So bin ich eben - Erinnerungen einer Unbezaehmbaren
gnadenlose Geschäftsleute. Sie sind leidenschaftlich und gleichzeitig sehr diszipliniert.
Schon das Wort »Disziplin« ist eher ein Fremdwort für mich. Aber ich möchte dieses paradoxe Volk verstehen, seit mehr als fünfzig Jahren versuche ich das. Ich achte es, ich mag es und bewundere es sogar.
1968 reiste ich zum ersten Mal in die Sowjetunion. Die Armut und die Unnachsichtigkeit in diesem Land schockierten mich zutiefst. Krieg und Stalinismus schienen weiter ihr Unwesen zu treiben.
Ich sah Frauen, die sich bei klirrender Kälte, der Schnee reichte bis zu ihren Knien, auf dem Straßenstrich anboten. Ihre Männer waren im Krieg gefallen. Warteschlangen bildeten sich vor Geschäften, in denen es fast nichts zu kaufen gab. Stundenlang traten die Wartenden von einem Bein aufs andere, in der Hoffnung, eine Kleinigkeit zum Überleben zu ergattern. Erinnerungen an unsere finstersten Tage wurden in mir wach.
Niemand kann uns vor dem Zerstörungswahn des Menschen schützen. Nie sind wir vor einer humanitären Katastrophe gefeit. Das Pendel kann immer auch in die andere Richtung ausschlagen, das Schlimmste ist jederzeit möglich.
So bin ich eben
Je suis comme je suis
Je suis faite comme ça
Quand j’ai envie de rire
Oui je ris aux éclats
J’aime celui qui m’aime
Est-ce ma faute à moi
Si ce n’est pas le même
Que j’aime à chaque fois
Je suis comme je suis
Je suis faite comme ça
Que voulez-vous de plus
Que voulez-vous de moi
Je suis faite pour plaire
Et n’y puis rien changer
Mes lèvres sont trop rouges
Mes dents trop bien rangés
Mon teint beaucoup trop clair
Mes cheveux trop foncés
Et puis après
Qu’est-ce que ça peut vous faire
Je suis comme je suis
Je suis faite comme ça
Qu’est-ce que ça peut vous faire
Ce qui m’est arrivé
Oui j’ai aimé quelqu’un
Oui quelqu’un m’a aimée
Comme les enfants qui s’aiment
Simplement savent aimer
Aimer aimer …
Pourquoi me questionner
Je suis là pour vous plaire
Et n’y puis rien changer.
So bin ich eben,
Man hat mich so gemacht.
Wenn ich lachen will,
Dann lach ich die ganze Nacht.
Jeden, der mich liebt,
Lieb ich auch zurück,
Niemand schimpft mich deshalb
Ein bös verdorbenes Stück.
So bin ich eben,
Was will ich denn noch mehr!
Doch was wollen Sie?
Sagen Sie es, bitte sehr!
Ich möchte nur gefallen,
Das ist mein Lebenssinn.
Doch krieg ich das mit den roten Lippen
Und den schönen Zähnen auch hin?
Meine Haut ist viel zu bleich,
Viel zu dunkel ist mein Haar,
Doch Ihnen kann das egal sein,
Schließlich bin ich für Sie da.
So bin ich eben,
Das ist mein Lebenssinn.
Ja, ich hab jemanden geliebt,
Ja, dieser jemand liebte mich zurück,
Doch Ihnen kann das egal sein,
Es war ein ganz unschuldiges Glück.
Wir liebten uns wie Kinder,
Nur wie Kinder es verstehen.
Drum Schluss mit dem Gefrage,
Ich möchte nur gefallen,
Jetzt lassen Sie uns gehen.
Jacques Prévert.
Das bin ganz und gar ich. Bis auf einige Details vielleicht. Zu schmeichelhaft für meinen Geschmack.
Frei
Ich bin frei geboren.
Zu allem, was ich gemacht habe, und zu allem, was ich habe bleiben lassen, hat mir mein Instinkt geraten. Es gab keine Einflüsse von außen, niemand hat mich manipuliert. Das wünsche ich auch niemandem. Alle meine Freunde, alle meine Liebschaften und den ganzen Rest habe ich mir ganz allein selbst ausgesucht.
Es ist schwer, von der Liebe zu sprechen, obwohl sie elementar für uns ist. Sie ist eine sonderbare Angelegenheit. Manchmal genügt ein Blick, und es ist um uns geschehen. Selten verstehen wir die Lieben und Leidenschaften der anderen.
Wenn ein Mann und eine Frau sich wirklich verstehen, dann ist das ein Wunder. Normalerweise missversteht man sich ein Leben lang.
Ich habe nie in Geschlechtskategorien gedacht.
Ich liebe Menschen, die mich interessieren. Egal, ob das Männer oder Frauen sind. Und wenn man jemanden liebt, dann will man ihn eines Tages berühren. Das geschieht ganz automatisch und macht uns glücklich.
Manchmal liebt man jemanden über alle Maßen, aber der Sex mit ihm ist nicht so besonders; mit jemand anderem, der einem ziemlich gleichgültig ist, ist er besser. Das macht uns unglücklich. Wir tauschen Banalitäten aus, reden um den heißen Brei herum, denn die Sache ist eigentlich nicht zu verstehen.
Es geht da nämlich nicht nur um Gefühle, es geht um die Beschaffenheit der Haut, es geht um Körpergeruch und um die Stimme. Wieder taucht sie auf, die Macht der Worte; wieder
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