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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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was willst du dann?«
    »Ich habe dir doch schon gesagt, trag mich ins Bett. Ich hätte gedacht, du wüsstest, was ich will.« Lächelnd fuhr sie mit einem Finger über seine Brust. »Ich will, dass du mich noch mal willst. Ich hoffe, das ist nicht zu viel verlangt.«
    Er blickte auf die warme, rosig schimmernde, splitternackte Frau. Seine Frau, erkannte er. »Ich denke, das wird zu schaffen sein.«
    »Gut, und meinst du, du könntest, nun…« Sie beugte sich vor, flüsterte ihm etwas ins Ohr, und ließ damit ein weiteres Mal das Blut hinunter in seine Lenden schießen.
    »Das ist zwar alles andere als anständig, aber…« Schnurstracks trug er sie Richtung Bett ».. . unter den gegebenen Umständen .. .«
    Ein Kater, stellte Laura fest, war nicht halb so lustig wie das Betrunkensein. Statt Licht und Farben und wunderbaren Ideen hatte sie einzig schmerzliches Dröhnen im Kopf, ähnlich dem Scheppern einer mittelmäßigen Marschkapelle, deren Trommler unbekümmert gegen ihre linke Schläfe hämmerten.
    Sie hatte das Gefühl, dass ihr Blut nicht frei und ungehindert strömte, sondern sich durch verstopfte Adern presste, und dass ihr Gaumen mit genügend Staub gefüllt war für ein halbes Dutzend Sandburgen.
    Dass Michael sie allein gelassen hatte und so nicht Zeuge ihrer Erniedrigung wurde, erfüllte sie mit einer Form der Dankbarkeit.
    Am besten dachte sie gar nicht erst darüber nach, dass sie die Nacht in seinem Bett verbracht hatte und nun gezwungen war, ins Haus zurückzuwanken, wo sie gewiss von ihrer Familie und den Angestellten mit fragenden Blicken durchbohrt würde.
    Sie hoffte, das Dröhnen ihres Schädels würde unter der Dusche verklingen, und sie fuhr erschreckt zusammen, als sie in dem neuen hässlichen Geräusch, das sie vernahm, ihr eigenes Wimmern erkannte.
    Unter normalen Umständen hätte sie niemals Michaels Sachen durchwühlt, aber am Ende suchte sie in dem Spiegelschrank im Bad nach einer Flasche Aspirin, die sie beinahe weinend vor Dankbarkeit auch fand.
    Wieder brach sie mit einer Tradition und nahm gleich vier Tabletten ein, ehe sie mit der Feststellung, dass sie unverschämter, als sie bereits war, unmöglich werden konnte, auch seine Zahnbürste verwendete.
    Erst als Laura angezogen war, wagte sie, in den Spiegel zu sehen, was auch dann noch ein grober Fehler war. Ihr Gesicht war leichenblass, ihre Augen verquollen und rot. Und da sie noch nicht einmal einen Lippenstift hatte, gab es nichts, was sie dagegen tun konnte.
    Es war besser, sie brachte es sofort hinter sich, also trat sie aus der Wohnung und stöhnte leise auf, als das grelle Licht der Sonne wie mit kleinen, glühenden Speeren auf ihre Augen traf. Ihr Kopf fühlte sich nicht länger wie der Übungssaal einer Marschkapelle an, sondern wie eine hauchdünne, äußerst zerbrechliche Glasvase, die sie vorsichtig auf ihrem Hals balancierte.
    »Und, Süße, wie geht's?«
    Sie fuhr zusammen, ihr Kopf verlor das Gleichgewicht, purzelte herunter und zerbarst in tausend Scherben. Gott sei Dank hatte sie noch einen. Sie drehte ihn herum und versuchte zu lächeln, als sie Michael näher kommen sah.
    »Guten Morgen. Tut mir Leid, dass ich nicht gehört habe, wie du aufgestanden bist.«
    »So, wie du gesägt hast, hätte ich gedacht, du würdest frühestens um die Mittagszeit aufwachen.«
    Die Peinlichkeit des Katers legte sich. So, wie sie gesägt hatte? Sie hatte in ihrem ganzen Leben noch nie geschnarcht. Eine solch unverschämte Lüge würdigte sie am besten keines Kommentars. »Ich muss in ein paar Stunden wieder im Laden sein.«
    »Du willst heute arbeiten?« Sie machte nicht unbedingt den Eindruck, als wäre sie in Form. »Nimm besser heute frei, Laura und kriech einfach wieder ins Bett.«
    »Samstag ist im Laden immer das meiste los.«
    Er zuckte mit den Schultern. Sie musste wissen, was sie tat. »Was macht der Kopf?«
    »Welcher?« Jetzt lächelte sie, wenn auch zaghafter als sonst. Ein Mann wie Michael kannte sich mit Katern sicher aus. »Schlimm, aber inzwischen wenigstens erträglich.«
    »Wenn du nächstes Mal auf Sauftour gehst, trinkst du vor dem Schlafen am besten jede Menge Wasser und nimmst ein paar Aspirin. Für gewöhnlich ist der nächste Morgen dann nicht ganz so schlimm.«
    »Ich habe nicht die Absicht, mich jemals wieder zu betrinken, aber trotzdem vielen Dank.«
    »Das wäre wirklich bedauerlich«, stellte er fest und fuhr mit einem Finger über ihren Handrücken. »Du bist äußerst einfallsreich, wenn du betrunken

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