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So frei wie der Himmel

So frei wie der Himmel

Titel: So frei wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Laell Miller
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hier", sagte sie und hielt die Pistole mit einer Ungezwungenheit, die selbst Doc Holliday überrascht hätte. "Und kommt nie wieder her."
    "Leg das Ding weg, Nurleen", brummte Utah. "Wir gehen. Wir können unsere Chips auch ein andermal einlösen."
    "Du solltest dich mit anständigeren Leuten umgeben, Milton. Diese Typen bringen dich sonst noch eines Tages in Schwierigkeiten."
    Einer der Kerle warf ihr einen beleidigten Blick zu. Doch er konnte nichts unternehmen, wenn er nicht erschossen werden wollte. Deshalb machte er auf dem Absatz kehrt, stürmte durch die Hintertür und knallte sie hinter sich zu. Utah und Kumpel Nummer zwei folgten ihm.
    Nurleen ließ die 45er sinken. Ich werde langsam zu alt für diese Scheiße", stöhnte sie.
    Jesse stand auf, beugte sich vor und küsste sie auf die Stirn. "Danke, Deadeye."
    "Du solltest besser nicht die Hintertür benutzen. Milton ist bestimmt bereits jenseits der Stadtgrenze, aber ich könnte wetten, dass diese miesen Kerle vor der Tür auf dich warten."
    "Ich komm schon zurecht."
    "Ihr McKettricks denkt immer, ihr wärt unbesiegbar", sagte Nurleen. "Dein ganzes Auftreten ist ziemlich großspurig, wenn du mich fragst." Sie lächelte, doch in ihren Augen schimmerten Tränen. Zum Abschied drückte sie seine Hand. "Pass auf dich auf, Jesse.«
    "Das werde ich."
    "Du bist ein verdammter Lügner", konterte Nurleen.
    "Erzähl's nur nicht weiter."
    Als Nurleen aufstand, um die Hintertür zu verriegeln, wankte sie ein wenig. "Cheyenne hat ein kluges Köpfchen. Steckt 'ne Menge Cash Bridges in ihr. Hast du gesehen, wie sie die erste Runde gespielt hat?"
    "Allerdings." Dann ging er ins Restaurant, in dem keine Sterbensseele mehr zu sehen war. Selbst der Koch glänzte durch Abwesenheit. Durch das Fenster entdeckte Jesse Cheyenne, Sierra und die anderen Mitglieder des Frauen-Pokerclubs auf dem Parkplatz. Delores und einige Gäste standen bei ihnen. Sie alle starrten auf das Lucky's, als würde es jeden Moment explodieren. Zu guter Letzt fuhr auch noch Deputy Terp mit Blaulicht auf den Parkplatz. Grinsend trat Jesse durch die Tür.
    "Wyatt", sagte er mit einem Nicken, als Myrnas ältester Sohn aus dem Wagen stieg und auf ihn zuging.
    "Du weißt, dass du mich John nennen sollst."
    Jesse zog kurz an seiner Baseballkappe. jawohl, Sir, Wyatt. Das weiß ich."
    "Was ist hier überhaupt los? Warum stehen alle auf dem Parkplatz herum?"
    "Ach, es gab eine kleine Meinungsverschiedenheit im Spielzimmer. Aber jetzt ist es da drinnen wieder sicher."
    In diesem Moment schoss ein roter Pick-up mit quietschenden Reifen aus der Gasse hinter dem Lucky's Nurleen hatte also recht gehabt. Utahs Kumpel hatten gehofft, Jesse noch abfangen zu können.
    "Himmel und Hölle", rief Wyatt und stürzte zu seinem Wagen, um die Verfolgung aufzunehmen. "Das ist doch hier kein Autorennen!"
    Schnell lief Jesse ihm hinterher. "Einer von denen ist bewaffnet", rief er.
    Der Deputy nickte, griff nach seinem Funksprechgerät, bat um Verstärkung, knallte die Tür zu und schoss mit heulender Sirene vom Parkplatz.
    Cheyenne löste sich aus der Gruppe und kam auf ihn ZU. "Geht es dir gut?", fragte sie.
    Am liebsten wollte Jesse sie küssen, bis sie keine Luft mehr bekam. Stattdessen tippte er nur an seine Baseballkappe. "Und dir? Das Essen bei Lucky’s ist nicht gerade das beste der Welt, aber bisher habe ich noch nicht erlebt, dass jemandem davon schlecht geworden ist."
    Lachend boxte sie ihm leicht in die Seite. Er legte einen Finger unter ihr Kinn. Wer sie gerade beobachtete und welche Schlüsse gezogen wurden, kümmerte ihn nicht im Geringsten. "Du hast einen guten Instinkt, Cheyenne", sagte er leise. "Dir ist etwas aufgefallen, was die meisten anderen gar nicht bemerkt hätten."
    "Ich habe eine Menge Spiele gesehen, die schlecht gelaufen sind. Du solltest besser auf dich aufpassen. Über den größeren Typen musst du dir keine Gedanken machen, aber diese anderen beiden ..."
    Jesse rührte ihre Besorgnis mehr als die von Nurleen, und er brauchte keinen Psychologen, um zu wissen, weshalb. "Vorsicht. Du gibst mir gerade das Gefühl, dass ich dir verdammt wichtig bin und es dir nicht nur um diese fünfhundert Morgen Land geht."
    Sie sah weg. Die Gäste gingen wieder zurück ins Restaurant.
    "Ich habe den Job bei McKettrickCo angenommen", erklärte Cheyenne. "Ich fange morgen an."
    Bei dieser Nachricht verspürte Jesse eine eigenartige Mischung aus Erleichterung und Furcht. Wenn sie für Keegan und Rance arbeitete, musste sie

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