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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dir tun, Dinge, die, wenn eine Frau wie ich sie tut, ganz sicher ungehörig sind.«
    Er kämpfte gegen sein Verlangen an, während sie sich rittlings auf ihn schob. »Du willst mich also benutzen?«, fragte er gespielt empört.
    Als sie das Blitzen seiner Augen sah, grinste sie vergnügt. »Genau. Sieh nur, jetzt haben wir dem armen Bongo Angst gemacht. Er hat sich in einer Ecke zusammengerollt.«
    »Er wird es überleben«, tröstete Michael sie. »Was willst du mit mir anstellen?«
    »Das muss ich erst herausfinden.« Sie spielte mit den Knöpfen seines Hemds und atmete tief ein. »Ich habe noch ein Geheimnis«, gab sie zu.
    »Wenn es etwas Ähnliches ist wie das erste Geheimnis, wird es mich wahrscheinlich umbringen.«
    »Es ist kein schönes Geheimnis.« Sie verzog beinahe schmerzlich das Gesicht. »Obwohl, vielleicht ist es das, so wie sich alles entwickelt hat, ja doch. Peter hat mir nie die Kleider vom Leib gerissen«, sagte sie.
    »Himmel, vergiss es,
vergiss
ihn.«
    Aber als er die Hände, nach ihr ausstreckte, wich sie ihm aus. »Ich will es dir erzählen, damit du alles weißt. Im Grunde ist es sogar halbwegs lustig, finde ich. Wir hatten immer vollkommen standesgemäßen Sex. Ganz anders als mit dir.« Sie fuhr mit einer Fingerspitze über seinen Hemdkragen. »Immer vollkommen anständig, außer, wenn wir gar keinen Sex hatten, was von Anfang an sehr häufig war. Und während des letzten Jahres hat sich gar nichts mehr zwischen uns beiden abgespielt. Und weißt du was?« Sie stützte ihre Hände zu beiden Seiten seines Kopfes auf dem Boden ab und beugte sich betrunken zu ihm vor.
    »Was?«
    Sie schnurrte wie ein Kätzchen, als er ihre Brüste streichelte. »Du darfst mich ruhig liebkosen«, murmelte sie undeutlich. »Das macht mir gar nichts aus. Aber wo war ich gerade stehen geblieben? Ach ja, wir hatten beim Sex ein ganz bestimmtes System. Das heißt, er hatte ein System. Ich habe einfach mitgemacht. Er hat klassische Musik aufgelegt. Immer dieselbe Sonate von Chopin. Noch heute kriege ich nervöse Zuckungen, wenn ich sie höre. Dann hat er die Tür zugemacht und abgeschlossen, damit kein zufällig hereinkommender Dienstbote von den Vorgängen in unserem Schlafzimmer einen Schock bekam. Ein höchst unwahrscheinlicher Fall, dass einer unserer Angestellten um viertel vor elf abends einfach so bei uns hereingeplatzt wäre. Und es war fast immer Punkt viertel vor elf.«
    »Dann war er also ein Gewohnheitsmensch.« Michael öffnete mehrere Hemdknöpfe und fand ihr weiches Fleisch.
    »Hmm. Nein, nicht.« Sie richtete sich wieder auf. »Du versuchst, mich abzulenken«, schalt sie ihn. »Er hat immer das Licht gelöscht und kam dann zu mir ins Bett. Dann hat er mich dreimal geküsst. Nicht zweimal und nicht viermal, sondern dreimal. Und dann…«
    »Ich glaube nicht, dass mir an einer detaillierten Beschreibung von Ridgeways Verführungskünsten in der Kiste unbedingt gelegen ist.«
    »Im Ehebett, bitte. Tja, dann lassen wir diesen Teil meiner Erzählung einfach aus, er ist ohnehin nicht sonderlich interessant. Um fünf nach elf hat er mir dann eine gute Nacht gewünscht und sich zum Schlafen von mir abgewandt.«
    »Das war dann also das Zwanzig-Minuten-Spezialprogramm.«
    »Man hätte die Uhr danach stellen können. Oh, Michael.« Sie streckte ihre Arme aus und bot ihm so einen Blick auf die verführerischen, weißen Schwellungen ihrer Brust. »Ich dachte, es läge an mir. Ich dachte, das sei nun mal, so müsste es ganz einfach sein. Aber so ist es nicht, so war es nicht, so muss es ganz offensichtlich nicht sein.«
    Sie umfasste ihre Brüste und machte die Augen zu. »Mit dir ist es nie vorhersehbar. Ich weiß nie, was du tun wirst, wo oder wie du mich als Nächstes berührst. Und es ist nie anständig. Es ist wunderbar unanständig, finde ich. Die Dinge, die du mit deinen Händen und mit deinen Lippen anstellst.« Sie ließ ihre Hände auf seine Brust sinken. »Hast du eine Vorstellung, was es bedeutet, wenn man erst im Alter von dreißig Jahren erkennt, dass man einen Geschlechtstrieb hat?«
    »Nein.« Unwillkürlich lächelte er sie an. Sie war so wunderbar betrunken, dachte er. »Ich habe meinen im Alter von sechzehn entdeckt und seither nie mehr aus den Augen verloren«, versicherte er ihr.
    Lachend warf sie den Kopf zurück und rief in ihm das schmerzliche Bedürfnis nach einem Biss in ihren schlanken, weißen Nacken wach. »Oh, aber das hier ist viel besser, finde ich. So muss es sein. So stelle ich

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