Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So erregend rätselhaft (German Edition)

So erregend rätselhaft (German Edition)

Titel: So erregend rätselhaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILY MCKAY
Vom Netzwerk:
ihre Augen waren gerötet von zu wenig Schlaf, ihre kurzen Haare vollkommen zerzaust.
    Sie war vollkommen aufgelöst. Es war, als hätte man ihr bei lebendigem Leibe das Herz herausgerissen.
    Gleich darauf machte sie sich auf die Suche nach Dex. Sie fand ihn im Wohnzimmer des Gästehauses. Er stand am Fenster und sah blicklos in den Innenhof hinaus.
    „Lass mich erklären“, fing sie an.
    Doch der Blick, den er ihr zuwarf, verschlug ihr die Sprache. Wie sollte sie das alles erklären? Wo sollte sie anfangen?
    „Du brauchst nichts zu erklären. Es ist ziemlich klar, was passiert ist.“
    „Ach ja?“
    „Offenbar hattest du keine Ahnung, wer der Vater ist. Du hast nur geglaubt, du könntest das meiste Geld aus mir herausbekommen.“
    „Nein. Himmel, nein. Das stimmt überhaupt nicht. Ich dachte, sie sei deine Tochter. Das schwöre ich. Ich dachte nicht, dass sie von jemand anderem sein könnte.“
    „Das ist nicht unbedingt richtig, oder?“ Er ging auf sie zu, und instinktiv wich sie zurück. „‚Was, wenn sie nicht von dir ist?‘ Genau das hast du gesagt, als du versucht hast, sie von mir zurückzubekommen.“
    „Das habe ich vielleicht gesagt, aber nicht wirklich geglaubt. Ich habe fest geglaubt, sie sei von dir. Ich habe einfach nach einem Strohhalm gegriffen, weil ich Isabella unbedingt zurückhaben wollte. Ehrlich, ich war überzeugt, sie sei deine Tochter.“
    „Aber du wusstest, dass die Möglichkeit bestand, dass sie es nicht ist.“
    „Ich …“ Lucy schaffte es kaum, einen klaren Gedanken zu fassen. „Vermutlich habe ich immer geahnt, dass die Möglichkeit bestand, dass sie nicht dein Kind ist. Dass es jemand anderen gegeben haben könnte.“
    „Gegeben haben könnte?“
    Und dann kam ihr endlich der rettende Gedanke, nach dem sie so verzweifelt gesucht hatte. „Aber du hast doch selbst gesagt, sie müsse von dir sein. Weil sie die Augen deines Vaters habe.“
    Er lachte auf, und es klang bitter und verärgert. „Sie hat in der Tat die Augen meines Vaters. Isabella ist nämlich die Tochter meines Bruders.“
    „Was?“ Lucys Stimme überschlug sich. „Die Tochter deines Bruders? Ist das dein Ernst?“
    Dex hatte die Lippen zusammengepresst und sah absolut nicht amüsiert aus.
    Anscheinend war das hier nicht die Art schlechter Scherz, die er mochte.
    „Isabella ist Dereks Tochter?“
    Als Antwort reichte er ihr einfach die Unterlagen, die er in Händen hielt.
    Es dauerte eine Weile, alles zu lesen und zu begreifen, was da stand. Es war ein detaillierter und ziemlich umfangreicher Test, um Isabellas Vater zu bestimmen, da es zwei Kandidaten gab, Dex und Derek. Im Anschreiben wurde kurz erklärt, weil die beiden möglichen Väter Brüder seien, habe Isabella mit beiden übereinstimmende genetische Merkmale. Doch das Ergebnis war eindeutig. Derek war der Vater.
    Nein, der Scherz ging auf ihre Kosten. Und wenn jemand darüber lachte, dann Jewel.
    Jewel, die anscheinend in dem Monat, in dem Isabella gezeugt worden war, mit Dex und Derek geschlafen hatte. Es war nicht schwer, sich zusammenzureimen, was passiert war. Jewel war in Derek verliebt gewesen. Trotz Rainas Behauptung, er würde nie mit einer Angestellten schlafen, war er offensichtlich mit Jewel ins Bett gegangen. Als ihr kurz danach gekündigt wurde, musste Jewel aus Rache mit Dex geschlafen haben. Ihre Art, sich zu beweisen, dass Derek ihr nichts bedeutete. Ein paar Wochen später stellte sie fest, dass sie ein Kind bekam, ohne sagen zu können, welcher Bruder der Vater war.
    Lucys Beine gaben unter ihr nach, und sie sank auf die Sofakante, als ihr die Ungeheuerlichkeit der Situation bewusst wurde.
    „Ich wusste, dass sie mit dir geschlafen hat.“ Zu ihrer eigenen Überraschung sagte sie das laut. Aber es wurde auch Zeit. „Ich schwöre, ich hatte keine Ahnung, dass sie mit noch jemandem im Bett war. Geschweige denn mit deinem Bruder.“
    Für einen Moment wich Dex’ eisige Wut totaler Verwirrung. „Wovon redest du?“
    Lucy holte tief Atem und stand auf.
    „Ich weiß, dass du wütend bist.“ Als er Anstalten machte, sie zu unterbrechen, hob sie abwehrend eine Hand. „Vielleicht sogar sehr wütend. Aber lass mich erklären.“
    „Das solltest du wirklich.“
    „Ich habe nie mit Derek geschlafen.“
    Er zeigte auf das Schreiben. „Dieser ziemlich teure wissenschaftliche Test besagt, dass du es getan hast.“
    „ Ich habe nicht mit ihm geschlafen. Ich bin nicht Isabellas Mutter, sondern ihre Tante.“ Er runzelte die Stirn,

Weitere Kostenlose Bücher