sich zu einem freundlichen Lächeln. Selbst wenn Linda nie übertrieben nett zu ihr gewesen war, hatte sie Robyn andererseits auch nie schlecht behandelt.
»Schön, dich zu sehen. Nach unseren vielen Telefonaten hatte ich das Gefühl, wir wären Freundinnen.«
Na klar, jetzt, wo sie rank und schlank war.
Robyn nickte und lächelte höflich. »Ist eine Schiffslieferung aus Los Angeles angekommen? Da müsste ein Paket sein von-«
»Potzblitz«, unterbrach sie Linda, in deren Stimme eine Spur Ehrfurcht mitschwang. »Er hat sogar mehrere Pakete geschickt. Wie hast du das hingekriegt? Das ist einfach grandios!« Mit diesen Worten deutete sie auf den hinteren Teil des Zelts, wo zusammen mit den anderen kostspieligeren Gegenständen eine High-End-Karaokemaschine aufgestellt worden waren. »Außerdem hat er ein Videoband geschickt, das an dich adressiert ist. In der beigefügten Nachricht steht, dass du es abspielen sollst, sobald die Versteigerung anfängt. Wir haben Fernsehbildschirme aufgestellt, damit die Leute es sich anschauen können.«
Robyn biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut zu stöhnen. George besaß einen sehr speziellen Humor, daher konnte man nicht wissen, was sich auf dem Band befand. Es war definitiv klüger, es sich anzusehen, bevor sie es den Leuten präsentierte.
»So, und jetzt stelle ich dich den anderen vor, damit sie auch wissen, wem sie das alles zu verdanken haben.«
In einem Anflug von Panik schüttelte Robyn den Kopf. »Ähem, nein, das ist nicht nötig-«
»Sei nicht schüchtern.«
Linda nahm sie am Arm und zog sie hinter sich her zur Bühne. Zu Robyns Schreck kletterte sie hinauf und schnappte sich das Mikrofon.
»Hallo Leute … würdet ihr mir bitte mal für eine Sekunde zuhören?« Linda deutete auf Robyn, die sich fragte, wo sie ein Loch fand, in dem sie sich verkriechen konnte. Und in dem es schön kühl war, denn ihre Wangen brannten. »Vielleicht erinnert ihr euch ja noch an Robyn Montgomery, die sich bereit erklärt hat, als Hauptverantwortliche die Organisation der Auktion zu übernehmen? Das hier jedenfalls ist sie. Sie wird dafür sorgen, dass das hier die finanziell erfolgreichste Wohltätigkeitsversteigerung wird, die diese Schule jemals gesehen hat!«
Die Anwesenden klatschten, und Robyn hob mit einem schwachen Lächeln ihre zitternde Hand und winkte dem Meer aus verblüfften Gesichtern zu.
Linda räusperte sich, bevor sie weitersprach. »Wenn ihr die Kurz-Bios gelesen habt, dann wisst ihr, dass Robyn inzwischen die Karriereleiter hinaufgeklettert ist und als musikalische Leiterin für einen der führenden Radiosenders des Landes arbeitet. Deshalb kennt sie auch einige sehr wichtige Leute. Tatsächlich ist es ihr zu verdanken, dass der Videojockey Potzblitz uns signierte Gegenstände von einigen der angesagtesten Popstars geschickt hat.«
Noch mehr Applaus. Noch mehr Feuer in ihren Wangen.
»Außerdem hat sie organisiert, dass wir einen prominenten Redner für die Versteigerung haben.«
Robyns Herz zog sich zusammen und blieb dann ganz stehen. Ihre Kehle war so zugeschnürt, dass sie keine Luft mehr bekam, und sie versuchte Lindas Blick auf sich zu lenken, indem sie heftig den Kopf schüttelte und mit den Händen wedelte, damit diese nicht weiterredete. Linda runzelte die Stirn und wandte sich dann wieder dem Mikrofon zu.
»Robyn ist etwas schüchtern. Ein kleinen Moment bitte.« Indem sie das Mikrofon mit der Hand bedeckte, beugte sie sich so nah zu ihr hinunter, dass Robyn das Designerparfum der anderen Frau riechen konnte. »Was ist los? Du hast doch einen Redner besorgt, nicht wahr?«
»Nein«, antwortete sie stöhnend. »Ich habe dir doch schon gesagt, dass der Redner, den ich besorgt hatte, abgesagt hat.«
»Aber ich dachte, du kümmerst dich um einen Ersatz!«
»Zu dem Zeitpunkt war ich davon überzeugt, dass das kein Problem wäre.« Da sich inzwischen einige Neugierige um das Rednerpult geschart hatten, senkte sie die Stimme. »Leider hat es nicht geklappt.«
»Das ist doch wohl ein Scherz«, flüsterte Linda. »Was willst du jetzt tun?«
»Ich kümmere mich darum.«
»Worum kümmerst du dich?«, hörte sie in diesem Augenblick laut und deutlich Gigi hinter sich fragen, und sie knirschte unwillkürlich mit den
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