So bloody Far (German Edition)
besorgen und sie hoben eine großzügige Summe Bargeld ab, um in ihrem ersten gemeinsamen Urlaub richtig auf den Putz hauen zu können. Songlians Stimmung schwankte ständig zwischen Wehmut, Trauer, Freude und Neugier. Damit machte er Far langsam aber sicher verrückt. Als sie ihre Einkäufe erledigt hatten, schlenderten sie plaudernd durch die Straßen und kauften sich bei einem Straßenhändler Hotdogs. Far garnierte sein Brötchen, das Sauerkraut und die heiße Wurst mit beinahe der halben Flasche Ketchup und fing sich deshalb von dem Händler einen bösen Blick ein.
„Wir sollten langsam nach Hause und unsere Koffer packen“, schlug Songlian kauend vor.
„Mmhm“, stimmte ihm Far mit vollem Mund zu. Plötzlich ließ er seinen Hotdog fallen und schoss mit einem genuschelten Fluch in eine Seitenstraße. Überrascht blickte ihm Songlian hinterher, bis er ebenfalls die Dämonen bemerkte, die sich auf eine riesige, muskulöse, rothaarige Gestalt warfen.
„Beim Blut!“, knurrte Songlian und rannte Far hinterher.
Scott Wilburn rammte einem der Angreifer seinen Ellenbogen in den Magen und schaffte es mit Müh und Not sich rücklings gegen die Mauer zu stellen, um wenigstens Deckung von hinten zu haben. Sein Knie, das er sich dank der Prügelei mit Cooper Dayton verrenkt hatte, schmerzte erneut und schien ihn im Stich lassen zu wollen. Sein linker Arm hing bereits schlaff von seiner Schulter und ganz sicher hatte er einige gebrochene Rippen. Dennoch versuchte er seine DV8 in Anschlag zu bekommen. Ein schuppiger Arm umklammerte hartnäckig seine Hand und hinderte ihn am Abdrücken, während sich zwei weitere Gegner zischelnd näherten. Plötzlich prallte ein fauchender Körper gegen seine Angreifer. Scott erhaschte einen flüchtigen Blick auf weiße Fangzähne in einem erschreckend raubtierhaften Gesicht. Dann quoll eine schwarze Wolke aus Asche auf, die ihm die Sicht nahm. Einer der Dämonen hatte sich von dieser Welt verabschiedet. Als Scott wieder sehen konnte, erkannte er Far, der sich einen bizarren Tanz mit den beiden übrigen Dämonen lieferte. Nun kam auch Songlian angerannt. Trotz ihrer ewigen Anfeindungen war Scott über diese unverhoffte Hilfe ziemlich erleichtert. Er deutete die Straße hinunter und rief bloß:
„Ethan! Sie haben Ethan!“
Der Blutsauger hetzte weiter und durch eine weitere Aschewolke hindurch. Mit einem schaurigen Knurren tauchte Far unter dem mörderischen Krallenhieb des letzten Dämons hinweg und rammte ihm beide Fäuste in den Leib. Für einen Moment taumelte der Angreifer etwas und dieser Augenblick reichte aus, dass Far seinen Dolch in die Stirn des Dämons stoßen konnte. Die Schuppengestalt löste sich in Nichts auf. Kampflustig wirbelte Far herum, doch er war nun mit Scott allein, der ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte.
„Song?“, fragte Far atemlos.
„Hinter Ethan her.“ Scott humpelte einen wackeligen Schritt in die Richtung.
„Kann ich dich hier kurz alleine lassen?“
Scott nickte und lehnte sich mit einem Stöhnen Halt suchend gegen die Mauer. Far begann wieder zu rennen und war bald um eine Ecke verschwunden.
„Gott!“ Scott schüttelte ungläubig den Kopf, als er sich an Fars bestialisches Gesicht beim Angreifen erinnerte. Stolpernd und sich an der Mauer abstützend folgte er den beiden Kollegen die Straße hinunter. Er fühlte Blut an seinem Arm hinablaufen. Wahrscheinlich war es keine gute Idee blutend zwei Vampiren zu folgen, aber Ethan war von den Dämonen verschleppt worden und brauchte sicherlich Hilfe. Scott bog keuchend um die Ecke und entdeckte Songlian, der hastig in sein Handy sprach und Far, der neben Ethan am Boden kniete.
„Was ist mit ihm?“, fragte Scott besorgt, als er an Fars Seite humpelte.
„Sein Oberschenkel ist aufgeschlitzt und sie haben ihn gewürgt“, antwortete Far und schaute zu Scott auf.
„Song ruft gerade einen Krankenwagen. Was ist mit dir?“
„Die Rippen … und es hat mich am Arm erwischt.“
„Ich kümmere mich um Ethan. Sieh du dir Scotts Arm an“, mischte sich Songlian kurz angebunden ein, zückte seinen Dolch und begann Ethans Hosenbein aufzuschneiden. Far kannte weniger Skrupel und riss kurzerhand Scotts Hemdsärmel ab. Klauen hatte tiefe Furchen in dem Muskel des Oberarms hinterlassen. Scott, der auf Fars Lippen starrte, zog seinen Arm zurück.
„Das geht schon“, murmelte er. Ein belustigtes Funkeln aus den stahlgrauen Augen traf ihn.
„Ich beiß dich nicht. Wer weiß, was ich mir
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