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So einfach kann das Leben sein

So einfach kann das Leben sein

Titel: So einfach kann das Leben sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruder Paulus Terwitte
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Geborgenheit bleibt ewig. Aber in diesen Erfahrungen schmecken wir, was eigentlich gemeint ist: Dass der Schöpfer des Lebens uns in seiner Hand hat. Wir können uns an seine Brust lehnen. Die Momente tiefen Vertrauens in Ihrem Leben sind Botschafter einer Sicherheit, die uns tröstet, wenn wir misstrauen müssen. Ich schöpfe aus der stillen Kraft, dass alle Abbrüche und Umbrüche meines Lebens von Gott begleitet sind, der mich in seiner Ewigkeit vollenden wird.
    Überraschend für viele ist, wie klar die Bibel vom Verstand des Menschen redet. Glaube und Vernunft sind kein Widerspruch. Stellen Sie sich vor, wie weit das Fragen sich zu gehen traut, wenn es darüber aufgeklärt ist, dass hinter der Welt und an ihrem Ende nichts Beängstigendes zu erwarten ist. Aus dem herzlichen Vertrauen in Gott kann die Vernunft sich trauen, ihre Grenzen auszuforschen. Weil allein Gott allwissend und allmächtig ist, wird sie bereit, diese Grenzen demütig anzuerkennen.
    Der Psalm führt vom Vertrauen zur Aktion. Sagen Sie öfter laut: Israel, harre auf den Herrn. Die ungewöhnlichen Worte brauchen Zeit, bis sie ihren vollen Widerhall im Herzen finden. Denken Sie bei „Israel“ an das Volk der Juden, aber auch an das neue Israel: Die Freunde Jesu, die in der Kirche zum neuen Volk Gottes gesammelt werden. Je öfter Sie Bilder von Ihrer Gemeinde, Ihrer Familie als Hauskirche oder auch von der Weltkirche beim Aussprechen des letzten Psalmwortes herauf holen, desto inniger lernen Sie, dass Gott Ihnen immer nahe ist. Wer auf Gott vertraut wie ein Kind, wird zum Anstifter der Hoffnung für die Mitmenschen.
    Alles Bitten und Betteln der Kinder hat seinen Grund in der Erfahrung von Genährtsein im elterlichen Grund. Ohne vorherige Sättigung gäbe es keine Klage über den Mangel. Psalm 131 revolutioniert unser Beten. Wir sollen weniger bitten, aber uns dafür stärker an Gott schmiegen: Er weiß, was wir brauchen. Wir sollen weniger problematisieren, wie es denn nun um Gott steht: Wir sind jedenfalls kein Problem für Gott. Wir sollen uns trauen, einfach einmal genug zu haben. Und mit der Hingabe des Herzens alles andere Gott zu überlassen.
     

2. Die Bibel ist ein Befreiungsbuch
    Das individuelle Vertrauen in Gott weitet sich in die Erfahrung der Achtsamkeit Gottes für sein Volk Israel. Die Bibel ist im Ersten – dem so genannten „Alten“ – Testament die Bibel des auserwählten Gottesvolkes, das aus der Gefangenschaft Ägyptens befreit wird. Die Christen haben eine besondere Nähe zu den „Kindern Abrahams“, weil aus diesem Volk Jesus kommt. Dessen Jünger bekennen im Zweiten, dem „Neu“ genannten, Testament, dass jetzt einer gekommen ist, der tut, was einst ein Volk tun sollte: Im Namen Gottes alle Völker einladen, sich von Gott aus aller Versklavung an falsches Denken und Handeln befreien zu lassen.
     
Sehnsucht | Mose und der brennende Dornbusch (Exodus 3,1–15)
     
    Moses hatte Glück. Er sollte als männlicher Nachkomme wie seine Altergenossen getötet werden. Seine Mutter spielte ihn durch eine List dem Haushalt des Pharao von Ägypten zu. Er wird wie ein Prinz behandelt. Stellen Sie sich die Karriere vor, die vor ihm liegt. Noch ist er aber unten. Der behütete Palastjunge wird ein hütender Schaf hirt. Gott holt die Menschen von unten ab. Beim Lesen dieser Bibelstelle können Sie an den großen König David denken. Er war ebenfalls Schaf hirt und wird von der Herde weggeholt. Dass Jesus geboren wird in der Nähe von Schäfern – wen wundert’s?
    Diese Bibelstelle schmeckt so gar nicht süß und rund. Lassen Sie sich vom Wüstensand umwirbeln. Mose ganz allein und gar nicht daheim! Gott beginnt sein Wirken in den Sorgen der Menschen und weniger da, wo die Menschen erfüllt sind vom Glück. Der große Führer seines Volkes, Moses, steht schon am Anfang seiner Geschichte mit Gott allein da. Und er begegnet Gott in der Wüste. Wenn er später mit dem Volk loszieht, werden ihn Alleinsein und der Weg durch die Wüste die Erinnerung an seine erste Begegnung mit Gott wecken.
    Die Augen des Mose kennen Palast und grünes Land. Jetzt schmerzen sie vor Trockenheit und Sand. Daran ist er nicht gewöhnt. Die Augen wollen sich schützen. Sie werden zu schmalen Schlitzen. Versetzen Sie sich in die Augenlider des Mose: „Nein, das ist zu gefährlich, sich jetzt zu öffnen. Die Natur zwingt uns, nicht genau zu sehen. Lieber nichts sehen als unter Schmerz etwas zu sehen!“ In diese Angst kommt vom Schmerzstrauch voller

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