So einfach kann das Leben sein
könnte es aber keine Glaubensgemeinschaften geben. Also muss es auch etwas geben, was die vielen verschiedenen Menschen gemeinsam haben können. Ein Zweites: Für viele ist Glaube vor allem ein Schilderwald voller Verbote: Glaube sei vor allem, was „man“ nicht darf. Gott sei so etwas wie ein Spielverderber für das richtige Leben.
Wir brauchen nichts auswendig zu lernen. Es geht nicht um Stehen oder Sitzen im richtigen Augenblick. Glauben hat auch noch nicht sofort etwas mit der Kirche zu tun. Und Glauben schaltet den Verstand nicht ab, sondern ein. Glauben macht nicht unkritisch, sondern hellwach gegen alles, was verlangt, man solle nur „Ja und Amen“ sagen. Der Glaube Jesu war echt und einfach. Und der Glaube an Jesus ist ebenso einfach und kann ganz leicht echt und tief werden. Denn darum geht es Jesus: Trauen Sie sich, wie ein Kind einfach neugierig zu sein. Probieren Sie etwas aus. Machen Sie Fehler. Lernen Sie daraus. Trauen Sie sich, Ihrem Herzen zu trauen.
1. Zehn Gebote
Es ist ganz einfach: Jede Beziehung hat Folgen. Einmal zugelassen, bestimmt sie den Alltag. Oder sie endet bald. Mit der Beziehung zu Gott ist es nicht anders. Wir können zunächst einfach einmal annehmen, dass Gott das Leben des Menschen heilig ist. Er will dessen Glück. Er kümmert sich um seine Welt. Er schafft neue Perspektiven. Gott ist aktiv an den Menschen interessiert. Darum können sie sich einfach an ihn halten. Die Gebote geben diesem Halt eine Form. Sie schränken nicht ein. Sie zeigen vielmehr, wie gefährdet wir durch Größenwahn und Versuchungen aller Art sind. Das ist es, was uns eigentlich einschränkt. Die Gebote zeigen, wie befreit wir leben können, wenn wir einfach glauben. Die Zehn Gebote sind Weisungen für ein Leben in Freiheit mit Gott. Machen Sie sich bewusst, welche Weisung Sie im Augenblick anspricht.
1. Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
2. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
3. Du sollst den Sabbat heiligen.
4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
5. Du sollst nicht töten.
6. Du sollst nicht ehebrechen.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.
nach Exodus 20,2–17
1 – Einfach mit einem Standpunkt
Kraft und Möglichkeiten der Menschen sind begrenzt. Damit können sie sich aber nicht abfinden. Sie möchten immer noch einen Kick mehr. Sie finden keinen Frieden, weil ihnen nichts genug ist. Die Vorstellungen von einer glänzenden Karriere oder einer immer stabilen Harmonie können unerbittlich fordernde Götzen werden. Wenn sie zum Selbstzweck werden, zeigen sie ihre unmenschliche Fratze. Sie bekämpfen sich gegenseitig und verwirren die Menschen. Im Glauben an Gott finden die Menschen den Standpunkt, mit dem sie beurteilen, wofür es sich lohnt, zu leben. Wir müssen uns nur trauen, nicht allem hinterherzulaufen.
2 – Einfach mit Feingefühl
Manchmal laufen die Dinge im Leben nicht so, wie die Menschen es planen. Sie werden dann aggressiv und beginnen zu schimpfen. Mit Kraftausdrücken steigern sie sich in den Ärger soweit hinein, dass daraus schließlich ein Fluchen mit Gottesnamen wird. Wer einfach glauben will, geht mit seinen Enttäuschungen anders um. Statt zu schimpfen und zu fluchen, versucht er zu beten. Dabei kann er auch klagen und fragen. So entsteht ein Gespür dafür, wie Gott einem ganz neue Möglichkeiten eröffnet, indem man ernsthaft mit ihm rechnet. Dann gilt es, Gott ernst zu nehmen.
3 – Einfach mit Struktur
Die wirklich wichtigen Dinge im Leben stellen ihre Forderungen nur leise. An den Geburtstag eines Freundes muss ich schon selber denken. Der Hochzeitstag will aktiv gestaltet werden. Wir brauchen Gedenktage, an denen wir feiern, was uns wichtig ist. Ebenso gehört es zu einem einfachen Glauben, dass wir selbstverständlich unsere Zeit mit ihm strukturieren. Einfach glauben heißt: Der Zeit einen Rhythmus zu geben. Einmal nichts müssen . Einmal in der Woche innehalten. Gebet und Gottesdienst pflegen. Ab und zu die Antwort auf die Frage feiern, warum und wie wir arbeiten, lieben, engagiert sind oder sein wollen. Nur, dafür müssen wir den selbstgemachten Stress unterbrechen.
4 –
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