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So coache ich

So coache ich

Titel: So coache ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Asgodom
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schauen: Kommt mir irgendetwas bekannt vor? War ich hier schon einmal? Kann ich die Himmelsrichtungen erkennen? Gibt es einen Fluss, an dem ich mich orientieren könnte? Oder ein großes, weit sichtbares Gebäude? Vielleicht schaffte ich es so, mich zu orientieren und mein Ziel zu finden.
    Wenn nicht, käme ich vielleicht auf diese Idee: Ich hielte ein Taxi an und sagte den Namen des Hotels, in der Hoffnung, ich spräche es richtig aus (was nach meiner Erfahrung
in Asien eher unwahrscheinlich ist). Dann käme ich auf die Idee, mich unter dem fantasievollen Einsatz von Körpersprache und entsprechenden kindischen Lauten wie »tschutschutschu …« und »wiuwuu!« verständlich zu machen (äh, das war gerade ein Zug). Ich würde hoffen, dass der Taxifahrer so kapiert (sein verdutztes Gesicht würde mich nicht abhalten), dass er mich zum Bahnhof fahren soll. Dort gäbe es vielleicht eine Touristeninformation, bei der jemand Englisch spricht …
    Manchmal stehen wir in unserem Leben an einem Platz mit vier vergleichbaren Wegen und wissen nicht, auf welchem wir zu unserem Ziel finden. Wir versuchen uns zu orientieren, schauen nach etwas Bekanntem, etwas Vertrautem. Gibt es irgendwelche Entscheidungsmerkmale, an denen wir uns entlanghangeln können? Und vielleicht finden wir dadurch auf eigene Faust unseren Weg.
    Manchmal müssen wir aber ein Taxi anhalten. Übersetzt heißt das, die Hilfe eines anderen Menschen erbitten, um den richtigen Weg zu finden. Einen Menschen, der uns versteht; der uns hilft, ein Bewusstsein für das Terrain zu entwickeln; der sich vor Ort auskennt; der die Wegweiser lesen und als Reiseführer dienen kann. Also, manchmal brauchen wir einen Begleiter auf dem Weg zu unserem Ziel. Das meine ich mit der Strategie »Orientierung« in der LOKC-Methode.
    Was geschieht, wenn wir die Orientierung wiederfinden? Wir heben den Kopf und damit den Blick. Und nehmen die Außenwelt wieder wahr. Wir starren nicht mehr wie das Kaninchen auf die Schlange. Sondern wir schauen wieder nach vorn mit freier Aussicht. Wenn du den Blick hebst, kannst du das Ziel ins Auge fassen. Dann begegnest du auch anderen wieder auf Augenhöhe.
    Was heißt das fürs Selbstcoaching oder das Coachen von anderen? Hebe deinen Blick vom »Problem«, das dich lähmt,
zum Ziel, das dir ein selbstbestimmtes Leben schenkt. Ganz philosophisch kann man sagen: Nur wer den Kopf hebt, kann den Weg sehen.
    Gründe zu finden, warum etwas nicht geht, das kann man auch gut mit gesenktem Kopf. Meistens machen solche Gründe und Begründungen den Menschen immer mutloser – es hat ja doch keinen Sinn. Dazu kommen lähmende Schuldzuweisungen von »Ich müsste eigentlich«, »Ich bin zu blöd« bis »Der/die ist schuld«.
    Den Blick heben heißt, Hoffnung zu haben, dass es sich lohnt hinzuschauen. Und diese Hoffnung ist es, die dann auch die Kraft gibt, loszulaufen: »Ja, ich kann handeln.«
    Coaching-Impulse, die zu »Orientierung« passen, verbindet Folgendes:
Sie helfen, den Blick zu heben.
Sie ermöglichen einen guten Ausblick.
Sie verschaffen einen Überblick.
Sie schaffen die Basis für weitere Entscheidungen in Richtung Ziel.
Sie haben oft Spielcharakter, weil der spielerische Aspekt die Fantasie fördert.
    Wichtig, wenn Sie die Impulse im Selbstcoaching anwenden:
Überlegen Sie als Erstes, zu welchem Resultat Sie kommen wollen. Ein Beispiel: Es kann sein, dass Sie entweder etwas Konkretes aktiv verändern oder Ihre Einstellung dazu verändern wollen. Sprich: »Sie soll nicht mehr …« oder: »Ich will mich nicht mehr darüber aufregen, dass sie …«
Psychologisieren Sie lieber zu wenig als zu viel. (Denken Sie dran: Viele Menschen hatten eine schwere Kindheit,
die Auswirkungen können sehr unterschiedlich sein und erklären nicht alles.)
Achten Sie darauf, ob Ihre Gedanken Sie in eine Abwärtsspirale ziehen (»Es ist alles so schwer«) oder in eine Aufwärtsspirale (»Da ist etwas möglich«). Stoppen Sie die Gedanken, wenn sie bergab führen.
Achten Sie darauf, den Blick in die Zukunft zu richten: Was möchte ich, was kann ich, wo liegt mein Ziel …
    Einen begnadet einfachen Gedankenstopper hat sich Martin Seligman, der Positive Psychologe, einfallen lassen. Er empfiehlt: Wenn Sie dazu neigen, sich in lähmende Gedanken zu verstricken, tragen Sie ein Flitschgummi, sprich einen Büro-Gummiring, am Handgelenk. Wann immer Sie anfangen, sich in der Abwärtsspirale Ihrer Gedanken zu verlieren, wie »Das geht bestimmt nicht …«, »Das schaffe

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